Chapter twentyseven

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Abwartend saß ich auf dem Stuhl vor dem Büro unserer Direktorin und knetete nervös mit den Händen. Manchmal knackte es sogar ein paar Mal, so kräftig drückte ich zu. 

Aber was konnte man anderes von mir erwarten? In meinem Kopf ging es wild zu mit Befürchtungen und Hoffnungen. Alec und Magnus könnten zum Beispiel weggeschickt werden. Allerdings musste ich auch weiterhoffen, dass sie hierblieben. Nur wie? Auch mich hatte Ms. Jerad gestern Abend beim Essen angesprochen, heute mit ihr zu reden.

Jetzt saß ich hier und drehte vor Ungeduld durch. Sie ließ sich aber auch wirklich extra viel Zeit mit den Beiden. War das gut? Vielleicht hatten die Männer recht und sie konnten sie in eine gewinnende Diskussion verwickeln. Oder sie hielt ihnen einen Vortrag darüber, nicht mit Schülern zu trainieren oder so viel Kontakt zu haben... Meine positive Stimmung versackte wieder in den Boden und schwand aus meinen Gefühlen. Überall, wo ich hinkam, passierte irgendetwas. In der Schule früher mit Klea. Dann in Galinas Haus. Oder auch mein altes Zuhause – der Todesort meiner Familie. Und nun war ich hier. An der Akademie und hatte das nächste Problem. Gestern war alles nach dem Gespräch mit Magnus und Alec ziemlich normal verlaufen. Ich hatte wieder mit Sullivan gegessen, Schularbeiten bei Elli nachgeholt und Klea erdolchende Blicke geschenkt. Hatte sich was geändert? Nein. 

Wobei, Jan hatte mich tatsächlich anlächeln können, was ich sofort erwidert habe. Eine kleine Pause zwischen uns tat vielleicht mal wirklich gut. Schließlich lebten wir seit sechs Jahren zusammen und mussten in der Akademie auch noch in einem Zimmer miteinander klarkommen. Da konnte schon mal passieren, dass ein Streit ausbrach. 
 
„Cola Zero?" Tuckers Stimme riss mich total aus dem Konzept und meine Hände lösten sich voneinander. Mein Blick wanderte zu dem grauäugigen Jungen hinauf und ich erkannte zwei geschlossene Coladosen in der Hand. Dann sah ich wieder zur Tür der Direktorin. Was, wenn sie mich hineinbat und ich noch das Getränk in der Hand hielt? Sicher war das nicht die beste Einstellung in so einer verzwickten Situation. Andererseits bräuchte ich in diesem Moment nur zu gut ein bisschen Zucker. Ich musste wach werden und etwas in meinem trockenen Mund spüren.

Ich schaute wieder zu meinem Freund. „Warum nicht." Ich nahm das Angebot an und öffnete meine Dose zischend. Um gleich ein wenig zu üben, hielt ich mit strahlenden Augen den aufbrausenden Sprudel zurück und dämmte die fast überfließende Flüssigkeit.

„Wow, du besserst dich." meinte Tucker und setzte sich auf den Stuhl neben mich. Mit leichten Handbewegungen öffnete auch er seine Dose und kontrollierte die brodelnde Cola mit seinen Piscis-Kräften. Also schien nicht nur Wasser sein Talent zu beinhalten.

„Naja, ja. Aber ich denke, dass ich in manchen Sachen noch Übung brauche." Ich nahm einen Schluck und fühlte mich im nächsten Moment schon viel wacher. Obwohl ich mich dank Jan und Galina sehr gesund ernährte, konnte ich gegen eine Cola nie etwas einwenden. 

„Du bist gerade mal zwei Wochen hier. Natürlich brauchst du noch Übung. Jeder Einzelne an dieser Akademie." 

„Du hast ja recht. Trotzdem fühle ich mich fehl am Platz." Und es war so. Wenn ich nicht bei Alec oder Magnus war, fühlte ich mich einsam und komisch. Als würde ich mich als Kleoma sogar von den anderen Kleomas unterscheiden. Ich war zum Beispiel im Vergleich zu den Anderen aus meiner Gruppe total glücklich gewesen, als uns gesagt worden war, dass wir – wie es sonst freitags üblich war – keine Gruppe zusammentaten. Anscheinend schien es für die Schattenjäger schwerer zu wirken, Studenten zu beaufsichtigen. 

„Das ist in dem Alter so. Mach dir keine Sorgen." Tucker ließ echt nicht nach. Ich sah zu ihm und erkannte ein nettes Lächeln in seinem Gesicht. Dies erwiderte ich und konnte Tucker zu denjenigen dazuzählen, bei denen ich mich wohlfühlte. 

Destiny - Shadowhunters/Teen Wolf FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt