Kapitel 19

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Ich hörte ein lautes krachen und schreckte hoch. Davin war auch sofort wach. Zwei Männer kamen rein, den einen erkannte ich, der hatte mich gefesselt, der andere war neu. Davin krallt sich an mich. Ich nahm ihn schützend hinter mich.
„Sehr störrisch der große.", sagte der Neue und trat vor uns. Er musterte uns kritisch. Plötzlich packte er mich und schubst mich weg, dann trat er näher an Davin. Er zitterte am ganzen Körper und war wie erstarrt. Ich rappelte mich sofort auf und wollte zu ihm, aber auf einmal stand der andere Mann hinter mir und hielt mich fest.
„Der jüngere gefällt mir.", sagte er, packte Davin am Arm und zog ihn auf die Beine.
„Fass ihn nicht an!", schrie ich und versucht mich gegen den Griff zu wehren. Jetzt fing Davin auch an sich zu wehren und versuchte seinen Arm aus dem Griff des Neuen zu ziehen.
„Namik! Hilf mir!", rief er. Ich musst mich befreien, ich musste stärker sein als die Männer.
Mit voller Wucht rammte ich dem Mann hinter mir den Ellbogen in den Bauch, drehte mich, riss an meinem Arm, aber der Griff war noch zu fest. Ich trat ihm mit aller Kraft gegen das Knie und schlug ihm ins Gesicht, dann riss ich wieder an meinem Arm und er war frei. Ich rannte zu Davin, sprang den Mann von hinten an, klammerte sich auf seinen Rücken fest und würgte ihn. Er ließ Davin los, sofort ließ ich los, packte Davin an der Hand und rannte los. Wir mussten hier raus.
„Na warte!", rief der Mann, er war verdammt dicht hinter uns. Ich rannte mit Davin die Treppe hoch. Da war die Tür. Plötzlich wurde Davin's Hand aus meiner gerissen. Ich drehte mich um und sah wie der Mann ihn hatte. Davin wehrte sich, aber der Mann war zu stark. Ich schlug sofort auf den Mann ein, aber diesmal war er vorbereitet. Davin fing auch an ihn zu schlagen.
„Ich brauch hier Hilfe!", rief er. Wir fingen an uns doller gegen den Mann zu wehren. Da kamen schon die Schritte der anderen zwei Männer. Ich packte Davin am Arm, zog an ihm und trat gegen die Brust von dem Mann. Schreien fiel er runter und ich rannte mit Davin hoch zur Tür. Ich öffnete sie grade und spürte schon die kalte Luft in meinem Gesicht, da drückte plötzlich was auf meinen Rücken. Ich viel krachend zu Boden und auf mir lag ein Mann. Es raubte mir kurz den Atem und das Gewicht auf mir schien unglaublich schwer zu sein.
„Haben wir euch. Keiner entwischt mir.", sagte der Mann überlegen.
„Namik!", rief Davin, er hörte sich verängstigt an. Der Mann auf mir ging runter und zog mich hoch. Er verdrehte meine Arme schmerzhaft auf den Rücken. Ich jaulte auf und machte ein Hohlkreuz. Davin wurde von einem sehr stämmigen und kräftigen Mann festgehalten.
„Davin. Wir schaffen das.", rief ich zu ihm und hörte auf mich zu wehren. Gegen die Männer hatte ich keine Chance. Sie brachten uns wieder runter in den Keller, aber diesmal in ein anderes Zimmer mit einem besseren Bett. Sie nahmen Handschellen und fesselten damit meine linke Hand ans Bett. Davin schubsten sie auf den Boden und dann gingen sie. Die Tür fiel ins Schloss und wir hatten keine Chance zu fliehen, da die Tür keine Türklinke oder ähnliches hatte, um sie zu öffnen.
„Namik, die Männer machen mir Angst.", sagte Davin, stand auf und setzte sich aufs Bett. Ich setzte mich zu ihm und legte meinen freien Arm um ihn.
„Die Männer sind böse, du darfst Angst vor ihnen haben. Aber du musst auch mutig sein und dich wehren."
Davin nickte und kuschelte sich an mich. Ich lächelte etwas. Ihm ist nichts passiert, das war gut und heiterte mich etwas auf. Ein kleiner Trost in diesem riesigen Chaos.

Nach einer Weile ging die Tür auf und der Mann, der nach reiflicher Überlegung, wohl der Chef des ganzen sein musste, kam rein mir zwei anderen Männern. Der eine Mann packte Davin und hielt ihn fest.
„Lass ihn!", schrie ich und wollte ihn noch festhalten, aber der Mann war zu schnell. Dann kam der andere Mann, er fesselte meine zweite Hand auch noch an das Bett. Ich bekam Angst und versuchte mich aufzusetzen. Der Mann ging um das Bett, packte meine Beine und zog daran.
„Nein! Lass mich!", schrie ich und zappelte.
„Wir haben eine Rechnung zu begleichen.", sagte der Chef. Ich sah zu ihm und sah erst jetzt, dass er ein blaues Auge hatte. In seiner Hand hielt er einen Knüppel.
„Nein! Bitte nicht!", flehte ich ihn an, mein Herz fing an zu rasen vor Angst und ich fing an mich doller gegen den Griff zu wehren, der meine Beine festhielt.
Der Chef holte aus und schlug mit auf den Bauch. Ich schrie auf. Es folgten zahlreiche weitere Schläge und ich schrie vor Schmerzen, zog an den Fesseln und an meinen Beinen. Irgendwo war noch Davin zu hören, aber ich nahm ihn kaum war. Ich hörte nur wie der Knüppel immer wieder durch die Luft zischte und dann dumpf auf meinem Körper aufkam. Meine Kraft ließ nach, aber der Chef hatte kein Erbarmen. Ich versuchte mich auf den Bauch zu drehen, aber der Mann an meinen Fußen verhinderte es.
Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit und die Schmerzen waren unerträglich, aber irgendwann hörte der Mann auf. Ich bekam es kaum mit, mir war schwindelig und schlecht, alles um mich herum wirkte dumpf und weit weg.
„Namik!", hörte ich meinen Bruder schreien, er weinte.
„Davin.", brachte ich hervor, einfach nur damit er wusste, dass ich bei Bewusstsein war. Mir fehlte sie Kraft um mich zu bewegen, ich war fertig. Ich spürte wie der Mann meine Beine losließ und dann verließen die Männer den Raum. Davin lief zu mir und machte meine rechte Hand los. Tränen Tropften auf meine Arme und ich sah zu ihm. Er war in Tränen aufgelöst.
„Davin, haben sie dir was angetan?", fragte ich ihn, er schüttelte den Kopf und wollte seinen Arm um mich legen. Ich schrie auf und er zog seinen Arm zurück.
„Mach einen Lappen feucht und versuch die blauen Flecken etwas zu kühlen.", sagte ich, Davin nickte und tat was ich ihm sagte. Das Gewicht vom Lappen tat weh, aber die Kälte war gut.

NamikWo Geschichten leben. Entdecke jetzt