Kapitel 8

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Nach fünf Minuten gehen kamen wir endlich an meiner Wohnung an. Wir hatten nicht viel geredet auf dem Weg, doch die Stille war nicht unangenehm gewesen. Ganz im Gegenteil! Ich genoss die Nähe von Louis, obwohl ich ihn nicht wirklich kannte. Er strahlte eine ungewöhnliche Ruhe aus, die mich weg von meinen wirren Gedanken brachte.

Mit zitternden Händen schloss ich die Tür auf. Mein Zittern kam nicht nur von der Nervosität sondern vor allem auch von der Kälte, die sich langsam durch meine nasse Kleidung in meinem Körper ausgebreitet hatte.

Und so sagte ich auch zu Louis, als wir im warmen Wohnzimmer standen: "Ich würde kurz duschen gehen, da ich total durchgefroren bin... Wenn du willst kannst du nachher natürlich auch gerne duschen!"

"Warum nicht mit dir zusammen?", der Kleinere grinste mich frech an. Sofort schoss mir das Blut in die Wangen. Damit hatte ich nun gar nicht gerechnet!

Als Louis mein Rotwerden bemerkte, grinste er nur noch breiter und seine blitzenden blauen Augen durchbohrten mich.

Ich wollte gerade schon zu einer stammenden Ausrede ansetzen, als der hübsche Braunhaarige sagte: "Kein Grund rot zu werden, Curly! Ich mach doch nur Spaß!" Er zwinkerte mir zu und ich spürte wie meine Knie sofort weich wurden. Das Zwinkern, seine himmelblauen Augen, 'Curly' und ein supersüßes Grinsen auf einmal. Traumhaft.

Ich musste mich nun wirklich zusammenreißen oder Louis würde mich für einen Idioten halten.

Ich atmete einmal tief zitternd aus, bevor ich murmelte: "ich weiß ja nicht was du lieber magst, aber ich habe eine Kaffeemaschine in der Küche und ansonsten natürlich auch Teebeutel im Schrank neben dem Kühlschrank. Ein Wasserkocher steht da auch."

Louis beantwortete mir nicht, was er lieber mochte. Stattdessen legte er den Kopf schief und blickte mich durchdringend an.

"Du bist ganz schön naiv, Curly! Weißt du das? Ich könnte ein Einbrecher oder Mörder sein" Ich zuckte etwas zusammen. Er hatte eigentlich absolut Recht und das Schlimme war, es machte mir nichts aus. Ich war ihm schon verfallen, egal was oder wer er war. Louis kicherte leise. Es war ein angenehmes Kichern, etwas hoch, aber klar und durchdringend.

"Keine Sorge! Ich tu dir schon nichts" Mit einem letzten schelmischen Blick, machte er sich auf in die Küche. Ich blieb noch ein paar Sekunden stehen, bevor ich erleichtert seufzte, als ich Wasser hören lief. Er schien sich tatsächlich einfach nur einen Tee zu machen.

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Nach einer kurzen, heißen Dusche stand ich mittlerweile vor dem Spiegel und versuchte meine nassen Locken trocken zu rubbeln, was nicht so gut klappte, denn sie standen nun in alle Richtungen von meinem Kopf ab. Seufzend schnappte ich meinen Haargummi und band die Mähne zu einem schnellen Dutt zusammen, bevor ich mich Richtung Tür auf machte.

Ich trug nur ein Handtuch um die Hüfte, da ich meine Kleidung im Schlafzimmer liegen lassen hatte. Mir war nicht ganz geheuer bei der Sache, jedoch saß mein Besucher wahrscheinlich in der großen Wohnküche, die relativ abgetrennt von meinem Schlafzimmer und Bad war. Außerdem musste ich mir ja was anziehen.

Vorsichtig betrat ich barfuß den Flur. Weit und breit war niemand zu sehen und ich spürte Erleichterung sich in mir breit machen. Auf Zehenspitzen lief ich zur Schlafzimmer Tür, ehe ich diese aufriss.... und mir sofort einen Schrei unterdrückte. Louis saß breit grinsend, in eine Decke gewickelt und mit einer dampfenden Tasse in der Hand auf meinem Bett. Er sah verdammt süß aus und ich prägte mir den Anblick sofort ein. Seine Nasenspitze und Wangen waren leicht gerötet, seine Haare waren wild durchwuschelt und seine strahlenden Augen musterten mich neugierig.

Schlagartig wurde mir bewusst, dass ich immer noch nur ein Handtuch um die Hüfte trug. Ich wurde sofort knallrot und drehte mich sofort weg von dem niedlichen Jungen auf meinem Bett, was die Situation jedoch nicht besser machte.

"Was... ehm... machst du in meinem Schlafzimmer?", stammelte ich also nervös um zumindest die peinliche Stille zu brechen.

"Siehst du doch. Ich sitze hier!", entgegnete Louis frech und kuschelte sich tiefer in die Decke ein. Ich nickte langsam. Diese Antwort beantwortete zwar nicht meine Frage, leuchtete aber ein. Also schluckte ich nur und ging zu meinem Schrank, dessen Türen ich aufriss um mir frische Boxershort, eine Jogginghose und ein lockeres weißes Tshirt rauszuziehen.

Umständlich begann ich mir die Unterhose so anzuziehen, dass ich mein Handtuch nicht ablegen musste.

"Ich dreh mich weg, keine Sorge!" Erleichtert beobachtete ich, wie sich Louis tatsächlich wegdrehte und leise vor sich hin kicherte. Ich verdrehte die Augen, zog mich dann aber schnell an.

"Ich mag deine Tattoos übrigens" Die klare Stimme ließ mich herumwirbeln. Louis saß noch immer mit dem Rücken zu mir gewandt, aber ich konnte das Lächeln in seiner Stimme hören.

Verlegen strich ich mir eine lose Strähne meiner Haare aus des Gesicht bevor ich leise sagte: "Ich mag deine auch... zumindest die an deinen Armen" und fügte dann noch ein: "Du kannst dich wieder umdrehen" hinzu, was der hübsche Braunhaarige natürlich sofort tat und seine blauen Augen wieder meinen Körper mustern ließ. Dies löste ein sanftes Kribbeln in mir aus und ich wurde nervös.

"Weißt du Harry", Louis nippte nachdenklich an seiner Tasse. Ich schluckte. Es war attraktiv wie er meinen Namen aussprach. Es war weniger sanft als 'Curly'. Es klang hart, aber auf eine gute Art und Weise.

"Was denn Louis?", sagte ich und scheiterte kläglich daran seinen Namen genauso klingen zu lassen, doch Louis lächelte trotzdem.

"Ich mag deine Wohnung" Ich zog eine erstaunte Grimasse, bevor ich anfing zu lachen und mich bedankte.

"Dann solltest du wohl noch etwas hierbleiben", fügte ich mit einem Zwinkern hinzu. Ich war überrascht über mich selbst und über mein plötzliches Selbstbewusstsein, doch es fühlte sich gut an, die Dinge auszusprechen wie sie waren. Ich hatte schon immer nach dem Grundsatz der Ehrlichkeit gestrebt und dabei würde es wohl auch in dieser Situation bleiben. Außerdem war Louis verdammt attraktiv, wenn er ähnliche Aussagen traff, wie ich nun. Insgesheim hoffte ich wohl so heiß zu sein wie er, auch wenn mir bewusst war, dass das nicht unbedingt möglich war. Und somit versuchte ich mein breites Grinsen auf seine Bestätigung meines Angebotes gar nicht erst zu verstecken.

The Habit I can't break - A Larry Stylinson FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt