Magical Desire

~23~

.•°."He's like snow, beautiful but cold".°•.

Seine braunen Locken fielen ihm in die blutverklebte Stirn. Mit einem betroffenen Blick sah ich zu, wie Hermine ihm ein nasses Tuch reichte.

Die anderen Schüler hatten sich wieder aufgelöst und waren in den Unterricht verschwunden. Wenn wir nicht bald gehen würden, würden wir Zaubertränke verpassen und somit die Vergabe der praktischen Prüfungsthemen. Allerdings rückte das in den Hintergrund, sobald ich Cedric musterte.

Er saß auf einem der Bänke im Gang, der nach draußen führte und war noch ganz benommen. Die Schläge waren härter gewesen, als sie ausgesehen hatten. Draco war wie blind vor Zorn gewesen.

"Was hast du dir dabei gedacht?"

Murmelte Hermine tadelnd und drückte ihm das Tuch in die Hand, als er es nicht entgegen nahm. Jedoch machte der Hufflepuff keine Anstalten sich das Gesicht zu reinigen und hielt den Blick weiter gesenkt. Das war seine Art sich selbst zu bestrafen.

Mir war bewusst, dass er es direkt bereut hatte, nachdem die Wut verflogen war.

"Ced ist wirklich alles okay?"

Hakte Harry nach, dem sein Verhalten natürlich auch Sorge bereitete. Darauf nickte er nur, schien aber noch immer keinem von uns in die Augen sehen zu können. Weiterhin starrte er das Tuch in seinen Händen an.

"Wir müssen langsam echt los. Die Prüfungsvergabe!"

Rief uns Hermine ins Gedächtnis. Ron hob den Kopf und nickte langsam. Das Mädchen war schon ganz hibbelig und konnte kaum ruhig stehen. Allerdings konnte sich Harry nicht losreißen und hinter seiner Brille lag Sorge in den blauen Augen.

"Schon in Ordnung. Geht schon, ansonsten kommt ihr zu spät!"

Ergriff nun Cedric das Wort, als sich niemand bewegte. Hermine nickte vehement und machte sich also auf den Weg. Für sie schien es einem Albtraum gleich zu spät zu kommen.

Harry nickte und schob sich seine Brille höher auf die Nase, aber nicht ohne Cedric nocheinmal prüfend zu mustern. Ron stemmte sich von der Wand ab, an der er eben noch schweigend gestanden hatte. Als ich ihnen folgen wollte, wurde ich allerdings von Cedric am Handgelenk zurückgehalten.

Verwirrt drehte ich mich wieder zu ihm um. Er hatte den Kopf gehoben und sah mich direkt an. Seine Nase war noch immer blutverkrustet und das Blut war inzwischen über all auf seinem Gesicht verteilt, da er sich mehrfach verzweifelt durchs Gesicht gefahren war.

"Es tut mir leid."

Seine Worte verwundeten mich, weshalb ich mich neben ihm auf der Bank nieder ließ. Seine kratzige Stimme gewann allmählich wieder an Kraft.

"Was meinst du?"

Fragte ich ihn also und nahm nebenbei das Tuch aus seinen Händen. Selbst würde er es nicht benutzen, da war ich mir sicher. Dafür schämte er sich viel zu sehr vor sich selbst.

"Ich weiß, dass da etwas zwischen euch war. Deshalb ist er so ausgerastet. Ich hab absichtlich einen wunden Punkt getroffen, weil ich so wütend war... Ich weiß wirklich nicht, was da in mich gefahren ist."

Murmelte Cedric bedrückt und seine Augen waren ganz matt vor Reue.
Schnell schüttelte ich den Kopf.

"Nein, da war nichts zwischen uns."

Tat ich das ganze schnell ab, aber Cedric schüttelte leicht den Kopf. Ich begann mit dem Tuch sanft über seine Wange zu fahren und das Blut zu entfernen.