Chapter Eleven

28 3 0
                                    

Leise lachend liefen wir den einsamen Flur entlang in Richtung meines Zimmers. Wir hatten wirklich bis Mitternacht mit den Messern geübt. Gleich beim ersten Mal hatte ich in die Mitte getroffen. Vor Freude bin ich ihm in die Arme gesprungen. Peinlich war mir das aber nicht gewesen. Er hatte die überraschende Geste erwidert und beide hatten wir gemeinsam trainiert. Der Abend war einfach total toll gewesen. Besser hätte ich ihn mir im Leben nicht vorgestellt. Und obwohl ich verschwitzt und erschöpft war, fühlte ich mich so wohl wie lange nicht mehr.
Die Messer hatten wir natürlich unversehrt wieder zurückgepackt und den Schrank verschlossen. Danach hatte er mich zu meinem Zimmer bringen wollen. Und jetzt waren wir hier. Wie zwei kleine Kinder liefen wir glücklich durch die Flure.
Alles war perfekt. Die Akademie, meine Freunde, das zukünftige Eintreffen von den Schattenjägern und er. Sullivan. Wie mir Jan es mir mal gesagt hatte. Gegen einen kleinen Flirt war nichts einzuwenden. Vor allem nicht, wenn der Junge so aussah und sich bewegte als wäre er eine Feder.

Angekommen an der Zimmertür blieb ich stehen und wandte mich meinem Partner zu. Sein Hut saß perfekt auf den Locken, die darunter vorguckten und seine Augen strahlten wieder mal die Wärme aus, die mir ein schönes Gefühl gab. Es ließ mich negative Dinge vergessen.

Ich atmete tief durch. „Das war echt super gewesen." Platzte es aus mir raus. Was war gegen Ehrlichkeit schon einzuwenden? Für mich hätte es nicht besser laufen können.
Seine geschwungenen Lippen zierte ein dankbares Lächeln. „Finde ich auch. Wir wiederholen das. Aber nächstes Mal etwas, was weniger brutal ist." Meinte er zwinkernd und ich knuffte ihn.
„Ist doch sowieso unser Ding. Aber ja, man kann schließlich nicht immer dasselbe machen." Meinte ich und er nickte. Dann fiel mir auf, was ich gesagt hatte. Unser Ding? Als würden wir uns schon lange kennen. Dabei kannte ich ihn gerade mal weniger als 24 Stunden. Ich tat gerade wirklich so als würden wir schon die engsten Freunde sein. Was war denn mit mir los? Seitdem ich hier war, hatte ich mich echt zum Souveränem geändert. Nur, ob das gut oder schlecht war, wusste ich wirklich nicht. Fast verschwand mein Lächeln. Nur das Positive sehen in allem!

Ich holte meine Karte aus der Sporttasche raus und hielt sie bedeutend hoch. „Na gut, Jan wartet sicher schon." Seufzte ich und dachte schon an ihre Spekulationen, was wir alles gemacht haben könnten.
Mein Gegenüber nahm alles ruhig auf und lachte. „Viel Spaß! Und gute Nacht." Verabschiedete er sich langsam und ich sah ihm in die braunen Augen. Genau wie mein Vater. Auch er hatte er diese braunen Haselnussaugen gehabt. Immer, wenn er einen Witz gemacht hatte, hatten sie uns freudig angeblinkt und alle hatten wir sofort lachen müssen. Ich vermisste das Blitzen...
Ich schüttelte den negativen Gedanken weg und fixierte mich auf Sullivan. „Dir auch. Schlaf gut." Ich streifte seinen Arm, wobei das eher automatisch passiert war und er lächelte mich ehrlich an. Dann drehte ich mich zügig zur Tür und ließ den Mechanismus öffnen.
„Du auch." Auf meinem Gesicht tauchte das Lächeln wieder auf und ich drehte mich zu ihm, um ihm zu zeigen, dass ich alles würdigte, was er sagte. Dann trat ich ein und schloss die Tür mit einem letzten Blick auf den hübschen Jungen hinter mir. Gerade schloss ich die Augen als mich jemand am Arm packte und mit sich zog.
„Ich glaubs nicht. Und dabei dachte ich immer, dass ich diejenige bin, die es schnell angeht." Meinte Janny neckend und ich öffnete die Augen. Da stand meine Freundin im kurzen Schlafanzug und stolzierte nun alleine zu ihrem Bett rüber. Dort machte sie es sich gemütlich und machte sich Lippenbalsam drauf. Obwohl sie mich nicht direkt ansah, spürte ich ihren Blick auf mir.
Dann verteilte sie den Balsam gleichmäßig auf ihren Lippen und sah dann abwartend zu mir auf. War klar, dass sie alles wissen wollte. Doch ich wollte sie erstmal zappeln lassen. Deswegen ging ich zum Badezimmer bevor sie mich aufhalten konnte und wusch mein Gesicht. Das Wasser fühlte ich einfach unglaublich erfrischend auf meiner Haut an und ich betrachtete im Spiegel wie die einzelnen Tropfen erst an meiner Stirn zur Wange runterglitten und dann am Kinn angekommen irgendwann runterfielen. Ich spürte sie nur ein wenig und doch beachtete ich sie genau.

Destiny - Shadowhunters/Teen Wolf FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt