Chapter Nine

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Langsam biss ich in den Apfel und ratschte mir dabei fast mein Zahnfleisch auf. Ich hielt die Frucht weg von mir und betrachtete die Eindruckstellen.

„Hör auf daran zu nagen und iss richtig." Tucker grinste belustigt und schob mir eine Schüssel mit Erdbeermüsli rüber. Ich sah ihn dankend an, aß aber erstmal nichts. Wie sollte ich was runterbekommen? Wir hatten gerade den Coach getroffen, der uns gesagt hatte, dass wir mit einem höheren Jahrgang Unterricht haben würden. Und dann hatten die Lehrer noch Duelle geplant. Das würde mein Verderben werden. Eigentlich sollten sich Bryan und Elli mehr Sorgen machen, aber ich war nun mal ein zweifelnder Mensch. Die Zwillinge jedoch schienen wie die Ruhe selbst und aßen voller Enthusiasmus ihre Toasts. Ich saß hier, betrachtete den unschönen Apfel in meiner Hand und dachte darüber nach gegen einen älteren Schüler anzutreten. Natürlich hatte ich mich gestern mit meinem Lehrer duelliert, aber irgendwie war es ja doch nochmal beängstigender gegen jemand Unbekannten zu kämpfen, der dich später noch deswegen auslachen könnte. Meine Hand verkrampfte sich um die rote Frucht und ich spürte den klebrigen Saft an meiner Hand runterlaufen.

Eine warme Hand griff jetzt nach dem Apfel und legte ihn wieder auf den Tisch. Ich sah Tucker vor mir zweifelnd an.
„Ich will gar nicht wissen was du alles zerdrückst, wenn du sauer bist." Witzelte er und ich schmunzelte leicht.
Dann legte ich meinen Kopf in die Arme und entspannte mich noch etwas bevor es richtig losging.

***

„Wir haben mit dem zweiten Jahrgang, einem über euch also, den Quentals. Ihr braucht euch keine Sorgen machen." Betonte Ms. Ricola nochmal und warf uns einen lächelnden Blick zu. Wir hatten jetzt Gemisch und Mix. Als ich das erste Mal den Namen auf dem Stundenplan gelesen hatte, hatte ich gedacht es würde sicher experimentell und spannend werden, doch wir schrieben nur irgendwelche Formeln auf und mussten Aufgaben aus dem Buch lösen, dass jeder von uns bekam. Die Lehrerin war sehr nett und half uns, doch das änderte nichts an der Langweile, die ich in dem Fach hatte. Vielleicht würde die andere Gruppe das ja ändern können. Würden sie arrogant sein?

Ein Klopfen ertönte und ich sah zu Elli rüber, die mich verschmitzt angrinste. „Na hoffentlich sind heiße Leute dabei." Meinte sie schulterzuckend und wandte ihren Blick wieder zur Tür. Belustigt schüttelte ich den Kopf. In diesem Thema ähnelte sie Janny nur zu gut. Doch ich hatte kein Problem damit. Sie war ein sympathischer Mensch mit Vorlieben, das war total ok.

Ms. Ricola öffnete die Tür und herein kamen die älteren Schüler. Groß unterschieden sie sich nicht von uns. Sie hatten fast dieselbe Größe wie wir und mir fiel nichts Besonderes an ihnen auf. Doch natürlich kannte ich sie noch nicht...
Ihre Blicken streiften durch die Klasse und ich spürte wie Elli einem süßen Mädchen einen Kussmund zuwarf. Überraschenderweise erwiderte die Dunkelhäutige dies und bewegte sich auf unseren Tisch zu. Ich warf Elli einen bewundernden Blick zu. War das Glück gewesen? Wenn ja, wünschte ich mir auch so welches.

„Guten Morgen und willkommen bei den Kleomas." Begrüßte unsere freundliche Lehrerin die Schüler. Sie bekam ein Gemurmel zurück, was aber nicht sehr böse klang.
Die Jungen und Mädchen sahen alle erstaunlich gut aus, dabei mussten sie als Quentals Elektrizität und Feuer in sich aufnehmen können. Sie waren äußerst mächtig und ich wusste noch wie Janny von ihnen geschwärmt hatte.

Auch der Rest verteilte sich auf die bereitgestellten Stühle. Neben mir tauchte ein muskulöser Junge aus, der ein grimmiges Gesicht hatte. Der schien ja wirklich aufgeregt zu sein... Aber für sie war es ja auch nicht das erste Mal. Der Junge setzte sich neben mich und starrte wortlos nach vorne. Aus dem würde ich sicher nicht mehr viel herauskriegen.

„Schön, dass ihr hier seid. Ihr wisst ja schon wie das alles funktioniert. Ihr werdet zusammen unterrichtet und könnt euch gegenseitig helfen. Sicher wirkt das alles sehr verwundernd für die Neueren, aber ihr werdet euch daran gewöhnen." Unsere Lehrerin zwinkerte uns zu und holte dann Zettel hervor. „Heute werden wir ein Experiment machen." Als sie das sagte, bessert sich meine Laune auch schon und ich ließ meinen Blick zu Klea gleiten, die sich mit einem Jungen unterhielt, der schlank wirkte und einen dünnen Hut trug. Dazu hatte er eine Sakkoweste, die er angelassen hatte. Die blonden Locken schauten unter dem Hut hervor und fielen über seine glatte Stirn. Der Junge war wirklich eine Schönheit. Gerade sah er zu mir. Anscheinend hatte er bemerkt wie ich gestarrt hatte und ich sah schnell weg. Man, warum passierte mir auch sowas? Janny hätte den Blickkontakt gehalten und nie weggeguckt. Wahrscheinlich hätte sie währenddessen noch mit ihren Haaren gespielt und auf ihrer Lippe rumgebissen. So kannte ich sie. Aber ich war nun mal nicht sie.
Also wandte ich mich an meinen Sitzpartner, der sich gerade die langen Finger rieb. Die Gruppe war wirklich ein Abbild von Schönheit.
„Dann mal los." Seine raue Stimme ließ mich schon fast zusammenzucken, aber ich überspielte alles mit einem souveränen Nicken.

Destiny - Shadowhunters/Teen Wolf FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt