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.•°."Chaos and beauty intertwined".°•.

Während ich die Wendeltreppe hinauf stieg, grübelte ich bereits über die Dinge nach, die ich ihm sagen wollte.

Mein Atem ging flach, während ich unterbewusst die Treppen zählte und immer wieder zwei Stufen aufeinmal nahm. In meinen Gedanken legte ich mir bereits die Sätze zurecht und wiederholte sie immer wieder, um sie auch ja nicht zu vergessen.

Meine Handgelenke verkrampften und ich ärgerte mich über mich selbst, dass ich so nervös war.

Jedoch gingen mir die Worte von Draco nicht mehr aus dem Kopf. Innerlich bereitete ich mich schon auf sämtliche Szenarien vor.

Kurz bevor ich oben ankam, spürte ich schon wie die Luft kühler wurde. Als ich die Tür öffnete und in den großen Raum trat, fröstelte ich leicht.

Anfangs entdeckte ich Draco nicht und vermutete schon, dass er nicht da war. Wahrscheinlich hatte er mich versetzt oder einfach kein Interesse an dem Gespräch.

Doch dann entdeckte ich seinen Umhang, der über ein Geländer hing. Die grünen Akzente waren unverkennbar.
Mein Blick wanderte beinahe schon scheu zu der Aussichtsplattform hinüber.

Dort stand er mit dem Rücken zu mir gewandt und blickte über das Panorama von Hogwarts.
Mit beiden Händen stützte er sich an dem Geländer ab, sodass seine Oberarmmuskeln sich unter dem weißen Hemd deutlich abzeichneten.

Es drängte sich mir ein Bedürfnis auf einfach davon zu laufen und das alles hinter mir zu lassen.
Allerdings zwang ich mich dennoch auf ihn zuzugehen.

Schweigend stellte ich mich neben ihn an das Geländer und ließ meinen Blick über die Aussicht schweifen.

So früh am Morgen war die Luft unglaublich klar und frisch. Die Sonne erhellte den wolkenlosen Himmel und spendete noch ein paar wärmende Strahlen.

Mittlerweile wurde es langsam Herbst und das spürte man auch. Die Tage wurde kürzer und die Nächte länger.

Die frische Brise spielte mit meinen Haaren und ließ sie leicht umher tanzen. Die Stille war nicht unangenehm. Stattdessen wirkte sie friedlich.
Ich blickte zu Draco hinüber, der in Gedanken versunken schien.

Die Krawatte hing schief von seinem Hals, was ein ungewöhnliches Bild von ihm abgab. Sein Haar war durch den leichten Wind etwas durcheinander und schien im Sonnenlicht zu leuchten.

Ich prägte mir die friedlichen Gesichtszüge ein. Als er seinen Blick mir zuwandte, bemerkte ich, dass ich ihn angestarrt hatte.
Leicht schmunzelte er, doch das Lächeln erreichte nicht seine Augen.

Seine Augen leuchteten in diesem Moment so blau, dass es sich anfühlte, als würde ich darin versinken.
Das Bedürfnis ihn zu berühren und ihm nahe zu sein, war im Moment unglaublich stark und drohte mich zu überwältigen.

Nun konnte ich diese Anziehung, die von ihm ausging nicht mehr verleugnen. Ich wollte wieder die Gefühle wahrnehmen, die ich in der Bibliothek verspürt hatte.

Die oberen Knöpfe seines Hemds waren geöffnet und die Krawatte gelockert, als hätte er keine Luft bekommen.
Mit einer Hand strich er mir wie in Zeitlupe eine Haarsträhne hinter das Ohr und man sah ihm deutlich an, dass er mit sich rang.

Die ganzen Dinge, die ich sagen wollte, alle Sätze die ich mir zurecht gelegt hatte, waren verschwunden und alles woran ich jetzt denken konnte war seine einnehmende Aura und das Verlangen tief in meiner Brust.

Mit kühlen Fingern verfolgte er sanft die Konturen meines Gesichts und fuhr anschließend meinen Hals hinab.
Die federleichte Berührung bereitete mir Gänsehaut am ganzen Körper.

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