28- dreckigen Welt

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Mira's Sicht

Ich sagte nichts. Kein Wort. Man konnte unser regelmäßiges Atem hören. Er strich über meiner Wange und legte dann seine Hand auf meine, die auf seiner Brust lag. "Tut mir leid, ich will und möchte dich nicht in meiner dreckigen Welt mitziehen. Du bist viel zu rein. Ich weiß dir gehts um nichts was ich habe, vallah hab das auch nie geglaubt. Aber unsere Welten sind so verschieden und ich komm da nicht mit, Mira." Er schob meine Hand bei Seite, während ich ihn noch immer stumm anschaute.

Mir fehlten die Worte. Natürlich verstand ich was er meinte, doch was sollte ich dazu sagen? Dass er Recht?

Seine Worte klangen immer wieder in meinem Kopf.
"Mira ich möchte dich nicht in meiner Nähe."

"Wieso?",fragte ich leise und senkte meinen Blick auf seiner Brust. "Ich dachte-",doch brach den Satz ab. Ich wusste nicht was meine Reaktion sein sollte. Müsste ich ausrasten oder gar nichts sagen?

"Ich weiß es kommt unerwartet. Aber du hast Recht. Wir wollen eine ehrliche Freundschaft, aber ich glaube dies könnte zwischen uns zwei nicht funktionieren". Er stoppte und seufzte laut, ehe er sich komplett von mir löste und Abstand ließ.

"Aber ich dachte, wir wären eins, Hüssein, wieso?"
"Du passt nicht in meiner dreckigen Welt, Mira tut mir leid. Aber es ist für uns beiden besser so.",nuschelte er und ging dann an mir vorbei. Mit dem Blick noch an dem Platz hängen, wo er vor paar Sekunden stand, ging ich seine Worte noch einmal durch.

Mein Körper begann zu zittern und ob es nur wegen der Kälte war, weiß ich nicht wirklich. Seine Worte lösten einen Schmerz in mir aus. Als ob etwas in mir zerbrach.
Mit den Gedanken durcheinander eilte ich zum Auto und startete den kleinen Benzer.

Er wollte mich also nicht mehr. War das weil ich mit ihm nichts anfangen wollte oder weil ich nicht gut genug war?
Diese Gedanken lösten immer mehr Schmerz in meiner Brust aus.

Es tat mir weh zu wissen, dass ein Mensch, der mir so viel bedeutete, der einzige Mann in meinem Leben, mich nicht mehr mochte.

Ich stieg aus dem Auto aus und betrat komplett erkühlt das Gebäude. Nun war meine Lust zum Arbeiten noch kleiner.

"Mira, komm mal her.",ertönte die hohe Stimme meiner Chefin. "Wie kann ich Ihnen behilflich sein?"

"Das hier ist Jamule, ein Rapper und braucht 5 Frauen für sein Musikvideo. Hab mich entschieden, dass du eine davon sein wirst.". Mein Blick huschte zu dem jungen Mann gegenüber mir, der richtig gut aussah, auch wenn er das komplette Gegenteil vom Aussehen her von Samra war.

"Du weißt was zu tun ist.",sagte meine Chefin noch, bevor sie den Raum verließ. "Vielleicht kennst du mich oder auch nicht, was abnormal wäre, aber ich bin Jamule." Wow. Gut aussehend und arrogant. Sowas kenne ich mit geschlossenen Augen.

"Ahm, ich bin Mira.",gab ich zurück und öffnete meine Jacke, da mir wieder warm war. "Nimm dann deine Tasche, damit wir zum Videodreh können. Ich warte draußen."

Er kam ein bisschen arrogant rüber, aber irgendwie auch ganz nett, doch nach Samra urteile ich nie wieder nach den ersten Eindruck und auch nicht nach tausende Eindrücke, schließlich kannst du immer wieder enttäuscht werden, wie ich jetzt. Irgendwie kam der Projekt mit Jamule gut an, auch wenn es mich an Samras Dreh erinnerte, war es eine gute Abwechslung.

Mit schnellen Schritten ging auf Jamule zu und stellte mich neben ihm, während er seine Zigarette fertig rauchte. Noch ein Raucher. "Willst du auch eine?",fragte er mich höflich. Ebenfalls nett lehnte ich ab und stieg dann in seinem Auto ein.

"Und wie alt bist du?",brach er nach einer Weile die Stille ab. "22.",antwortete ich seine Frage und stelle dann selber eine. "Wo werden dann die anderen Mädels sein?"

"Heute brauch ich nur eine, morgen die Restlichen.",sagte er und schaltete dann das Radio auf Kiss Fm ein, wo natürlich kein anderer Rapper als Samra mit Mon Ami laufen konnte.

Anders|SAMRAWo Geschichten leben. Entdecke jetzt