49. Familie

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Lucius und Narzissa saßen bereits an der gedeckten Tafel im Salon. Hermine war froh ihre Angst vor dem Raum überwunden zu haben, doch ihr war schon etwas mulmig. Der Blonde drückte leicht ihre Hand. Lucius saß an einem Kopfende und Draco nahm am anderen Platz. Hermine half Scorpius auf den Stuhl und setzte sich zu Dracos rechten. „Sie sehen ganz bezaubernd aus, Hermine.“, begrüßte Narzissa sie. „Danke, Mrs. Malfoy. “

Hermine war sich im klaren, dass sie von Dracos Eltern absolut unerwünscht war. Sie spürte die Blicke auf sich. Scorpius war noch ein Kind und schließlich Dracos Sohn, weshalb sie Scorpius mochten. Narzissa hatte den kleinen Jungen sicher schon ins Herz geschlossen. „Hermine. Lucius und ich wollten uns noch einmal persönlich recht herzlich bei Ihnen und Potter bedanken. Bezüglich des Freispruchs.“, fing Narzissa das Gespräch an, als das Essen serviert wurde. „Sehr gerne.“, antwortete Hermine.

Scorpius beäugte skeptisch das Essen. Normalerweise redete Scorpius aufgeregt am Tisch, doch heute war ihm nicht nach reden zu mute. „Miss Granger? Verzeihung Hermine. Waren Sie nicht einige Zeit mit Mister Weasley liert?“, erhob Lucius das Wort. „Das ist absolut richtig, Mister Malfoy. Aber wir haben eingesehen, dass uns nichts außer rein freundliche Gefühle verbindet.“,antwortete sie matt.

„Aha. Und wie sind Sie und mein Sohn sich näher gekommen. Soweit ich das beurteilen kann, konnten Sie weder ihn noch er Sie wirklich gut leiden. Ich meine,... woher der Sinneswandel?“, fragte er mit einem spitzbübischen Lächeln und er faltete interessiert die Hände.

Was sollte sie darauf antworten? Dass sie ihn als Ablenkung gevögelt hatte?

„Formuleren wir es mal so. Draco und ich haben uns gegenseitig geholfen in allen erdenklichen Richtungen. Wir sind uns näher gekommen und es hat dann einfach gepasst.“, antwortete sie freundlich und schenkte Draco einen liebevollen Blick, den er erwiderte.

„Verzeihen Sie die Frage, aber hat mein Sohn Ihnen den Antrag bevor oder nachdem Sie ihm von der Schwangerschaft erzählt haben?“

„Lucius! “, ermahnte seine Gattin ihn. „Reines Interesse. Zissy. “, antwortete er.

Hermine schluckte ihre bissigen Kommentare herunter. Sie wollte gerade zu einem Konter ansetzen, als Draco das Wort erhob. „Ob du es glaubst oder nicht Vater, ich habe bevor ich von der Schwangerschaft wusste um ihre Hand angehalten. Ich habe sie aus freien Stücken geheiratet und sie hat mir einen gesunden und hübschen Jungen geschenkt.“, feindselig starrte er sein Gegenüber an.

„Der Name Scorpius. Der ist sehr schön.“, versuchte Narzissa das Gespräch zu retten. „Hermine hatte die Idee Scorpius nach einem Sternenbild zu bennen, da es in deiner Familie Tradition ist. Hyperion war eigentlich unsere erste Idee. Doch Scorpius kam mehr als einen Monat zu früh auf die Welt. Deswegen haben wir ihm den Namen Scorpius Hyperion gegeben.“, informierte Draco seine Eltern.

„Mehr als einen Monat? Ach du liebe Zeit! Wie ist das denn passiert?“, fragte Narzissa schockiert. Schuldbeswusst sah Draco auf seinen Teller. Hermine drückte seine Hand. „Wissen Sie, ich hatte viel Stress durch mehere Faktoren, anstatt auf Draco zuhören, habe ich mich nicht ausgeruht. Unser kleiner Engel hier, wollte anscheinend schon so früh wie möglich die Welt entdecken. Zum Glück haben weder Scorpius noch ich Schäden davon getragen.“, erklärte sie. Scorpius grinste seine Mutter breit an.

Keiner sprach mehr bis zum Ende des Essens. „Kommen Sie Hermine. Ich will Ihnen noch etwas zeigen. Scorpius kann gerne mitkommen.“, Narzissa stand auf. „Natürlich. “, antwortete Hermine. Die Frauen verließen zusammen mit Scorpius den Raum. Lucius starrte Draco an. „Was ist, Vater?!“, kam es verächtlich von ihm. „Bei Granger hat sich ordentlich was getan. Sie ist ja eine richtige Frau.“

Draco wusste nicht was ihn wütender werden ließ. Das er schlecht über Hermine redete oder das er Hermine anscheinend 'abgecheckt' hatte.

„Glaub mir Vater, sie war schon immer sehr attraktive Frau.“
„Das will ich doch gar nicht anzweifeln. Für eine Hexe ihrer Art, sieht sie wirklich ansehnlich aus.“, lächelte Lucius. Draco richete sich wütend auf. „Du bist schwach geworden, Junge. Eigentlich dachte ich immer Liebe sei mächtiger als alles andere. Aber wenn ich mir dich so ansehe, wie du ihr wie dressiertes Pferd hinterher galoppierst, muss ich mir schon Sorgen machen.“

„Du weißt doch gar nicht wie sich das anfühlt zu lieben und geliebt zu werden!“

„Ich liebe deine Mutter und dich, mein Sohn.“, antwortete er. „Davon hab ich nie etwas gemerkt! Ich habe Scorpius ein Versprechen gegeben. Ich habe geschworen ihm ein besserer Vater zu sein. Ihn vor jedem Unheil zu bewahren! Alles was du nie geschafft hast!“, brüllte Draco. Er drehte sich um. „Es war deine Schuld, oder? Die Frühgeburt. Ha. Du bist wie ich. Unser Wohl geht das vor den der anderen. Was könnte Granger so aufgeregt haben, dass sie ihr Baby so früh bekam? Untreue? Sag, hattest du Angst?“, Lucius stellte sich vor seinen Sohn und sah ihm in die Augen. „Ich habe sie niemals betrogen! Es gab ein Missverständnis mehr auch nicht! Du weißt gar nicht wie das ist, wenn du Angst hast, dass deine Familie durch deine Hand stirbt! Ja ich hatte Angst! Noch nie in meinem Leben, hatte ich so eine Angst. Ja ich hab geweint vor Schuld, Dankbarkeit und Freude! Gefühle, die du nur hast, wenn es ganz allein um dich geht! So einen Vater brauch ich nicht! Und Scorpius braucht ganz bestimmt nicht so einen Großvater.“, spuckte Draco ihm ins Gesicht.

Und das traf Malfoy Senior. Doch er bewahrte sein perfektes Pokerface. Er lächelte Draco an. Dracos Augenbrauen huschten schnell nach oben und blickte ihn herausfordernd an.

Draco wand sich zum gehen. Kurz blieb er stehen. „Wenn du etwas gegen mein Glück unternimmst, dann ist es mir scheiß egal ob du mein Vater bist. Ich werde dich genauso leiden lassen!“, dann maschierte er aus dem Salon.

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Narzissa, Hermine und Scorpius liefen durch die Grünanlagen im Manor. Scorpius spielte mit den Pfauen. Hermine und Narzissa unterhielten sich über Frauenkram. Von Draco bis hin zu Scorpius. „Ich denke wir hatten einen falschen Start. Ich bin wirklich sehr erleichtert, dass Draco so eine intelligente hübsche Frau an seiner Seite hat.“

„Vielen Dank, Mrs. Malfoy. “
„Narzissa. “, verbesserte die älter Hexe sie. Hermine lächelte. „Mummy komm mal!“, rief Scorpius. „Entschuldige.“,kam es von Hermine. Sie lief zu ihrem Sohn und streichelte mit ihm die Pfauen.

Narzissa beobachtete die Szene und ging rein. „Scorpius geh dir bitte deine Hände waschen!“, lachte Hermine als Scorpius in der Erde gebuddelt hatte. Scorpius lief wieder rein. Die junge Frau beobachtete die Pfauen. Narzissa beobachtete wie ihr Sohn wütend nach draußen stürmte. Er schnappte nach Luft. Sein Blick fiel auf seine Frau und er lief langsam und entspannter auf sie zu. Er zog das Jackett aus und legte es ihr über die Schultern. Hermine drehte sich überrascht zu ihr um. „Danke. Was ist los?“, fragte sie besorgt und legte ihre Hände an seine Wangen.
„Nur mein Vater. Es ist alles gut.“

Hermine umarmte ihn. „Ich liebe dich, Engel.“, flüsterte er. „Ich dich noch viel mehr.“, antwortete sie. Draco beugte sie nach hinten, sodass sie zurück fiel, aber er hielt sie fest. „Was wird das?“, grinste sie. „Ich will doch nur meine Frau küssen, da ich ja ein richtiger Romantiker bin.“, kam es von ihm belustigt. Dann küsste er sie.

Narzissa blickte schmunzelnd auf das Ehepaar. Scorpius rannte raus und Draco hob ihn auf seine Schultern. Der Hund jagte einem Pfau hinterher und die Familie versuchte Granger zu stoppen. Lucius trat neben sie. „Er hasst mich.“, flüsterte Lucius. Beide beobachteten die Szene draußen. „Vielleicht wenn du etwas offner zu Hermine und Scorpius wärst, würde er das nicht tun.“

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