Kapitel 12: Kayas Einsicht

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In meinen Adern welches Feuer! Und in meinem Herzen welche Glut! 

(„Willkommen und Abschied" von Johann Wolfgang von Goethe)



Es war Nacht, als Kaya hinter ihrer Schwester auf dem Deck stand, als sie dabei war das Training der Jungs vorzubereiten. Als sich die Brünette sicher war, dass die Älteren sie nicht bemerken würden, schlich sie sich unauffällig unter Deck zu den Schlafräumen. Sie sah nochmals über ihre Schulter, bevor sie die Tür zu Wus Zimmer öffnete und hineinschlüpfte. Ihre Augen wanderten durch den karg eingerichteten Raum, bevor sie bei einer Kommode hängen bleiben. Schnell schritt sie auf diesen zu und öffnete sie. Etwas Grünes stach ihr direkt ins Auge. >Bingo.< Mit einem Grinsen nahm sie das grüne Gi heraus, bevor sie es sich anzog. Sie zog sich die Maske an und blickte in den Spiegel, der im Raum stand. Das Gi ähnelte den alten von ihnen. Doch hatte es ein seltsames, goldenes Zeichen auf dem Rücken, das ein wenig an eine Schlange erinnerte, die ihren eigenen Schwanz aß. Sie schlug ein Rad, machte einen Kick in die Luft und sprang wieder zurück, bevor sie mit ihren Fäusten in die Luft schlug. „Feuer! Feuer frei! Feuer los! Schieß die Flammen!", sagte die Gelbäugige, als sie versuchte Feuerbälle zu schießen. „Ach, komm schon. Wenn die anderen das können, kann ich es schon lange. Bring die Hitze!" Sie schlug einen rückwärts Salto und begann Push Ups zu machen. >Was mach ich den nur falsch?< Sie sprang wieder auf die Beine und sah in den Spiegel. Ihre Augen weiteten sich, als sie ihre Brüder hinter sich stehen sah, die nun anfingen zu lachen und zu klatschen. Als sie sich zu ihnen umdrehte war sie froh, die Maske aufgezogen zu haben, da sie die Wärme auf ihren Wangen regelrecht spüren konnte. „Sehr schön. Versuch doch einfach mal den Begriff Feuervogel, vielleicht klappt es dann ja", meinte Cole, der gegen der Wand lehnte. „Wie lange habt ihr schon zugesehen?", fragte die Brünette, als sie sich die Maske auszog und die drei ansah. Jay ignorierte ihre Frage, als er sah, was sie an hatte. „Der Anzug des Grünen Ninja, abgefahren!" Verlegen kratzte sie sich am Kopf. „Nah ja. Ich...ich hab nach irgendwelchen Hinweisen beim Sensei gesucht und...und dabei habe ich ihn gefunden." „Aber du weißt: Nur der, der Prophezeit wurde Lord Garmadon gegenüberzutreten, soll der Grüne Ninja sein. Und nur ihm ist es gestattet das Gi des Grünen Ninja zu tragen", sagte Zane. Die Meisterin des Feuers blickte zu Boden. „Da wird der Sensei also höchst wahrscheinlich äußerst..." „Ich weiß, ich weiß." Unterbrach Kaya den Blauäugigen und ging auf die Fenster zu. „Aber ich dachte, wenn ich ihn anprobiere könnte es helfen mein wahres Potenzial zu erkennen. Es ist nicht fair, dass ihr eure coolen Kräfte entdeckt habt und ich noch nicht." Sie konnte hören wie die anderen hinter ihr näher gekommen waren, während sie aus dem Fenster in die Ferne blickte. Sie drehte sich ihnen wieder zu. „Außerdem ist der Sensei weg und keiner weiß, wann er zurück kommt." 

„Hallo, ich bin zu Hause!", erklang die Stimme des Weißbärtigen im Flur. „Ach, komm schon", stöhnte sie leise auf, während die älteren freudestrahlend aus dem Zimmer liefen und riefen: „Sensei!" Panisch blickte sie an sich hinab, bevor sie begann das Gi auszuziehen und wieder in die Kommode zu räumen.


Kaya lief aufs Deck, nachdem sie noch ihr Schwert geholt hatte, als sie Zanes Stimme hörte. „...dass wir alle, abgesehen von Kaya unsere wahren Kräfte entdeckt haben." „Ach ja, habt ihr das?", sagte Wu, als die Rotgekleidete gerade die Stufen hoch lief, „Wo ist Kaya?" „Hier bin ich!", rief die Brünette, als sie keuchend bei den andern ankam. Sie strich sich nochmals schnell ihr Gi glatt, bevor sie lächelnd zu dem Weißbärtigen sagte: „Schön, dass sie heil wieder zurück sind." 

Plötzlich erschienen vier Arme hinter dem Spinjitzu-Meister sowie ein dunkler Helm mit einem Knochen daran, bevor Lord Garmadon hinter Wu hervortrat. Sah man von den extra Armen ab hatte er sich vom Aussehen nicht verändert. Kayas Augen, so wie der anderen, weiteten sich alarmiert, bevor sie rief: „Sensei, hinter Ihnen!" Sie sprang nach vorne und ergriff ihr Schwert, während Zane zwischen den Weißbärtigen und Rotäugigen sprang und Sensei. Die Brünette schlug zu, doch der ehemalige Herr der Unterwelt wich diesem aus. Jedoch stürzte dieser, bevor sie sich auf ihn stürzte und sagte: „Er hat vier Arme." Sie drückte mit aller Kraft das Schwert hinunter, während der Rotäugige selbst den Griff ergriffen hat und gegen drückte. „So sieht man sich wieder", presste Garmadon zwischen seinen Zähnen hervor. „Er muss Ihnen gefolgt sein, Sensei", sagte die Brünette, während sie weiterhin versuchte das Schwert runter zudrücken. 

Kaya Smith - Die Meisterin des FeuersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt