Kapitel 30

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Yara

Langsam öffnete ich meine Augen und spürte die weiche Matratze unter mir und entschied mich dazu, die flauschige Wärme, um mich herum noch einige Momente zu genießen, bevor ich meine Augen langsam öffnete.

Ich brauchte einige Momente, um zu realisieren wo ich war. Und es brauchte noch einige weitere, bis in mir die Frage aufkam, wie ich hier hergekommen war.

Zumindest konnte ich mich nicht daran erinnern, gestern in mein Zimmer zurück gekehrt zu sein. Die letzte Erinnerung die ich von gestern Abend, noch hatte, waren die starken Arme und die kuschelige Wärme von Narvik's Körper.

Die einzige logische Erklärung, die mir dazu einviel war das ich in Narviks armen eingeschlafen war.
Was eigentlich vollkommen unlogisch war. Ich schlief nur äußerst selten bei anderen Menschen ein.

Ich schlief normal nie in der Anwesenheit von Menschen ein, die ich nicht mindestens 3 Jahre kannte. Die einzige Ausnahme, bildeten meine Partner.

Doch auch im der Anwesenheit, meiner heutigen
Ex-Partner, konnte ich erst nach 6 Monaten einschlafen.

Doch auch hierbei stellte Narvik, wohl eine Ausnahme dar...

Vollkommen in meinen Gedanken versunken, setze ich mich langsam, leise stöhnen auf. Mir wurde das alles langsam viel zu viel.

Doch zumindest konnte ich nach einem prüfenden Blick an mir herab,mit Erleichterung feststellen, dass ich noch immer die Kleidung von gestern Abend trug. Welche ich jedoch gedachte nun endlich loszuwerden.

Denn ich brauchte jetzt erst einmal dringend eine warme Dusche um meinen Kopf frei zu bekommen.
Die Ereignisse von gestern Abend wirkten noch immer vollkommen unwirklich und überfordernd auf mich.

Ich wusste wirklich nicht was mich mehr schockierte. Die Tatsache das ich mit Narvik rumgeknutscht hatte. Oder die Tatsache das es mir gefallen hatte.

Vollkommen in meinen Gedanken versunken, trottete ich langsam in mein Badezimmer, in welchem ich mich meiner Kleider entledigte und im Anschluss schnell unter die Dusche stieg.

Als ich den Wasserhahn aufdrehte seufzte ich leise auf als das warme Wasser an meinem Körper herunter floß. Das warme Wasser entspannte meine Muskeln und half mir zumindest für einige Momente meine Sorgen zu vergessen.

Doch leider half das nicht für immer, denn irgendwann musste ich das Wasser abstellen und die warme Dusche verlassen.

Es half ja alles nichts. Am Ende musste ich mich ja doch der Frage stellen, wie es nun weiter gehen sollte.

Sollte ich Narvik nun doch eine Chance geben, nach dem ich doch so sehr dagegen gewesen war, es so wehement abgelehnt hatte.

Doch gestern Abend hatte ich einen komplett anderen Blick auf meinen angeblichen „Mate" werfen können.

Gestern hatte ich einen so höflichen, zuvorkommenden und liebevollen jungen Mann kennen lernen dürfen.

Von dem ich bisher nicht gedacht hatte das er in Narvik existierte.

Eine leise Stimme in mir fragte mich dennoch, ob er sich nicht vielleicht nur verstellte. Doch mein Bauchgefühl sagte mir, warum auch immer, das es nicht so war.

Er wirkte so ehrlich und aufrichtig, dass ich mir einfach nicht vorstellen konnte, dass er das nur spielte.

War ich naiv?

Seine Nähe hatte sich einfach so richtig angefüllt, dass ich nicht anders konnte als diesem Bedürfnis zu folgen. Welches mich direkt in seine Arme lotste.
Auch wenn das wahrscheinlich, äußerst riskant war konnte ich mich nicht davon abhalten es trotzdem zu wollen.

Mein großer Wolf (Neuauflage) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt