8. Erste Einsicht

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Hermine lief in den Gemeimschaftsraum. Sie musste lächeln. Vielleicht konnten sie und Draco irgendwann gute Freunde werden. Sie trat in ihren Schlafsaal. Sie bemerkte ein Pergament auf ihrem Kissen. Neugierig entfaltete sie es.

Liebste Hermine,
ich weiß ich habe einen schrecklichen Fehler begannen. Es tut mir unendlich leid. Du hast Recht. Niemand verdient es. Malfoy mag Fehler gemacht haben, aber die tuen wir alle. Durch dich habe ich wie immer meinen Fehler eingesehen. Ich werde mich bei Malfoy entschuldigen. Ich liebe dich!

Ron

Hermines Herz machte einen Sprung. Sie liebte es, wenn er sich so entschuldigte. Sie wäre am liebsten zu Ron gegangen und hätte ihn geküsst, doch ein Bild in ihrem Kopf hielt sie davon ab. Den gebrochenen Blick Draco Malfoys würde sie wohl nie vergessen. Sie sah auf die Uhr. Es kam ihr in dem Moment so vor, als wenn ihr das Leben ein Ultimatum stellen würde. Sollte sie zu Ron gehen und einige schöne Stunden mit ihm verbringen oder sollte sie zu Draco gehen und einfach nur mit ihm reden?

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Draco konnte sein Herz seit dem kleinen Zwischenfall nicht mehr bremsen. Er wusste nicht was los war. Hatte sie ihn verflucht und spielte nur mit ihm? Würde sein Zod qualvoll sein? Schwerenherzens begab er sich in den Krankenflügel. „Mister Malfoy. Was kann ich für Sie tun?“
„Ich... Ich weiß nicht wie ich das sagen soll. Mein Herz, es schlägt ziemlich schnell. Und... Und manchmal setzt es einfach aus. Als würde es kurz nicht schlagen. Dann fängt es wieder an zu schlagen, als ob ich gerannt wäre.“
Kurz sah Madam Pomfrey ihn besorgt an, lächelte aber. „Sagen Sie, haben Sie Konzentrationsschwierigkeiten?“, fragte sie. „Ja! Ja! “, stimmte er ihr zu. „Haben Sie manchmal das Gefühl, dass eine unerfüllte Leere sich in ihnen befindet?“
Der Angesproche nickte. „Tut mir leid. Diese Krankheit kann man nicht heilen!“, sie klatschte in die Hände.
„Was?! Wie schlimm ist es?! Wie lange habe ich noch?!“, fragte er geschockt.

„Sie sind wohlmögloch der schlimmsten und zugleich schönsten Krankheit zum Opfer gefallen.“
Draco verzog sein Gesicht. „Die Liebe.“
„Die Liebe?!“, fragte er leise. Er bedankte sich und verließ nachdenklich den Krankenflügel. Sein Vater würde lachen. Er würde nie vergessen, wie er als er klein war, zu seinem Vater gegangen ist und ihn gefragt hatte was Liebe sei. Er hatte geantwortet: Liebe ist Macht, mein Sohn!

Er wusste, dass es nur eine Person geben konnte, in die er sich verliebt haben konnte. Schließlich war sie die einzige mit der er die letzte Zeit zusammen verbracht hatte. Geschockt sah er auf die Uhr. Dann raste er in sein Schlafsaal und versuchte seine Haare zu bändigen. Er spürte sich mit Perfüm ein und kontrollierte sein Hemd. Es hatte plötzlich eine alte Eigenschaft von Draco Besitz ergriffen. Der unwiderstehliche Frauencharme. Ob das auch für eine Hermine Granger galt, wusste er nicht.

Doch auch negative Gedanken quälten ihn. Das Mädchen, welches er Jahre lang gemobbt und niedergemacht hatte, war jetzt für ihn da. Sie sorgte sich um ihn und beschützte ihn. Es war eine Vertrauensbarriere entstanden, an der Draco gewaltig zog. Noch nie hatte er verliebtsein verspürt. Trotzdem ließ er seine Gedanken und Vorwürfe mal sein und trat raus. Er besorgte sich einen Rosenstrauß und lief zum Raum der Wünsche.

Draco sah sich den Rosenstrauß an, als er im Raum der Wünsche stand. Dann warf er die Blumen ins Feuer. „Das ist doch absurd!“, zischte er. Er konnte es sich nicht leisten ernsthafte Gefühle für Hermine Granger zu entwickeln. Er sah den schönen Blumen dabei zu, wie sie in Flammen aufgingen. Vorsichtig kniete er sich vor den Kamin. „Vielleicht...“, murmelte er. Zögerlich streckte er seine Hand ins Feuer. Seine Hand fing an zu brennen und Draco schrie, hielt aber seine Hand weiterhin ins Feuer. Dann vernahm er einen Schrei. „Aquamenti!“, sie stürzte sich auf Draco und nahm seine Hand entgegen. „Bist du bescheuert?! Was ist los mit dir?!“, schrie sie ihn an. Draco wich ihrem Blick aus und sah auf seine Verbrennungen. Hermine heilte seine Wunden und verband seine Finger. Sie drehte seinen Unterarm und erschrak, als sie das dunkle Mal entdeckte. Es war übersät mit frischen Schnittwunden. „Du hast nicht aufgehört, stimmt's?“, fragte sie. Draco antwortete nicht. Hermine nahm das Diptam. „Nein!“, entgegnete er und hielt sie davon ab das Diptam zu nutzen. „Malfoy! Das muss geheilt werden! Du brauchst Hilfe!“
„Ich will keine Hilfe! Grantiert nicht von irgendeinem Therapeuten! “, brüllte er und stand auf. Vorsichtig trat Hermine an ihn ran.

„Dann lass mich dir helfen.“, flüsterte sie sanft und stellte sich vor ihn. Draco blickte gestresst zur Seite. Seine Schläfen taten ihm weh. Hermine reinigte seine Wunden. Draco begutachtete seinen Verband. Er setzte sich auf das Sofa und blickte starr in die Flammen. „Haben wir Feuerwhiskey oder so?“, fragte er gereizt. Empört sog sie die Luft ein. „Kein Alkohol, Malfoy! Ich mach dir einen Tee.“
„Ich will deinen scheiß Tee nicht! Genauso wenig wie deine Hilfe und noch weniger deine scheiß Nähe!“

Diese Worte verletzten sie. Sie sprang auf. „Weißt du was, Malfoy?! Du bist so ein Arschloch! Ich versuche dir zu helfen und so dankst du mir?!“, schrie sie. Nun stand er ebenfalls auf. „Ich habe dich nie darum gebeten! Ich brauche dich nicht als Ersatzmutter! Nur weil meine in Askaban sitzt!“
„Ich wollte niemals deine Mutter spielen!“ „Was wolltest du dann von mir?! Dein scheiß Helfersyndrom an mir aus lassen?!“, fragte er und kam ihr gefährlich näher. Doch Hermine blieb stur stehen. „Ich dachte, wir könnten uns gegenseitig helfen und stützen....und vielleicht könnten wir sowas wie Freunde sein?“

Der letzte Teil versetzte ihm einen Stich. Freunde.

„Ich hab noch nie etwas so absurdes gehört! Verschwinde! Und wenn du davon nur einer Menschenseele erzählst, dann mache ich dir dein mickriges Schlammblutleben zur Hölle!“, flüsterte er gefährlich. Es fraß ihn innerlich auf so über sie zu reden. Er musste sich selbst schützen. Er durfte nichts fühlen, auch wenn er sie so verletzte. Vorallem musste er sie vor sich selbst schützen.

Hermine holte aus und gab ihm eine Schallende Ohrfeige. „Du bist immer noch das kleine Frettchen, nein Todesser, wie früher! Ich habe meine kostbare Zeit mit dir verschwendet. “, zischte sie und verließ den Raum. Als sie den Raum verlassen hatte, schloss Draco die Augen. Auch Hermine stützte sich an der Wand ab und unterdrückte die Tränen.

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