28. Tannenbaum

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„Aufwachen! Draco! Wach auf!“, so wurde er kurz vor 12 aus dem Schlaf gerissen. „Was ist los?“, fragte er müde und öffnete seine Augen einen Spalt, um sie danach wieder zu schließen. „Nicht einschlafen! Wir müssen nach London! Wir wollten doch angemessen Weihnachten feiern! Wir haben verschlafen!“, sie rüttelte an seiner Schulter. Draco öffnete seine Augen. Mit verwuschelten Haaren, aufgeregtem Blick und nur in seinem Pullover bekleidet saß sie auf seinem Bauch und sah ihn an. „Dir auch einen guten Morgen.“, grinste er. Wieder schloss er die Augen. „Du sollst aufwachen, du Idiot!“, sie nahm ein Kissen und warf es ihm in Gesicht. Immer wieder, bis Draco das Kissen festhielt und es aus dem Bett warf. Er schloss seine Augen erneut. Der Slytherin liebte es sich zu ärgern. Schmollend verschränkte sie die Arme vor der Brust und blickte ihn wie ein trotziges Kind an. Dann sprang Draco nach oben, zog sie in seine Arme und drehte sich mit ihr so, dass sie unter ihm lag. Hermine fing an zu lachen und Draco murmelte gegen ihren Hals. „Du gehst mir echt auf die Nerven, weißt du das?“

„Du mir auch Malfoy! Und jetzt steh bitte endlich auf!“
Draco küsste ihre Wange kurz und rappelte sich auf.

Hermine hatte schon das Frühstück vorbereitet und wartete bereits auf den frisch geduschten Draco Malfoy. Während des Frühstücks bemerkte er, wie sie das Essen wortwörtlich verschlang. „Granger. Wir sind nicht auf der Flucht.“
„Doch. Draco, in vier Tagen ist Weihnachten. Wir haben noch keinen Tannenbaum und wir brauchen den perfekten Baum. Ich hab schon Pläne gemacht. Also was hälst du davon, wenn wir den Baum direkt in die Eingangshalle stellen? Es wäre genügend Platz und dank der Treppen einfacher zu schmücken!“, platzte es aus ihr heraus.

Draco sah sie skeptisch an. „Wie.... Wie groß soll der Baum denn sein?“, fragte er. „Ich dachte schon so an die Größe von dem Baum aus Hogwarts.“

„Ich dachte wir machen alles ganz klein. Einen kleinen Baum und den stellen wir dann hier in den kleinen Salon?“, kam es von ihm fragend. „Papalapp. Wenn schon dann richtig.“

„Okay Miss Oberschlau. Wenn wir den Baum in Muggellondon holen, wie sollen wir so einen großen Baum ohne Magie hier her bekommen?“, lächelnd lehnte er sich nach vorne und sah sie provokativ an. Hermine lehnte sich ebenfalls nachvorne. „Glaub mir, mein Hübscher. Daran hab ich schon gedacht. So einen riesen Baum muss man liefern lassen.“

„Aha, sehr interessant. Und wie willst du die Muggel in die Zaubererwelt bekommen? Zu meinem Grundstück. So ganz unauffällig?“, er lehnte sich noch etwas weiter vor und Hermine kam ihm mit einem triumphierenden Lächeln entgegen. „Wer sagt denn, dass wir den Baum hier her liefern? Wir lassen ihn zu einem großen Haus liefern, wo niemand wohnt. Ich weiß schon genau welches und nachdem sie weg sind, schrumpfen wir den Baum und apparieren.“

Grinsend sah Draco ihr auf die Lippen. „Weißt du eigentlich wie sehr du mich gerade anmachst?“, entgegnete er verführerisch. „Ach, tu ich das?“, kam es von ihr süffisant. „Absolut.“ Keine Sekunde später hatte Draco den letzten Abstand überwunden und sie geküsst. Siegessicher lächelte Hermine. „Wenn heute alles gut funktioniert, dann bekommst du heute auch eine Belohnung.“, sie löste sich von ihm. „Na dann. Sollte alles heute funktionieren.“, grinste er.

Plötzlich stand sie auf. „Gut, also lass uns gehen.“ Draco seufzte und folgte ihr. Hermine zog sich gerade ihre dicke Jacke an und Draco setzte ihr die Mütze auf den Kopf. Er band sich die den dunklen Schal um den Hals und zog seinen langen grauen Mantel an.

Sie apparierten nach London in eine kleine Gasse. Hermine grinste ihn an. Sie nahm wie selbstverständlich seine Hand, verschränkte die Finger mit seinen und zog ihn in den Weihnachtsmarkt. Während Draco total von diesem Kribbeln in seinem Bauch und ihren leuchtenden Augen fasziniert war, sah sich Brünette gespannt um. „Schau! Da hinten. Komm mit!“, sein Engel zog ihn durch den beleuchten Platz. Nun wagte auch Draco es sich umzusehen. Sie ging etwas langsamer, damit seine sturmgrauen Augen sich umsehen konnten. Hermine genoss dieses Gefühl. Als wäre es Normalität mit ihm händchenhaltend durch den Weihnachtsmarkt zu laufen.

Sie kamen zu einem Stand, andem jede Menge Tannenbäume an Zäunen angelehnt waren. Draco würde lieber etwas anderes machen, als sich irgendeinen Baum auszusuchen. Gelangweilt betratete er die hübsche Frau, wie sie einige Bäume musterte. Es dauerte eine ganze Stunde bis sie ihrer Meinung nach den perfekten Baum gefunden hatte. Er war wirklich groß. Vielleicht dreimal so groß wie er. Sie klärte mit dem Verkäufer noch einige Sachen bezüglich der Lieferung. Endlich lief sie auf ihn zu und Draco bezahlte mit dem englischen Geld, was er vorher noch umgetauscht hatte.

Eigentlich wollte er ihr vorwerfen, dass es ihm zu lange gedauert hat und er eigentlich den Scheiß nicht machen wollte, doch als er ihr Lächeln sah, ließ er es bleiben und lächelte ebenfalls. „Und? Wann kommt der Baum?“
„Um 18 Uhr. Das ist gut. Dann ist es dunkel und wir haben noch Zeit!“, schmunzelte sie. Sie lehnte sich an ihn. „Was machen wir jetzt?“, fragte er. „Jetzt kaufen wir Deko und Sachen mit denen wir den Baum schmücken!“
Draco seufzte. „Du machst mich fertig, Granger.“ Sie schob die Unterlippe vor. „Du kannst froh sein, dass du süß bist!“, er tippte ihr auf die Nasenspitze. Sie lachte und er küsste sie. „Jetzt komm Draco!“, sie zog ihn zu den Ständen.

Er hatte zu jedem eingewilligt, was sie kaufen wollte. Es interessierte ihn nicht. Viel mehr die leuchtenden Augen und das Lächeln seiner Begleitung, welches ihn in den Bann zog. Dann haben sie zusammen gegessen. Er hatte mit ihr heiße Schokolade getrunken. Er wusste, dass es ihr Lieblings Getränk war. Die Gespräche waren angenehm und abwechslungsreich. Kurz vor sechs verließen sie den Weihnachtsmarkt. Seine Laune hatte sich ziemlich gebessert. Er trug die Taschen von dem Einkauf ohne Einwände. Sie nahm ihm einige Taschen ab und legte dafür ihre Hand in seine. Draco grinste sie an, während sie stur nach vorne blickte.

Um Punkt 18 Uhr wurde der Baum mit einem Truck geliefert. Draco hatte das Auto gemustert und genaustens studiert. Die Muggelerfindung war mindestens genauso groß wie er. Dann erblickte er den Fahrer welcher gerade mit Hermine die Papiere besprach. Zwei Männer mittleren Alters luden den Baum aus. Der junge Fahrer lehnte sich an die Tür des Hauses und berührte sie immer wieder zufällig. Sie schien das nicht wirklich zu bemerken oder gar zu stören.

Mit einem unechten Lächeln trat er zu Hermine und legte einen Arm um ihre Hüfte. Er küsste ihre Schläfe und sie lächelte. Dann blickte er den dunkelhaarigen Mann herausfordernd an. Dieser ging etwas auf Abstand und verlangte noch einige Unterschriften. Nach wenigen Minuten verschwanden sie. Hermine drehte sich zu Draco um. „Irgendwie total heiß, wenn du eifersüchtig bist.“
„Ich bin nicht eifersüchtig.“, entgegnete er sofort und lief zum Baum. „Na dann.“, flüsterte sie. Draco schrumpfte den Baum auf Hosentaschengröße. „Bereit?“, fragte er.
„Ja.“
Somit apparierten sie.

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