Prolog

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Die Schneeflocken tanzten vom Himmel herab, drehten grazile Pirouetten und sanken schließlich zu Boden. Alles war von dieser weißen Schicht bedeckt, Bäume, Steine, Flüsse. Mit der Schicht, die alles friedlich erscheinen ließ aber gleichzeitig so tödlich wie ein überraschendes Feuer war. Das Dorf, eine Ansammlung ärmlichen Hütten, lag an den Ausläufern des Nebelwaldes und stand zur Hälfte, mithilfe von hölzernen Stützen, im gerade mal knietiefen Wasser. Ein Reisender, es war nicht zu erkennen, ob es ein Er oder eine sie war, der Einfachheit halber ist es ein er, stapfte durch den ebenfalls knietiefen Schnee. Sein Gesicht war von einer Kapuze verdeckt, die Hände steckten in dünnen, geradezu lächerlich fein aussehenden Handschuhen. Er stapfte, den Blick starr zu Boden gerichtet, auf das Dorf zu. Wenige Minuten nur, nachdem er es betreten hatte, ertönte ein Schrei, der in ein angst erfülltes Wimmern überging. Flammen schossen aus den Häusern und der flackernde Lichtschein offenbarte, dass das Wasser doch nicht so ungefährlich war wie so mancher dachte. Es begann zu brodeln und ein Wesen erhob sich daraus dunkler, Schwätzer und fürchterliche, als die nacht. Leise bedeckte der Schnee die Fußspuren.

Wir und das Ende der WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt