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.•°."A pretty face doesn't mean a pretty Heart".°•.


Der Tag verging quälend langsam und unter den Schülern war Dracos Unfall Gesprächsthema Nummer 1.
Ich wartete nur darauf, dass die Aufregung vorüber ging und ich unbemerkt zu ihm in den Krankenflügel konnte.

Momentan bekam er vermutlich Besuche von seinen Freunden und da wollte ich definitiv nicht reinplatzen.
Dennoch ließ mich der Gedanke an ihn nicht los und auch um Ced machte ich mir Sorgen.
Ihn schien das ganze sehr mitzunehmen, da er Draco, selbst wenn er ihn hasste, nicht verletzen wollte.

Mir war bewusst, dass Draco diese Sache nicht auf sich beruhen lassen würde, aber vielleicht konnte ich ihn ein wenig beschwichtigen.
Als die Schüler und Lehrer endlich für das Essen in die große Halle strömten, machte ich mich auf den Weg in den Krankenflügel.

Es sollte nun keiner mehr bei ihm sein. Als ich in den Gang einbog und einen Blick in den Raum warf, erstarrte ich jedoch noch in der Bewegung.
Ich hörte eine Stimme aus dem Inneren des Raums und es war nicht die von Madame Pomfrey.
Da erkannte ich Lucius Malfoy, der glücklicherweise mit dem Rücken zu mir stand und auf Draco hinab blickte.
Das lange weiße Haar und der schwarze Mantel waren unverkennbar. Mit der rechten Hand stützte er sich auf seinen Gehstock, dessen Griff den Kopf einer Schlange darstellte, die angriffslustig das Maul aufriss.

Schnell versteckte ich mich neben dem Türrahmen und lehnte mich dort gegen die Wand, sodass man mich von innen nicht mehr sehen konnte.
Dracos Vater wirkte selbst aus der Entfernung einschüchternd.

"Was hast du dir dabei gedacht?"

Knurrte der Ältere bedrohlich und schien aufgebracht zu sein. Vermutlich wegen Dracos Leichtsinn während dem Quidditchspiel.
Alles in mir wollte fliehen, doch die Gefahr gesehen zu werden war zu groß, sollte ich mich aus der Ecke wagen.

"Entweder du beendest das, oder jemand wird die Konsequenzen tragen!"

Fuhr er nun fort und in seiner Stimme lag so ein bedrohlicher Unterton, dass ich erschauderte.
Allerdings erwiderte Draco nichts.

"Hast du verstanden?"

Fragte Lucius nun betont herrisch.

"Ja, ich kümmere mich darum."

Erwiderte Draco kleinlaut. Seine Stimme klang kratzig und erschöpft.
Ich bekam ein schlechtes Gewissen, dass ich das Gespräch belauschte, doch ich hatte kaum eine andere Wahl.

"Gut... Du willst doch keine Schande über deine Familie bringen. Falls du nicht dazu in der Lage bist das Problem zu lösen, werde ich mich darum kümmern."

Fügte sein Vater noch hinzu, um seine Machtposition zu verdeutlichen. Bei der Drohung verzog ich angewidert das Gesicht.
Der Mann war noch manipulativer, als sein Sohn.
Obwohl ich keine Ahnung hatte worum es ging, bekam ich ein mulmiges Gefühl im Magen.

"Verstanden..."

Murmelte Draco und schien tatsächlich ängstlich. Verblüfft über den eingeschüchterten Ton in seiner Stimme, runzelte ich die Stirn.
So hatte ich ihn noch nie gehört.

Bevor ich mehr darüber nachdenken konnte, wurden die Geräusche von innen lauter.
Panisch drückte ich mich noch enger gegen die Wand und hoffte, dass ich mit ihr verschmelzen würde, als Schritte sich in Bewegung setzten und direkt auf den Ausgang zuhielten.

Jeden Moment würde er durch den Eingang kommen und musste nur den Kopf drehen, um zu sehen, dass ich gelauscht hatte.
Ich hielt die Luft an und versuchte meinen rasenden Puls zu beruhigen.

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