Kapitel 17

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Sein warmes frisches Blut floss meine Kehle hinab. Schluck für schluck trank ich das wohltuende, dickflüssige Blut aus der Wunde. Noch nie in meinem Leben hatte ich etwas derart schmackhaftes verzehrt.

Plötzlich kam mir in den Sinn, dass ich schon jemanden getötet und Zwang mich von ihm abzulassen.
Draven rührte sich nicht. Ein ungutes Gefühl beschlich mich. "Draven?" Er antwortete nicht panisch begann ich ihn zu schütteln.
Zur Hölle, was war mit ihm? War er ohnmächtig? Hatte ich ich getötet??
Nein, ich konnte sein Herz deutlich schlagen hören, aber was war mit ihm?

Verzweifelt rüttelte ich ihn und tatsächlich, er kam wieder zu sich. Augenblicklich begann ich vor Erleichterung zu weinen.

Meine Güte, war ich eine Heulsuse! Ich fiel meinem Freund um den Hals. Die Wunde war inzwischen geheilt.
"Was ist passiert?" fragte es mich leise. Ich schüttelte nur den Kopf und küsste ihn.

Eine Stunde später saßen wir mit Faith, die inzwischen wieder gekommen war, im Garten und genossen das Mondlicht.
Vollmond, wie ich dich liebe! Dachte ich mir im stillen. Faith hatte Jaden nicht gefunden.

Ich kuschelte mich an meinen Dämon während Faith munter vor sich hin summte und in ihrem Handy stöberte.
Draven war seltsam still und fühlte sich wärmer als normal an.

Ich drückte mich ein wenig von ihm weg um ihm in sein Gesicht sehen zu können.
Ich lächelte ihn an und erkannte dabei, dass sich Schweißperlen auf seiner Stirn gebildet hatten.
"Geht es dir gut?" seine sonst so leuchtenden grünen Augen waren irgendwie glasig. "Mir geht's nicht so gut..." meinte er. Faith drehte sich sofort zu uns. Ich wischte ihm mit meinem Handrücken, den Schweiß von der Stirn. Er glühte musste ich mit erschrecken feststellen.

"Was ist hier los? Dämonen werden nicht krank!" meinte Faith.
"Keine Ahnung was los ist..." an Dravens Stimme merkte man deutlich, dass er schwach war - zu schwach um zu reden.
"Mir geht es bestimmt morgen wieder gut. Ich will mich hinlegen." Er konnte sich beim aufstehen kaum auf den Beinen halten weshalb ich ihn sofort half.
Gemeinsam machten wir uns auf dem Weg in unser Schlafzimmer.
Draven hatte tatsächlich große Mühe, die Treppen schienen unüberwindbar weshalb ich ihn einfach hochhob und in unser Bett trug.
Cool, ich war verdammt stark seit meiner Verwandlung.

"Danke" hauchte er als er im Bett lag. Beinahe sofort schlief er ein.
Ich hörte Faith, wie sie unten erregt telefonierte. Besorgt küsste ich meinen Dämon und deckte ihn zu.

Was war mit ihm los? Sanft ließ ich meine Hand durch sein Haar gleiten.

Faith stand nun in der Tür. "Ich habe mich gerade ein bisschen erkundigt. Dämonen werden eigentlich nicht krank, aber ein alter Freund von mir hört sich noch weiter um. Er hat eher Kontakt mit Leuten die sich mit kranken Dämonen auskennen könnten."
Ich nickte "Ich könnte Nathanael, den Engel, rufen. Möglicherweise weiss er etwas."
"Sehr gute Idee mein Hübscher und ich warte solange auf neue Nachrichten von meinem Kontakt" sie lief wieder runter.

Ich schloss meine Augen und sprach "Nathanael, ich weiss, dass du mich hörst. Schwing deinen Engelarsch sofort hier her, es ist ein Notfall." Kaum hatte ich das Wort Notfall ausgesprochen, stand er auch schon vor mir. Seine weißen Haare fielen ihm von dem Windstoß seiner Flügel in sein Gesicht. Diese Flügel, sie waren so wunderschön!
"Was gibt's? Okay, dumme Frage ich sehe es schon" er setzte sich auf die Bettkante.

"Was ist mit ihm?" Der ehemalige Engel schaute mich besorgt an und dann sagte er Worte, die ich devinitiev nicht hören wollte

"Elaijah, es sieht so aus als würde unser Freund hier sterben."

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