64. Harte Erinnerungen

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Die Tür seiner Zelle öffnete sich. „Wir brauchen dein Einverständnis. Scorpius soll sich wieder in die Situation hineinversetzen um so den eigentlichen Täter zu identifizieren.“

Draco sah Harry skeptisch an. Er wusste genau welche Situation er meinte. „Was sagt Hermine dazu?“
„Sie ist damit einverstanden.“

Draco nickte. „Darf ich dabei sein?“
„Malfoy, ich müsste das abklären...“, meinte Harry. „Komm schon, Potter. Er ist mein Sohn.“
„Ich seh mal was ich tun kann.“, somit verließ er den Raum.

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„Okay mein Schatz. Erinnerst du dich noch an den Tag, als du dich im Schrank vor dem bösen Mann versteckt hast?“, Hermine hockte sich vor ihren Sohn. Scorpius nickte. „Du musst dich noch einmal ganz fest an alles erinnern, okay?  Onkel Harry wird dir dann mit dem Zauberstab einen Teil deiner Erinnerung rausziehen.“

„Tut das weh?“, fragte er. Hermine schüttelte den Kopf. Sie küsste ihn auf die Stirn. Sie stellte sich neben Scorpius und hielt seine Hand. Die Tür öffnete sich und Draco trat mit zwei fremden Auroren rein. „Daddy!“, lächelte Scorpius. „Hey. Ich bin da um auf dich aufzupassen.“, er zwinkerte ihm zu.

Hermine wollte zu ihm doch ein Auror verspeerte ihr den Weg. „Kein Körperkontakt. “ Wütend sah die Brünette den Beamten an. Draco nickte ihr zu und sie stellte sich wieder neben Scorpius. „Können wir anfangen?“, fragte Harry und hockte sich vor Scorpius. Der Kleine nickte zögerlich. „Mach deine Augen zu. Denk ganz genau nach was du gesehen hast.“, flüsterte er. Der Blonde gehorchte und schloss die Augen.
„Du musst nichts sagen. Konzentrier dich nur auf den Moment. Danach geht Mummy für dich etwas Süßes holen.“, fügte Harry hinzu. Scorpius öffnete die Augen. „Wirklich?“

„Ja Scorp. So viel wie du willst.“, aufmunternd sah sie ihn an und er schloss erneut seine Augen. Draco musterte seinen Sohn und dann seine Frau. Sein Blick fiel auf den Rothaarigen. Auch bei ihm hatten sich Sorgenfalten auf der Stirn gebildet. Eine Welle der Eifersucht durchfuhr ihn. Er wollte nicht das Weasley den Ersatzvater spielte.

Harry versuchte den silbrigen Schimmer aus seiner Schläfe zu ziehen. „Er kann sich nicht konzentrieren.“, kommentierte Harry. Scorpius öffnete seine Augen und sah seinen Vater panisch an. Draco reagierte sofort und wollte auf ihn zu gehen, doch die Auroren hielten ihn fest.
„Ich will mit Daddy kuscheln!“, Tränen liefen seine Wangen hinab. Hermine hockte sich vor ihn. „Das geht nicht, Schatz.“, sie strich ihm die Tränen weg. „Aber ich will.“, schniefte er.

„Könnt ihr ihn nicht ganz kurz zu seinem Sohn lassen?“, fragte Harry und seine Kollegen schüttelten den Kopf. Hermine zog ihn in seine Arme. Scorpius sah seinen Vater mit roten Augen an. „Ich hab dich lieb, Daddy.“ „Ich dich auch, mein Kleiner.“, lächelte Draco traurig.

„Geht es wieder?“, fragte Hermine. Scorpius sah zu Ron, welcher sich neben seine Mutter hockte. „Wenn du willst, dann kaufen wir dir ein Eis. Wenn du das hier gut machst, dann kommt dein Dad bald nach Hause.“, flüsterte der Rothaarige. „Ich will das Daddy wieder nach Hause kommt!“
„Na siehst du.“, lächelte Ron aufmunternd. Scorpius sprang ihm in die Arme. Stille. Hermine sah ungläubig auf ihren Sohn, dann zu Draco. Dieser blickte zu Boden. Er versuchte seine Wut zu kontrollieren. Erst Hermine, jetzt Scorpius. Was denn noch?! Den Hund?! Seine Eltern?! Das Manor ?!

Ron streichelte Scorpius über den Rücken. „Ich will gehen.“, murmelte Draco. Sein Sohn hob schnell seinen Kopf und rannte auf seinen Vater zu. „Nein! Nein! Du sollst nicht gehen!“, weinte er panisch und umschlang die Knie seines Vaters. Die Auroren wollte den Jungen schon wegziehen, doch Harry hob die Hand und schüttelte wütend den Kopf. Vorsichtig hockte Draco sich hin und schloss seine Arme um Scorpius. Dieser weinte herzzereißend in die starke Brust seines Dads.

Nach zehn Minuten hatte Scorpius sich etwas beruhigt und lehnte sich an Draco, welcher ihm beruhigend über den Rücken strich. Einzelne Schluchzer entkamen seiner Kehle und er schloss seine roten verweinten Augen. Draco hob seinen Blick zu Hermine, welche mit Tränen in den Augen auf ihre Männer sah. Er deutete ihr an zu ihm zukommen. Vorsichtig nährte sie sich ihm. Die Auroren wollten sie wegziehen, doch Harry schickte sie an die Tür, um diese zu bewachen. Draco legte einen Arm um sie und Scorpius bewegte seinen Kopf und sah seine Mutter an. Hermine legte ihren Kopf ebenfalls auf Dracos Brust ab und streich Scorpius über die Wange. „Willst du aufhören, Scorp?“, fragte sie heiser. Der Blonde schüttelte den Kopf. „Ich will das Daddy nach Hause kommt.“

„Du bist wirklich tapfer, mein Engel.“, flüsterte Draco gegen die Haare seines Sohnes. „Meine beiden Engel.“ Er drückte beiden einen Kuss auf den Kopf. „Könnt ihr beide meine Hand halten?“, fragte er seinen Vater. Draco nickte.

Scorpius stand auf und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. Erwartungsvoll sah er seine Eltern an. Draco zog Hermine hoch und bewegten sich auf ihn zu. Draco hockte sich auf die linke und Hermine auf die rechte Seite. Beide nahmen seine kleine Hand in ihre. „Bereit?“, fragte Harry und Scorpius nickte. Er schloss seine Augen und Harry hielt seinen Zauberstab an seine Schläfe.

Nach einigen Minuten hatte Scorpius es geschafft und die Erinnerung befand sich in einem kleinen Glas. Draco wuschelte durch seine Haare. „Ich wusste du schaffst es!“, grinste er. „Mister Malfoy! Zeit zu gehen.“, sprach der Auror. Traurig sah Scorpius seinen Vater an. „Hey. Nicht traurig sein. Ich bin bald wieder da.“

Er gab seinem Sohne einen Kuss, dann wurde er hochgezogen und mitgenommen. Hermine eilte den Männern hinterher. Sie küsste Draco und er erwiderte lächelnd. „Ich liebe dich.“, hauchte er. „Ich dich auch.“, sie versuchte nicht zu weinen. „Ich muss Sie bitten, Misses.“, kommentierte einer der Auroren. Hermine löste sich von ihm und die Auroren führten ihn weg.

„Bekomm ich jetzt mein Eis?“, fragte Scorpius. Hermine lächelte. „Natürlich, Schatz.“

„Hermine? Willst du dir nicht die Erinnerungen ansehen?“, fragte Harry. „Nein. Ich gehe mit meinem Sohn ein Eis essen. Sag mir bescheid, wenn ihr was gefunden habt.“, sie hob ihn hoch und Scorpius lächelte breit. „Kommst du mit?“, fragte Scorpius Ron, während er an den Haaren von Hermine spielte.

„Scorpius, Schatz. Ich denk-“, wollte Hermine ansetzen. „Ich komme gerne mit.“, unterbrach Ron sie. Der kleine Blonde lächelte. Sie liefen Richtung Tür und Ron schob sie sanft aus der Tür, indem er sie am Rücken berührte. Ein Schauer lief ihr den Rücken hinab, doch sie ließ sich für Scorpius nichts anmerken.

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