Chapter twentysix

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„Sie wollen also morgen mit euch beiden alleine reden?“ versicherte ich mich abermals und meine Freunde nickten. Ich hoffte inständig, dass alles gut werden würde; aber wir waren hier schließlich in keinem Bilderbuch.

Unsere Direktorin – Ms. Jerad – hatte selbstverständlich von den Ereignissen gehört, obwohl es gerade mal vier Stunden im Umlauf gewesen war, und wollte nun mit Alec und Magnus ein Gespräch führen. Meine Schuldgefühle hatte ich den Beiden noch nie so stark gegenüber empfunden, wie jetzt. Alles zog sich immer mehr in mir zusammen, mit jedem einzelnem Wort, was Magnus sagte – und ich musste mich dazu zwingen, nicht die Hände auf meine Ohren zu pressen, um das alles zu überhören. Aber das wäre ja wohl das Ungeeignetste, was ich in dem Moment tun könnte.

Jetzt ergriff Alec das Wort. „Exakt.“ Seine Stimme klang etwas wehmütig und ich senkte meinen Kopf auf das Glas zwischen meinen Händen. Vor lauter Aufregung hatte ich keinen Schluck nehmen und somit das alkoholisierte Getränk probieren können. Es war zwar nicht so, dass ich zum ersten Mal etwas mit Spiritus trank, aber einen richtigen Cocktail nahm ich für gewohnt auch nicht ein.

„Destiny, das ist nicht deine Schuld.“ Setzte überraschenderweise Alec fort und ich zwang mich zu einem Schluck des topasblauen Getränkes. Ich schmeckte den gerochenen Sekt sofort auf meiner Zunge und nach dem Herunterschlucken, kostete ich ebenfalls den Beigeschmack von Orange. Der Drink war echt gut – viel besser als ich gedacht hätte.

Nach dem kräftigen Schluck hob ich langsam meinen Kopf hoch und sah gleich darauf in zwei warme Augenpaare. Alec hatte sich nach vorne gelehnt und stützte sich nun mit seinen Ellenbogen auf den Knien ab. Seine Hände waren verschränkt und er schien beruhigt. Dafür bewunderte ich ihn, da ich genau das Gegenteil war. Ich malte mir das Schlimmste aus. Die Beiden könnten vielleicht wirklich zurückgeschickt werden. Wer weiß? Sie würden auf andere Akademien gehen und ich mächtigen Ärger bekommen. Bei dem Gedanken wurde ich noch deprimierter, falls das überhaupt ging. Mir fiel auf, dass es mich nicht traurig stimmte, niemanden mehr zu haben, der mich trainierte. Nein – es war, als verlierte ich auf diese Weise enge Freunde. Das war das eigentliche Problem. In dieser kurzen Zeit waren sie mir unglaublich ans Herz gewachsen.

„Warum fühlt es sich dann so an?“ hakte ich angespannt nach.

Magnus seufzte. „Weil du kein schlechter Mensch bist.“ Seine Begründung brachte mich zum Zweifeln. Es ließ mich daran zweifeln, dass ich vielleicht doch nicht die einzig Schuldige an dem Ganzen hier war; auch Klea hatte dazu beigetragen. Sie hatte es natürlich überall herumerzählen müssen – vor allem meiner Freundin.

„Wir werden schon sehen, was sie sagt. Und so leicht lassen wir uns nicht verscheuchen.“ Meinte Alec zwinkernd und auf meinem Gesicht erschien ein ehrliches Lächeln. Ich würde es sicher auch nicht zulassen, meine Freunde aufzugeben.

Eine neue Frage tat sich in meinem Kopf auf. „Ich hab das doch alles angefangen. Warum will sie nicht mit mir reden?“ Mir war schon klar, dass ich jünger als die Männer war, aber ich war schließlich der Auslöser gewesen. Ohne mich wäre der Mist nicht geschehen. Genau wie mit meiner Familie. Es war immer meine Verantwortung und ich ließ sie anderen Menschen wegnehmen.

„Freu dich lieber nicht zu früh.“ Magnus nahm einen kurzen Schluck und sah mich etwas mitleidig an. „Sie wird sicher auch noch auf dich zurückkommen.“

„Könnte sein.“ Gab ich zu und machte Magnus nach. Langsam gewöhnte ich mich an den Drink. Obwohl Alkohol nicht so mein Ding wie Kaffee war, schien er recht angenehm.

Plötzlich setzte Magnus ein Lächeln auf und stellte sein Glas weg. „Nun lass uns aber über deine Fortschritte sprechen.“
 

Von wegen sprechen. Ich hätte wissen müssen, dass Magnus vorgehabt hatte, meine Magie zeigen zu lassen. In Blitzgeschwindigkeit waren die Sessel von Magnus weggeräumt worden, die ausgetrunkenen Gläser waren verschwunden, und ich stand nun ein paar Schritte weiter weg von Alec und dem Hexenmeister. Das Gefühl zu großer Verantwortung lastete zum erneuten Mal auf mir und ich blickte zögernd vor mich. Wie schon im Telepathie-Kurs war vor mir ein Tisch aufgestellt – nur diesmal mit einer großen, weißen Vase darauf. Also noch schwerer als eine Tasse zu transportieren. 

Destiny - Shadowhunters/Teen Wolf FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt