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Samra

Im Gedanken versunken schleppe ich mich die Treppen hinauf. Viele Dinge ich schon in diesem Treppenhaus erlebt habe. Oder wie Mira mich damals abgehalten hat meiner Mutter zuliebe Drogen zu nehmen.
Ob sie schon all diese Erinnerungen, die ich ihr vor zwei Tage aufgezählt habe, vergessen hat, ist für mich noch immer ein Geheimnis.

Noch bevor ich ihre Wohnungstür erreiche, öffnet sich diese. "Hüssein." Überrascht und mit einem schnelleren Herzschlag stoppe ich mich und mustere sie kurz.

Ihre Haare sind komplett durcheinander und sie ist komplett verheult. "Mira, was ist passiert?" Komplett besorgt gehe ich auf sie zu.
Doch sie macht einen Schritt nach hinten.

"Mira, sag was." Mein Herz schlägt immer schneller und ihr Benehmen besorgt mich immer mehr.

"Nein, Hüssein."
"Mira, was sagst du da? Was nein? Was ist los? Was ist mit dir so?"

Ich stelle ihr Frage nach Frage, doch bekomme gar keine Antwort, was mich dazu bringt sie einfach gegen meiner Brust zu drücken.
Ihr unregelmäßiges Atem prahlt gegen meinem Pulli und ich kann ihr rasendes Herz spüren. Mira schluchzt gegen meinem Pulli, während ich ihr Rücken streichle.

"Mein Engel." Ich drücke ihr ein Kuss auf den Haaransatz. Ihre Haare riechen wie immer nach Kokosnuss und ich fühle wieder diese Wärme, die mich erfüllt. Als ob meine Leere auf einmal verschwinden würde.
Sie nuschelt etwas unverständliches gegen meinem Pulli, was ich aber wegen ihrer Lage nicht hinterfrage.

"Nein, Hüssein.", wiederholt sie. "Was"

"Ich habe es nicht vergessen, Hüssein.",schluchzt sie. Mira weint schon wieder. Und wieder mal ist es meine Schuld.

"Ich habe es nicht vergessen, wie wir auf der Couch saßen und Nudeln gegessen haben. Ich kann mich noch genau erinnern, wie ich dich bei dir aufgehalten habe zu ziehen und du weinend auf meinem Schoß eingeschlafen bist.
Ich habe nicht vergessen, mit was für einer Sehnsucht du mich in dem Club geküsst hast. Deine Geburtstagsgeschenke habe ich auch nicht vergessen und die drei schönsten Tage im Hotel habe ich ebenfalls nicht vergessen können."

Sie stoppt sich kurz, doch lässt mich nicht etwas sagen, da sie fortsetzt.

"Ich träume die ganze Nacht lang nur von dir. Mit meinem Freund habe ich Schluss gemacht wegen dir."

Als ich den Satz höre, unterbreche ich sie. "Was?" Mein Herz rast und ich fühle, wie mein ganzer Körper sich erwärmt.

"Hüssein, ich will und kann nicht mehr. Egal was passiert, du bleibst mein Mann." Ihre Tränen fühle ich durch dem Pulli und ich nehme ihr kleines Gesicht in meinen Händen, was sie dazu zwingt mich anzuschauen.

Mira ist komplett ungeschminkt, aber wie aus dem Paradies gerissen. Ihre Gesichtszüge sind perfekt konturiert und ihre schwarze Augen leuchten auf, wenn sie meine treffen.

"Kann sein, dass ich dich noch liebe.",gestehe ich ihr. Ich lächle sie an und mein Blick rutscht zu ihren perfekten rosaroten Lippen.

Ob ich sie küssen soll? Ich wische ihr mit meinen Daumen die Tränen weg.

"Weine nicht mehr. Ein Engel wie du, soll goldene Tränen nicht vergießen."

Eine Hand lege ich um ihre Taille und drücke sie dadurch näher an mich. Ihr süßes Olympea Paco Rabanne Parfüm steigt mir in die Nase und ich habe ein großes Verlangen danach sie zu küssen.
Mein Verstand lässt mich, aber nicht.

Obwohl ich vor jedem ein Mann bin, macht sie mich schwach und mein Herz schlägt bei jeder ihrer Atemzüge schneller.

Vorsichtig löst sie ihre Hand von meinem weißen Balenciaga Pullover und fährt mir durch die Haare. Es war schon immer ihre Schwäche. Außer ihr und Mama durfte sowieso keine Frau meine Haare anfassen.

"Hüssein." Sie flüstert kaum hörbar. Minutenlang stehen wir nur da und schauen uns in den Augen.

Obwohl es im Treppenhaus meistens kalt ist, fühle ich eine Wärme. Eine Wärme, die mir nur Mira gibt. Und damit wird mir klar, wie wahnsinnig ich sie liebe. "Mira." Auch ich flüstere es auch kaum hörbar.

Doch diesmal unterbreche ich unser langer Blickkontakt, indem ich mich zu ihr runterbeuge und ich ihr leicht meine Lippen auf ihre drücke.

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Und zwar gebe ich ehrlich zu, es ist mein absoluter (momentan) Lieblingskapitel aus dieser Story, weil ich wirklich so viele Emotionen reingepackt habe und ich hoffe, die kommen auch bei euch allen gut rüber.🥺

Danke, dass ihr meine Story liest🙏🏻und bleibt gespannt, denn es geht natürlich weiter❤

Anders|SAMRAWo Geschichten leben. Entdecke jetzt