Kapitel 15 ☑️

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Yara

Gemeinsam verließen wir das Schulgebäude, vor welchem uns wieder die kalte Luft entgegen schlug. Ich fröstelte kurz, versuchte aber diese Tatsache zu überspielen.

Die Kinder schienen mit der Kälte kein Problem zu haben, was mich jedoch nicht wirklich überrasche. Aber auch ihre Lehrerin und meine Freundin schienen nicht besonders stark zu frieren.

Allerdings vermutete ich stark das, dies eher daran lag das sie sich bereits daran gewöhnt hatten. Für mich war das momentan noch ziemlich ungewohnt, immerhin bin ich erst vor kurzem aus Deutschland her gekommen. Das es dort noch ziemlich warm war, half da natürlich nicht.

Schweigend schlenderte wir durch den Wald, während die Kinder lachend um uns herum tollten. Trotz meines Widerwillens hier zu sein, genoss ich die Situation. Es war entspannend und hatte etwas friedliches, was man im Alltag nicht oft erlebte.

Nach kurzem betraten wir eine kleine Lichtung, von welcher der Boden mit Tannen Nadeln bedeckt war. Es war wunderschön, weswegen ich Moja nur all zu gerne, zu einer der Bänke am Rande der Lichtung folgte.

Gemeinsam ließen wir uns auf dieser nieder und beobachten dann schweigend die spielenden Kinder. Als ich plötzlich Schritte vernahm, blickte ich abrupt auf, direkt in warme braune Augen.

Eine wunderschöne junge Frau lächelte mich freundlich an, bevor sie fragend auf den leeren Platz neben mir deutete. Von ihrer Erscheinung etwas abgelenkt brauchte ich einen Moment, bevor ich eilig nickte.

Daraufhin wurde ihr Lächeln noch ein wenig fröhlicher und sie ließ sich neben mir nieder. Erst als sie sich zu mir gewandt, gesetzt hatte, began sie zu sprechen.

„Hallo mein Name ist Nera, ich freue mich dich kennen zu lernen." Ihre Stimme war genauso freundlich wie ihr Lächeln, was mich aber irgendwie nicht überraschte.

„Ich freue mich auch dich kennen zu lernen, mein Name ist Yara." Erwiderte ich eben so freundlich, mit einem Instinktiven vertrauen, welches nicht ich mir nicht erklären konnte.

„Ah du bist das, Moja hat mir schon viel von ihrer neuen Freundin, also von dir, Erzählt." Sprach Nera fröhlich weiter während sie nach ihrer Tasche griff.
Aus dieser zog sie eine blaue Box, welche sie so gleich öffnete, im Anschluss hilt sie, sie mir auffordern entgegen.

Als ich nicht sofort reagierte, sagte sie. „Nimm ruhig, die habe ich selber gebacken. Oder magst du etwa keine Schoko Kekse?"

Daraufhin musste ich tatsächlich, endlich mal wieder ehrlich lachen. „Nein natürlich nicht, ich lieb Schoko Kekse. Kann man Schoko Kekse den überhaupt nicht mögen?"

Nun musste auch Nera lachen während sie den Kopf schüttelte und auch Moja stimmte in unser Gelächter mit ein. Und in diesem Moment, fühlte ich mich auch endlich mal wohl.

Nach unserer kleinen Lachattacke, hatte ich mir, so wie auch Nera und Moja einen Keks genommen, welche wir nun genossen

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Nach unserer kleinen Lachattacke, hatte ich mir, so wie auch Nera und Moja einen Keks genommen, welche wir nun genossen.

„Und wie gefällt es dir hier?" Fragte Nera dann plötzlich wieder in die Stille hinein.

Ich überlegte für eine momentan lang, was ich nun antworten sollte. Und entschied mich dann einfach für die Wahrheit. „Ich liebe die Natur, daher finde ich es hier natürlich sehr schön. Aber ich muss ehrlicherweise auch sagen, das ich Angst vor den Gestaltwandlern habe. Insbesondere vor Narvik, daher fühle ich mich hier nicht besonders wohl."

Angespannt, wartete ich auf Neras Reaktion. Rechnete damit das ich sie verärgert hatte, sie vielleicht sogar sauer werden würde. Doch die junge Frau überraschte mich mit ihrer Reaktion.

Sie legte sanft eine Hand auf mein Knie, bevor sie einfühlsam sagte. „Oh Yara, das tut mir wirklich leid. Ich kann dich total verstehen, vor allem nach dem was du mit ansehen musstest! Aber bitte glaube mir, du brauchst dich nicht zu fürchten, hier wird dir nichts geschehen!"

Ihre Worte klagen aufrichtig und um ehrlich zu sein, glaubte ich langsam tatsächlich daran, das sie mir nichts tun würden. Es war so widersprüchlich, das was Narvik getan hatte und so wie Moja und Nera sich verhielten.

Die Frage war wirklich was ihr wares Gesicht war, das was ich bei den beiden Frauen sah, oder das von Narvik. Vielleicht lag es auch daran, das der Kampf um den Alpha Posten, der erste Gewaltakt gewesen war, den ich in meinem Leben gesehen hatte.

Immerhin konnten Menschen genauso grausam und gewaltig werden. Das bewies ja schon unsere Geschichte, mit all unseren Kriegen. Wahrscheinlich waren wir nicht wirklich besser.

Daher war es vielleicht an der Zeit, ihnen eine Chance zu geben. Immerhin hatten sie dies ja auch bei mir getan. Sie hätten mich ja auch einfach im Wald liegen und sterben lassen können.

Doch das hatten sie nicht getan, sie hatten mich mit genommen uns versorgt. Und nun hießen sie mich hier alle so warmherzig und bedingungslos freundlich willkommen. Obwohl sie mich doch garnicht kannten, oder wussten wie ich war.

Konnten sie da, denn wirklich so böse sein?

Mein Bauchgefühl sagte mir irgendwie nein und ich entschied mich kurzerhand dazu, auf dieses zu hören.

„Ich bin mir sicher, das sich das auch noch legen wird." Klinkte Moja sich nun auch wieder in unser Gespräch ein und biss dann einmal von ihren Keks ab.

Noch immer etwas gedankenverloren nickte ich, während ich nach ihrer Hand griff. Diese drückte ich leicht und lächelte sie dann leicht an. Ja, da war ich mir nun langsam auch sicher. Auch wenn ich weiterhin den Plan verfolgte, dieses Dorf wieder zu verlassen.

Doch trotzdem erwiderte ich nun ehrlich, „ich auch." Daraufhin lächelte mich Moja fröhlich an und erhob sich im Anschluss von ihrem Platz.

„Super, aber wir sollten nun wirklich wieder heim gehen. Nicht das du dir noch etwas einfängst." Erklärte sie mir und ich nickte zustimmend.

Ich fror tatsächlich etwas, die Aussicht sich „zuhause" etwas aufzuwärmen war daher definitiv nicht die schlechteste.

Doch bevor ich ging, wandte ich mich noch einmal an Nera. „Hat mich gefreut dich kennen zu lernen Nera, ich hoffe wir sehen uns bald mal wieder."

Die angesprochen erhob sich ebenfalls von ihrem Platz, um mich in ihre Arme zu zu ziehen. Etwas überrumpelt verspannte ich mich kurz, legte dann aber ebenfalls meine Arme ebenfalls kurz um sie.

„Das würde mich sehr freuen, vielleicht kann ich morgen ja mal bei euch vorbei schauen. Ich und Moja wollten sowieso mal wieder einen Filmetag machen." Sagte Nera, während sie sich langsam wieder von mir löste.

Ohne groß zu überlegen, antwortete ich ihr: „Das ist eine sehr gute Idee, wen das für dich auch in Ordnung ist Moja, sollten wir das wirklich machen?"

Moja nickte uns zustimmend zu wobei sie ebenfalls ein breites Lächeln auf den Lippen drug.

Ich fing tatsächlich an mich hier wohl zu fühlen...

Ich fing tatsächlich an mich hier wohl zu fühlen

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Mein großer Wolf (Neuauflage) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt