PoV Leander
„Hier rüber Smith", brüllte mein Teamkamerad Louis über das Eis und seine Stimme hallte durch die ganze Eishalle. Mit einem geschickten Schlag schoss ich ihm den Puck zu. Louis sah mich kurz mit einem leichten Nicken an und ich verstand.
Er schoss nach vorne und ich blieb einige Meter schräg hinter ihm. Ein anderer Spieler aus unserem Team schloss sich uns an. Louis schob den Puck gezielt vor sich hin und wich den Gegenspielern geschickt aus.
Das Geräusch von schlitterten Kufen auf dem Eis hallte durch die ganze Halle und ließen ein Gefühl aufkommen, wie es das nur in einer eingespielten Mannschaft geben konnte. Wir fühlten uns gut und die tiefe Verbundenheit, die unsere Mannschaft hatte, wenn wir auf dem Eis standen, war unbeschreiblich. Unser Atem ging hektisch und es wir fühlten uns unbesiegbar, fast so wie Könige. Wären da nicht diese Dämonen in meiner Brust, welche mich nie ganz so mächtig fühlen lassen, wie es meine Mitspieler taten.
Kurz vor der gegenspielerischen Seite schoss er den Puck zu mir und ich zu demjenigen hinter mir. Dieser fuhr nach vorne auf das Tor zu. Er deutete einen Schlag an, schoss den Puck aber zu Louis.
In diesen wenigen Sekunden schlitterte ich nach vorne, nahm den Puck von Louis an. Durch das Gitter an meinem Helm ließ ich meinen Blick über das Eisfeld gleiten und mein Kopf ging innerhalb von ein paar Sekunden die Möglichkeiten durch, wie ich den schwarzen Puck ins Tor befördern könnte, ohne dass er vorher von der gegnerischen Mannschaft geschnappt werden würde.
Die Zeit schien in Zeitlupe zu vergehen, als ich mich nach vorne lehnte und Anlauf nahm. Alle Augen waren auf mich gerichtet.
Hoffend.
Hoffend das der Puck in dem Tor landete oder, dass er mir abgenommen werden würde. Doch jeder hier wusste, dass ich geschickt war und mit einem letzten finalen Stoß von mir landete der Puck schließlich im Tor. Die Trillerpfeife meines Trainers hallte durch die Halle und augenblicklich rannte die Zeit in ihrem üblichen Tempo weiter.
Freudiges Gejubel brach aus und meine Teamkameraden schlitterten auf mich zu, klopften mir Stolz auf die Schuler.
„So Jungs", meinte er und kam zu uns auf das Eis. „Ihr habt heute gut gespielt, aber um gegen die Bear Tooth zu gewinnen müsst ihr doppelt so gut sein." Wir nickten schwer atmend. „Und Nicklas", er wandte sich an meinen besten Freund. „Ja Coach?" Fragte dieser und richtete sich auf.
Mr. O'Connor seufzte und massierte sich mit seinen dicklichen Fingern den Nasenrücken. „Du konzentrierst dich zu sehr auf die Mädchen da oben", unser Trainer deutete auf die Mädchen, die bei jedem unserer Trainings dabei waren. Durch seinen Helm konnte ich sehen, wie er schmunzelnd eine Augenbraue hob. „Was ist mit ihnen?" Fragte mein bester Freund unschuldig. Mr. O'Connor seufzte.
„Sie lenken dich ab!" Nicklas lachte. „Haben das hübsche Mädchen nicht so an sich?" Fragte er und winkte den Mädchen zu. Ein Kichern hallte durch die Halle und die Jungs schütteln schmunzelnd ihre Köpfe.
Mr. Connor lachte ebenfalls und hielt dabei seinen dicklichen Bauch, dann aber wurde er wieder ernst. „Das stimmt, aber trotzdem sollst du dich auf das Spiel konzentrieren. Deine Zunge kannst du ihnen auch nach deinem Sieg in den Mund stecken", meinte unser Coach todernst und das ganze Team lachte über meinen besten Freund.
Nicklas lief Rot an und ich schlitterte zu ihm rüber.
Brüderlich klopfte ich ihm auf die Schulter, „Ich glaube nicht, dass er das schafft Coach." Mr. Connor legte sich eine Hand an das Kinn und tat so als würde er nachdenken. Schließlich stimmte er mir zu. „Idiot", murmelte Nicklas und schubste mich beleidigt weg. „Oh hat da jemand einen schlechten Tag?" Neckte ich ihn.
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a silent voice | ᵇᵒʸˣᵇᵒʸ |
Teen FictionEs hat einen Grund, warum Fische im Wasser leben. Es hat einen Grund, warum Vögel fliegen können. Es hat einen Grund, warum ich schweige. Phillipp und Leander könnten kaum unterschiedlicher sein. Doch eine Sache verbindet sie beide: Der eine verlor...