Ertappt sah ich nochmal in den Flur hinter mich und trat dann vollends ein, während ich die Tür schloss. Magnus hatte sich nun mit zugewendet und lächelte amüsiert.
Ich durchsuchte meinen Kopf nach den passenden Worten. „Ich-,"
„Mach dir keinen Kopf." unterbrach mich der Hexenmeister freundlich und sah sich nach dem Schwert, was er eben bearbeitet hatte, um. Unberührt lag es auf dem Tisch und kurz danach in Magnus Händen. Er hielt es eher wie ein Präsent. Ein typischer Hexenmeister, der sich nicht mit Waffen, sondern seiner Kraft wehrte. „Ich hab nur herum experimentiert." Er schmunzelte und legte das Schwert, was nun nicht mehr blau leuchtete, zurück.„Was verschafft mir die Ehre?" fragte er ruhig und ich presste Lippen aufeinander. Ein bisschen kam ich mir schon wie eine Einbrecherin vor. Erstmal beobachtete ich ihn beim Zaubern und dann platzte ich in sein Zimmer herein und lenkte ihn so ab.
Ich haderte mit mir, was nun zu sagen war. Sollte ich ihn einfach geradeaus um Hilfe bitten? Aber genau das wollte ich ja vermeiden. Ich wollte selbstständiger werden, schließlich war ich 16 Jahre alt. Und eine Kleoma. Einer Kleoma wurde immer schon durch die Konzentration ihrer Kräfte viel Verantwortung zugesprochen.
„Bist du hier für Hilfe? Oder juckt der Stoff des Bandes?" Er zeigte auf mein rechtes Handgelenk und ich umgriff sofort mein Armband. Ganz sicher nicht, es half mir. Ich brauchte keine ständige Angst mehr zu haben; es war einfach perfekt.
„Nein, das ist es nicht." fand mein Mund auch endlich zum Sprechen und ich drehte das Lederband um meinen Arm. Mir war schon klar, dass jemand wie er sofort merkte, wenn ich nervös war. Doch unterdrücken konnte ich das nun nicht.
„Du brauchst Hilfe." stellte er fest und ich nickte zögerlich. Exakt. „Na dann,". Er klatschte in die Hände. „helf ich dir." Ich wusste zwar schon, dass er sehr spontan und locker in so etwas zu sein schien, aber so eine plötzliche und doch ruhige Reaktion hatte ich nicht erwartet. Das Schuldgefühl in mir wurde dadurch natürlich ebenfalls stärker, weil ich schon wieder Hilfe annahm. Allerdings, jetzt, wo ich es überlegte, hatte ich noch gar nichts angenommen. Obwohl es vielleicht unhöflich wirken könnte, könnte ich es verneinen und gehen. Aber ich wusste nicht ganz, ob ich den Mut dazu hatte. Magnus Bane, einer der berühmtesten Hexenmeister, der mir etwas anbot und ich es nur abstreiten wollte. Wäre das nicht falsch? Eine Schande sogar.
Trotzdem stellte ich mich aufrecht hin und versuchte überzeugend zu wirken. „Das ist zwar nett, aber ich sollte vielleicht gehen." meinte ich und bemerkte erst im Nachhinein wie dämlich das klang. Erstmal wollte ich seine Unterstützung und jetzt überlegte ich es mir doch anders?
Mein Gegenüber runzelte die Stirn. „Das hat sich eben aber noch anders angehört."
Mist.
„Ja schon." Fieberhaft suchte ich nach etwas Passendem. „Doch ich muss mit meiner Freundin noch ein Projekt vorbereiten." log ich.„Ach, sie hat es also nicht schlecht aufgenommen?" hakte der Mann nach und ich sah ihn überrascht an. Hatte Alec ihm alles erzählt? Sollte ich mich jetzt hintergangen fühlen? Nein. Das wäre falsch.
„Nein." knirschte ich und er sah mich ungläubig an.
„Und das heißt jetzt?" Er ließ echt nicht locker.
„Ich hab dich umsonst abgelenkt." knirschte ich und er zog die Stirn kraus. „Und ich muss jetzt auch schon los." Mit größter Versuchung packte ich volle Entschlossenheit in meine Stimme und sah Magnus abwartend an. Ich log schon wieder jemanden an. Jetzt war es eine andere Situation, aber ich tat es.
Nach einer halben Ewigkeit seufzte der Hexenmeister und schien aufzugeben. „Wie du willst." Er machte eine elegante Handbewegung hinter mich und sah fast schon enttäuscht aus. Fühlte er sich jetzt schlecht?
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Destiny - Shadowhunters/Teen Wolf FF
FantasyDestiny. Der Name war nicht umsonst. Meine Eltern hatten mich so genannt, damit ich vielleicht doch ein Schicksal hatte. Ein gutes. Das ich mein Leben leben könnte und es nicht wie sie geben musste. Und mein Leben beginnt erst richtig. Ich werde auf...