27- Willen

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Mira's Sicht

Müde öffnete ich meine Augen,nachdem mein Alarm mich aufweckte. Sofort kamen mir Samras Worte in den Kopf, die auch mein Schlaf gestern Nacht raubten. Ich nahm mein Handy in der Nacht und drückte auf das weiß-grüne Symbol von Whatsapp umzusehen, was Samra zurückschrieb.

Enttäuscht ließ ich mein Iphone XS auf dem Bett fallen. Zwei blaue Hacken, keine Antwort. Ich rieb mir nochmal durch die Augen und fuhr mir genervt durch die Haare. Ihm fiel wohl sogar zu schwer um ein kurzes Ja oder Nein zu schreiben. Manchmal war er so kompliziert. Seine Art gab mir einfach Kopfschmerzen. Zwar war er immer sympathisch und nett, aber auch unverständlich.

Dass wir eine Beziehung schauspielern ist auch nicht gut, schließlich belügen wir unsere Mitmenschen, aber Samras Idee war einfach gut. So würden die anderen nichts mehr gegen unsere enge Freundschaft sagen. Samra und ich sagten sowieso so gut wie alles, ich vertraute ihm blind. Und er mir ebenso. Unsere Loyalität könnte keiner brechen, nur eine Sache könnte unsere Freundschaft zerstören und das ist eben unsere Fake Beziehung. Meine Angst ist, dass meine Gefühle gegenüber ihm sich immer mehr verändern. Mein letzter Gedanke ist er und mein erster auch er. Seine Berührungen lösen etwas in mir aus, eine Gänsehaut, einen schnelleren Herzschlag. Das Ganze will ich aber nicht, Ich will ihn nicht lieben, denn ich weiß ganz genau wie er mich sieht. Wie eine Schwester. Und wie sehe ich ihn? Ich sehe ihn als Mann, als meinen Mann, die keine andere Frau anfassen darf. Meine Augen und Gefühle ertragen es nicht, wenn ich eine andere Frau an seiner Seite sehe. und das hat tatsächlich auch meine Freundschaft mit Neza zerstört. Ich gab es damals nicht zu, aber vielleicht war ich wirklich eifersüchtig.

Aber er war anders als alle Männer, die ich sah und traf. Sein Aussehen bringt jede Frau um den Verstsnd und sein Charakter ist auch etwas Einzigartiges. Er ist immer bereit, jedem zu helfen, sein gutes Herz ist unbezahlbar, genau wie sein Lächeln.

Unmotiviert zog ich meine Jacke an und schloss die Tür ab. Ich packte die Schlüssel in meiner Tasche und stieg die Treppen runter. Auf die Arbeit hatte ich gerade am wenigsten Lust. Ich stoppte mich vor dem Postkasten, der draußen stand und holte irgendwelche Werbungen raus. Hinter mir hörte ich wie jemand die Tür öffnete, doch ich drehte mich nicht um, denn sein Duft nach Roma von Laura Biagiotti stieg mir in der Nase. Er hustete hinter mir und legte einen Arm um meinem Bauch, womit er mich dann ganz eng an sich zog und sein Kopf in meiner Halsbeuge.

Mein Verstand meinte ich soll mich wegziehen, doch mein Gefühl sagte mir, ich soll ihn handeln lassen, auch wenn ich sauer auf ihn war. Da ich immer meinem Gefühl vertraute, ging ich auch diesmal diesen Weg.

Laut zog er meinen Duft ein und küsste ganz leicht, kaum spürbar, meine Jawline. Ich ließ meine Körperhaltung dadurch lockerer, jedoch bewegte ich mich kein Zentimeter. Obwohl ich ihm gerade so gerne in seinen dunkelbraunen Augen, umrandet von seinen perfekten, langen, schwarz-dichten Wimpern, sehen mochte, drehte ich mich nicht um. Wieder küsste er mich, diesmal meine Wange und fester. "Du bringst mich um dem Verstand.",hauchte er in meinem Ohr.
"Wegen dir bin ich die ganze Nacht wach, doch-". Er stoppte sich und atmete an meiner Wange aus.

"Doch?",flüsterte ich kaum hörbar und drehte mich mit dem Gesicht zu ihm. "Ich will dich nicht so."

"Was? Wie?". Verwirrt riss ich mich aus seinem Griff und schuf dadurch wieder Platz zwischen mir und ihm. "Aber weißt du was? Behalte deine Ausreden für dich, ich gehe.",nuschelte ich und drehte mich wieder mit dem Rücken zu ihm. Hörbar atmete ich aus und senkte den Blick auf den eiskalten Gehstein.

Ich hatte das Gefühl, dass er mich einfach nur spielte. Auch wenn ich das nicht glauben wollte, war es doch besser ihn an der Grenze hängen zulassen. Egal wie viel er mir gefiel und wie nah ich ihn haben mochte.

Ich spürte seinen festen Griff durch meine dicke Winterjacke an meinem Arm.

"Baby?",nuschelte er hinter mir. "Nenn mich nicht so.". Auch wenn es mir gefiel, musste ich bodenständig bleiben. "Mach nicht so, ich-". Ich ließ ihn aber nicht fertig sprechen, denn schon rastete ich aus. "Weißt du was? Ich will das Ganze auch nicht so. Ich will nicht dein Mädchen sein, nur wann du Bock hast." Ich legte eine kurze Pause ein, ehe ich weiter redete. "Du kommst immer nur wenn du auf mich Lust hast und verschwindest in Lichtgeschwindigkeit, du lässt mich einfach stehen. Hüssein, mit mir funktioniert das nicht. Du antwortest mir nicht, aber machst jetzt so als ob nichts ist. Weißt du was? Ich geb ein Fick drauf, dass du Samra, der große Rapper bist. Du kannst auch Putin sein und mich juckt das nicht. Mir gehts nur um diese Freundschaft und nicht mit dir ins Bett zu steigen wie all deine anderen Bitches."

Stumm schaute er mich an und ließ sein Griff wieder los. "Ich, ich hab." Er stotterte und stoppte dann wieder. Ich merkte ihm an, dass er nicht wusste, was er sagen sollte. Ich ging näher an ihm und stieg auf den Zehenspitzen um etwa auf seiner Größe zu sein.

"Ich will nichts von dem, was du besitzt, ich will deine teuren Autos nicht, dein Fame nicht, dein Ruf nicht, deine Klamotten nicht und ich will nicht mit dir schlafen oder sonst noch was.",hauchte ich und legte meine Hand auf seiner Brust. "Ich will nur deine Ehrlichkeit und Loyalität. Diese Treue, Hüssein, diese Treue und dieses gute Herz, etwas, was nicht jeder besitzt.

Hüssein legte seine kalte Hand auf meiner Wange und mit der anderen Hand zog er mich näher. Er schaute mir tief in den Augen, als ob er mir was sagen wollte, doch er das nicht könnte. "Mira, ich will dich nicht mehr in meiner Nähe."

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Tut mir leid Habibis, dass der Kapitel so spät kam, bin die Tage nicht zuhause und komme schwer voran mit der Story.

Hoffe aber trotzdem, dass es euch gefällt🥰

Anders|SAMRAWo Geschichten leben. Entdecke jetzt