Stumm saß ich in der Cafeteria und rührte nichts von meinem Essen an. Ich war einer der Ersten, wusste aber nicht, ob schon mehrere dazugekommen waren. Wie als wäre auf mich ein Statuenzauber gesprochen worden, starrte ich vor mich hin und bekam keinen Bissen herunter. Meine Hände hatten das Notizbuch auf meinem Schoß umschlossen und drückten wieder fest ins Leder. Warum passierte das alles? Wer tat so etwas? Jetzt waren aus den zwei Morden vier geworden.
G
leich zwei an einem Tag. Ich wollte gar nicht wissen, wie leer die Akademie nach diesem Jahr aussehen würde – wenn wir nicht doch noch weggeschickt worden und das alles hier nicht mehr stattfand. Elli und Jan waren noch in dem kleinen Dorf in der Nähe der Akademie und sobald alle Studenten wieder hier waren, würde die Direktorin ein Ausgehverbot einleiten. Wir durften uns natürlich noch auf dem Gelände – was nebenbei bemerkt riesig war – bewegen, konnten uns aber nicht mehr nach Hause wenden oder ins Dorf Zuckerkuchen gehen. Klang zwar süß, war aber eher vollgestopft mit Klamotten – und Bierläden. In diesem Moment hätte ich so oder so nichts süß gefunden.
Eine Hand berührte mich an meiner Schulter und ich drehte mich erschrocken nach hinten. Da sah mir ein grünes Augenpaar entgegen und ich entspannte mich instant. In letzter Zeit war ich durch die Morde viel schreckhafter und vorsichtiger geworden. Ich hatte zwar keine Panik oder war einer dieser schrecklich Zusammenzuckenden, aber mein Verhalten hatte sich ganz sicher verändert.
Alec setzte sich seitlich auf die Bank und schaute auf mein Essen und dann zu mir. „Zum Glück geht es dir gut."
Ich war irgendwie froh, dass er hier war. Nicht nur wegen der ständigen Gefahr – nein – es war so angenehm in seiner oder Magnus Nähe. Wobei ich diesen nur sehr selten sah. Bei den Beiden fühlte ich als ob ich ihnen alles erzählen könnten und sie würden sich nicht einmal langweiligen. Es war so als könnte ich bei ihnen so viele peinliche Sachen machen wie nur möglich und sie würden mich danach immer noch normal angucken. Ich wusste nicht, was das war, aber es erinnerte mich an mein neunjähriges Ich. Und so erschreckend der Gedanke auch war, ich fühlte bei ihnen fast genauso gut wie bei meiner toten Familie.„Destiny, gehts?" fragte er und ich legte das Notizbuch neben mir ab. Dann legte ich meine verschwitzten Hände auf meinen Beinen ab und drehte mich zu ihm.
„Nein. Ich hätte wissen müssen, dass Mörder auch Zeugen umbringen müssen. Es ist als würden sie uns die ganze Zeit beobachten." Bei der Erwähnung sah ich mich um und erkannte die wenigen Schüler, die mir komische Blicke zuwarfen, aber nichts sagten. „Sie schaffen es unschuldige Menschen umzubringen und bisher wissen wir nichts über sie." regte ich mich auf und dachte an Finn. Eine halbe Stunde nachdem ich weg war, hatte Alec mir eine Nachricht gesendet ihn in der Cafeteria zu treffen. Gleich dahinter hatte er gemeint, dass Finn und diesmal eine Lehrerin tot aufgefunden worden waren. Ich hätte bei Finn bleiben müssen. Er war der erste Fremde, der nett zu mir gewesen war. Obwohl ich ihn befragen musste, hatte er mich anlächeln können und dann auch noch Glück gewünscht. Doch jetzt war er tot. Genau wie die Anderen ist sein Leben beendet worden. Einfach grausam.
„Du hättest sicher genauso wenig wie wir anderen wissen können. Ich weiß, dass Finn nichts dafür konnte. Und auch die Lehrerin schien unschuldig. Aber wir dürfen deswegen nicht verzweifeln." sprach er mir Mut zu und ich blickte zu ihm. In seinen Augen sah ich Ehrlichkeit und Bestimmung aufblitzen. „Tiny." Bei dem Spitznamen verzog ich nicht mehr wie die letzten Male das Gesicht, sondern musste sogar ein Lächeln verbergen. „Diese Leute, die die Morde begehen, sind gerissen, aber wenn wir uns viel Mühe geben, fassen wir sie. Und dazu brauchen Magnus und ich deine Hilfe. Weißt du überhaupt wie stark du bist?" Er klang so liebenswürdig, dass ich mich zurückhalten musste, ihm nicht um den Hals zu fallen.
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Destiny - Shadowhunters/Teen Wolf FF
FantasyDestiny. Der Name war nicht umsonst. Meine Eltern hatten mich so genannt, damit ich vielleicht doch ein Schicksal hatte. Ein gutes. Das ich mein Leben leben könnte und es nicht wie sie geben musste. Und mein Leben beginnt erst richtig. Ich werde auf...