Kapitel 21

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Mir stockte der Atem.
"Keiner weiß genau, warum..." fuhr sie fort.
Auch Faith wusste nicht was sie sagen sollte was ich unschwer an ihrem Gesichtsausdruck erkennen konnte. Sie war genau so schockiert wie ich.

Die Dame die Faith 'Die Countess' nannte legte anmutig ihre Hände auf meine Backen. Ihre Hände waren kalt, genau so wie ihre Augen. Sie war ziemlich furchteinflößend von nahen. "Schätzchen", fing sie an und überlegte kurz, "du liebst ihn, hab ich recht?" ich nickte.
Ich brachte oh ihrer Nähe kaum einen Ton heraus.
"Ich kann dir leider nicht weiterhelfen. Die einzigen die dir helfen können sind entweder Gebete in den Himmel oder euer Nicht-Freud Lucifer. Bevor ihr aber vom Himmel Hilfe erwarten könnt, ist euer Dämon schon tot."

Mir wurde schlecht bei dem Gedanken daran Draven streben zu lassen. Also entweder musste ich zu Gott beten oder zu seinem Sohn gehen.

"Werte Countess, kennt ihr denn nicht möglicherweise einen Bruder von Lucifer?" die Dame ließ endlich meinen Kopf los und glitt lautlos zurück zu ihrem Stuhl, nein, wohl eher zu ihrem Thron.
Hatte sie unter ihrem langen Kleid überhaupt Beine, fragte ich mich. Wie es aussah lief sie nicht sondern schwebte.

"Lucifers Brüder? Von denen könnt ihr nicht viel erwarten, glaubt mir. Das sind verwöhnte Himmelswesen"

Ich musste doch wohl oder übel mit dem Teufel in Kontakt treten. Ein ungutes Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit, aber für meinen Freund würde ich alles tun.

"Faith", flüsterte ich, "ich geh zu Lucifer"
Trotz protest seitens der Vampirin lief ich aus dem Raum in das Labyrinth. Alles. Sah gleich aus, aber mein auditiver Sinn war gut ausgeprägt und so lief ich immer dem Gehör nach und kam tatsächlich an der Bar vorbei und beeile mich raus zu kommen.
Ich lief nicht mehr, mittlerweile rannte ich weshalb ich mehrmals jemanden anrempelte.
Faith hatte Mühe mir zu folgen.

Einige Zeit später stand ich vor der roten Tür, die in die Hölle führte. Faith stand hinter mir und fragte "Bist du dir sicher?" ich antwortete indem ich an die Tür klopfte.

Eine Klappe öffnete sich und eine quitschende-schrille Stimme ertönte "Passwort?"
"Ähm, ich muss mit Lucifer sprechen!" sagte ich mit fester Stimme. "Es ist sehr dringend!" fügte ich noch hinzu.

"Ich kann euch leider nicht öffnen, wenn ihr das Passwort nicht wisst" und daraufhin schloss sich die Klappe wieder.

"Na toll, man braucht für die Hölle ein Passwort..." ich klatschte mir gegen die Stirn.
"Gut, dann lass uns wieder gehen Elaijah!" drängte Faith.
"Nein, ich muss es versuchen. Ich kann jetzt nicht aufgeben!"
Also nahm ich kurz anlauf und schmiss mich gegen die Tür, die erstaunlicherweise, tatsächlich aufsprang. Besser gesagt hatte ich sie aus den Angeln gerissen.

Die schrille Stimme schien von der Dämonin zu kommen, die uns jetzt entsetzt anstarrte.
"Wo finden wir ihn?" fragte ich sie drohend und drückte sie am Hals gegen die Wand.
"Ich bring euch zu ihm" krächzte sie woraufhin ich sie los ließ.

Sie fuhr uns nach unten und führte uns zu dem Thorn auf dem der gefallene Engel saß und auf die sich quälenden Menschen nieder blickte.
Ich konnte den Anblick kaum ertragen. Schmerzvolles stöhnen hallte von den Wänden nieder.

Lucifer schien das sehr zu genießen. Denn er hatte die Augen geschlossen und lächelte.

"Mein Lord..." setzte die Dämonin unsicher an.
Sofort blickten uns zwei flammende Augen an. "Asura, warum sind Vampire in der Hölle?" fragte der Teufel zischend.
Seine Stimmung hatte im sich Bruchteil von Sekunden von entspannt zu genervt verändert.
"Die Beiden möchten sie sprechen, mein Lord"
Lucifer schnippte einmal mit den Fingern und Asura zerfiel zu Staub.
Erschrocken machte ich einen Schritt zurück.

"Aaah, du bist es!" meinte er. Faith beachtete er garnicht.

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