Kapitel 5

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Himmelblaue Augen blickten in meine. Sie glitzerten und ich konnte die Lust in Ihnen erkennen, während sie langsam näher kamen. Lippen, hellrosa und feucht, direkt vor meinen. "Ich bin deins!", flüsterten diese gegen meine, bevor ich sich ein wenig öffneten und auf meine...

Ein nervtötendes Klingeln, riss mich aus meinen Traum. Verwirrt rieb ich mir die müden Augen und sah dann mit einem verschlafenen Blick auf den Wecker neben mir. Ich stöhnte. 7 Uhr an einem Samstag! Wer rief denn bitte um diese Zeit an? Mein Handy klingelte immer noch ausdauernd weiter, also warf ich einen Blick auf das Display, aber nicht ohne davor die Augen zu verdrehen. Als ich jedoch den Namen des Anrufers lesen konnte, schnappte ich heftig nach Luft und griff schnell nach dem Smartphone neben mir.

"Simon?", ich klang wahrscheinlich überrascht und verschlafen, aber meine Aufregung hatte mich soweit ganz gut aufgeweckt.

"Guten Morgen Harry!", die tiefe Stimme am anderen Ende hatte entweder meine müde Stimme nicht bemerkt oder er ignorierte sie einfach.

"Ich habe ein Angebot für dich. Kannst du in ungefähr einer Stunde bei mir im Büro sein?"

"Ich... Ich denke schon", ich schnappte erneuert nach Luft. "Ich meine... Ich werde da sein!"

"Gut, gut. Bis dann!", mit diesen Worten legte Simon auf.

Ich ließ mich nach hinten zurück auf mein Bett fallen und starrte die Decke an. Meine Gedanken fingen an sich zu überschlagen und ich versuchte ruhig zu atmen. Eine Panikattacke konnte ich nun gar nicht brauchen.

Simon war Musikmanager und hatte ein eigenes Label. Ich hatte jetzt schon öfter Kontakt mit ihm gehabt, weil er Interesse an meiner Musik und Persönlichkeit gezeigt hatte. Den Anruf jetzt, konnte ich jedoch nicht ganz deuten. Ein Angebot, war ja wahrscheinlich positiv... oder nicht? Gestresst rieb ich mir die Stirn. 'Okay Harry! Schnell jetzt, du hast nicht mehr viel Zeit!', mahnte ich mich selbst in Gedanken.

Ich sprang also auf und rannte ins Bad um eine schnelle Dusche zu nehmen, um unter anderen den Alkohol und Kotzegeruch von letzter Nacht wegzuwaschen. Ich war gestern erst spät heimgekommen, und hatte keine Nerven mehr gehabt zu duschen, denn Liam und Niall heimzubekommen war schwerer gewesen als gedacht. Shit! Nach den zwei musste ich nachher unbedingt auch noch sehen, aber die schliefen bestimmt noch.

Nachdem ich fertig geduscht hatte, lief ich schnell, mit einem Handtuch um die Hüfte gewickelt in mein Schlafzimmer um nach Klamotten zu suchen. Ich entschied mich nach kurzem Überlegen für ein schwarzes Hemd, an dem ich die oberen zwei Knöpfe öffnete und die Ärmel hochkrempelte. Dazu schlichte schwarze Skinny Jeans, goldene Boots, die ich nur für besondere Anlässe trug und meine üblichen Ringe. Zufrieden nickte ich meinem Spiegelbild zu, bevor ich mich auf den Weg machte.

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Es war ca. eine halbe Stunde später und ich stand vor Simons Büro. Auf die Minute genau drückte ich den Klingelknopf und atmete erleichtert aus. Ich hatte es gerade noch rechtzeitig geschafft. Nervös fing ich an meinen Arm zu reiben und auf meiner Lippe zu kauen. Ich bekam es wieder mit der Angst zu tun. Ich hatte noch nicht an die Möglichkeit gedacht, dass mein Traum platzen könnte. Ich war nicht bereit für schlechte Nachrichten, absolut nicht.

Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als Simon endlich die Türe öffnete und mich von oben bis unten musterte. Sein Blick blieb kurz an meinen in der Sonne glitzernden Stiefeln hängen, und ich konnte die Skepsis in seinem Gesicht erkennen. Dies erleichterte meine Nervosität nicht. Nein, im Gegenteil, meine Aufregung wuchs.

Nachdem Simon mich begrüßt und herein geboten hatte, erklärte er mir endlich worum es ging.

"Harry... wir haben beschlossen, wir wollen dir die Möglichkeit eines Vertrages bei uns bieten." Schlagartig riss ich die Augen auf und mein Herz setzte für einen Moment aus.

"Das bedeutet, du würdest unter unserem Managment stehen. Du dürftest weiter als Künstler und Musiker arbeiten und wir unterstützen dich dabei und helfen dir bei dem Aufbau deiner Karriere. Jedoch bekommen wir von 'Modest' natürlich einen Teil deines Verdienstes und haben in gewissen Dingen Mitspracherecht!"

Ich nickte langsam und versuchte Simons Worte zu verarbeiten. Dieser klatschte jedoch einen Stapel Papier vor mich.

"Nehm dir 10 Minuten Zeit und denk drüber nach!", er zwinkerte mir zu, verließ den Raum und ließ mich mit meinen Gedanken allein.

Ich saß regungslos da, während sich meine Gefühle und Gedanken überschlugen. Ich schluckte. 'Das war meine Chance!'. Ich fing an in dem dicken Vertrag zu blättern, überflog ihn jedoch nur. Mir war egal, was darin stand. Ich wusste, er war meine einzige Chance auf meinen großen Traum und ich würde Simon alles geben was er wollte. Vielleicht dachte ich auch nur so, weil ich gerade voll mit Adrenalin war, jedoch entschloss ich mich ohne genaueres Lesen mit zitternder Hand zu unterschreiben. 'Ich, Harry Styles, bin bei einem seriösen Management und kann Musiker werden!', wiederholte ich leise immer wieder in Gedanken.

Als Simon zurück in den Raum trat, holte er mich zurück aus meinen Gedanken in die Realität.

"Und? Schon entschieden?" Ich nickte vorsichtig, und übergab dem großen Mann den Vertrag, den er mit einem Grinsen entgegennahm und meine Unterschrift überprüfte. Dann ging er auf mich zu und gab mir die Hand.

"Harry Styles. Herzlich Willkommen bei 'Modest'!", er lächelte, welches überfordert erwiderte. "Und ab heute keine goldenen Schuhe mehr", fügte er noch mit einem Zwinkern hinzu, bevor er mir meine Kopie des Vertrags überreichte. Dieser Satz brachte mich zum Schlucken, jedoch überwog meine Freunde über meinen neuen Geschäftspartner. Zumindest vorerst...

The Habit I can't break - A Larry Stylinson FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt