Kapitel 16

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Es war einige Stunden später und ich stapfte gerade, immer noch sauer, mit Niall und Liam durch die Unigänge. Der Unterricht war langweilig gewesen, Louis war nicht aufgetaucht und meine Freunde hatten meine miese Laune natürlich mitbekommen. Logischerweise hatten die Beiden versucht herauszufinden, woher meine schlechte Stimmung kam, aber ich wollte nicht über Louis und meinen offensichtlichen Korb reden, weshalb ich ihnen eine Story aufgetischt hatte, die sie mehr oder weniger glaubten.

"Wir könnten doch was unternehmen, um dich aufzuheitern!", Liam boxte mir mit einem strahlenden Lächeln aufgeregt mit dem Ellenbogen in die Seite.

"Wir könnten was essen!", rief Niall aufgeregt, während er vor uns her hopste. "Ich liebe Essen! Jeder liebt Essen! Können wir Donuts holen?", er sah mich mit aufgeregt großen Augen an.

Ich zuckte nur mit den Schultern, bevor ich schließlich zustimmend grummelte. Dem niedlichen Iren konnte man so einen Wunsch doch nicht ausschlagen.

Liam begann nun damit Pläne für den weiteren Tag zu schmieden, wobei Niall immer wieder Details einwarf, die wir ja nicht vergessen durften.

Ich hörte schnell nicht mehr zu, denn etwas anderes hatte meine Aufmerksamkeit erregt. In einer Ecke stand ein schwarzhaariger, tättowierter Mann, der lässig an einer Zigarette zog. Seine mit bunten Bildern verzierten Arme, waren von seinem halb hochgezogenen Pulli teilweise verdeckt und das lange Haar, hatte er zu einem kleinen Bun gebunden. Er kam mir bekannt vor, ich wusste nur nicht woher.

Als der Fremde einen Schritt zur Seite trat und die Sicht auf eine kleinere Gestalt freigab, fiel es mir wie Schuppen von den Augen und ich musste schlucken.

Die zwei Männer vor mir waren Louis und der Fremde neben ihm, sein Freund mit dem ich ihn schonmal vor einer Weile gesehen hatte. Die Beiden sahen cool zusammen aus und Louis wirkte gar nicht mehr so süß und kuschelig, wie letzte Nacht.

Louis trug ein weißes T-Shirt, dunkle Jeans und weiße Sneaker. Seinen Rucksack hatte er lässig über die Schulter geworfen und in der Hand hatte er eine Zigarette, an der er gelegentlich zog. Auf Grund seines Aussehens schloss ich, dass er nach seiner morgendlichen Flucht heimgegangen war, denn die Klamotten, die er trug, waren weder meine noch die, die er gestern getragen hatte.

Louis wirkte Angst einflößend, wie er neben dem ernst dreinblickenden, großen Mann seine Zigarette rauchte und finster die Menschen um ihn herum musterte. Von dem niedlichen, großherzigen Jungen, den ich dachte kennengelernt zu haben, war nichts mehr zu erkennen. Ich wusste eigentlich, dass Louis kein böser Mensch war, doch trotzdem schlug mir mein Herz bis zum Hals und ich senkte schnell meinen Blick.

Ich wusste nicht, ob die beiden Raucher mich bemerkt hatten, doch ich wollte garantiert keine Aufmerksamkeit erregen, denn Louis Nachricht war klar gewesen. Er wollte keinen Kontakt mehr mit mir und ich musste das schlichtweg akzeptieren.

Trotzdem spürte ich den dicken Kloß in meinem Hals, als wir an den Beiden vorbeigingen und ich keine Reaktion von Louis bekam. Nicht das ich mit etwas Anderem gerechnet hatte, trotzdem löste es eine Traurigkeit in mir aus. Ich hatte mir nach letzter Nacht und dem schönen, vorausgegangenen Tag mehr erhofft, als nur eine kalte Schulter.

Schwer seufzend folgte ich meinen lachenden Freunden aus dem Gebäude, bevor ich meine trüben Gedanken zur Seite schob und beschloss, trotz meiner Sorgen, einen schönen Tag mit Liam, Niall und vielen Donuts zu haben.

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Die Tage gingen vorbei und nichts passierte. Hin und wieder begegnete ich Louis in der Uni, doch ich sah ihn eigentlich nie an, sondern senkte schnell meinen Blick und versuchte so schnell wie möglich aus seinem Umfeld zu verschwinden.

The Habit I can't break - A Larry Stylinson FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt