67. Väterliche Liebe

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„Und Ron hat dich und Malfoy erwischt?!“, lachte Ginny. Hermine nickte schmunzelnd.

„Ich verstehe nicht, dass Ron Draco so hasst.“, seufzte sie nach einiger Zeit. „Ist das nicht offensichtlich? Ron war schon immer eifersüchtig auf Malfoy gewesen. Malfoy war reich, gutaussehend, intelligent, ein Frauenheld, bliebt und eben ein Malfoy. Er hatte zwei Sachen, die Malfoy nicht hatte. Wahre Freunde und dich. Am Ende hat Malfoy dann dich bekommen. Er dachte, dass Malfoy sich, als du weg warst, im Manor verkrochen hatte. Jeden Tag hatte er sich über die Malfoy Familie aufgeregt. Zum Glück wusste er nicht, dass er mit dir gegangen war.“

Hermine nickte. „Ich verstehe ihn schon, aber ich liebe Draco. Auch wenn es undenkbar erscheint, aber ich tue es. Es ist verdammte fünf Jahre her. Ich weiß, dass ich sein Herz gebrochen habe, aber ich konnte ihm nicht mehr geben als Freundschaft.“

„Du solltest schlafen gehen. Harry wird nichts dagegen haben. Wir kennen ihn doch. Er bricht gerne die Regeln des Ministeriums.“, lächelte ihre Freundin. Sie umarmten sich.
Hermine legte sich in das Zimmer, indem sie mit Draco vor einer Woche noch gelegen hatte.

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Ungläubig erwachte Scorpius Malfoy am nächsten Morgen neben Albus. Eifrig stand er auf und lief zu dem Zimmer, indem seine Eltern liegen mussten. Er öffnete die Tür. „Daddy?“, lächelte er. Hermine richtete sich müde auf und blickte auf ihren enttäuschten Sohn. „Hey Liebling. Was ist los?“

Scorpius liefen Tränen über die Wangen. „Schatz. Hey komm mal her.“ Der Blonde sprang auf das Bett und Hermine zog ihn in die Arme. Sie strich ihm über den Rücken. „I-Ich... Hab gedacht... I-ch hab nur schlecht geträumt und wir... Wir haben immer noch... Weih-nachten... Und Da.. Daddy wäre hier! Ich will wieder hier weg! Nach New York! Hier ist jeder böse zu Daddy!“

Sie küsste ihn auf den Schopf. „Daddy kommt bald wieder.“ Scorpius riss sich aus seinen Armen.

„Nein! Das sagst du immer, aber er ist nicht da! Ich will das er jetzt da ist!“, verzweifelt blickte er sie an. Hermine war komplett überfordert. Scorpius senkte traurig seinen Blick und lief nach draußen. Geschockt erstarrte sie. Dann reagierte sie und rannte ihrem Sohn hinterher. Scorpius rüttelte verzweifelt an der Haustür. „Scorpius. “, flüsterte Hermine.

Scheißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Er weinte und plötzlich fingen Regale und Gegenstände an hin und her zurück rücken. „Scorpius, Schatz. Du musst dich beruhigen!“ Harry und Ginny eliten auf Grund des Gepolter zu ihnen. „Ich will meinen Dad!“, schluchzte er. Plötzlich zersprangen alle Gläser und Fenster. Ängstlich drehte sich Scorpius um und sah auf die Unordnung. Verwirrt blickte er auf seine Hände. Seine Atmung ging schneller. Er hatte Angst. Da weder Hermine noch Harry wussten, wie man mit Kindern umgeht, die gerade ihre Magie entdeckten. Auch Ginny wusste nicht was zu tun war. Sie war die Jüngste und hatte nie beobachten können, was ihre Eltern bei ihren Brüdern getan haben.

Hermine näherte sich ihm. „Nein! Nicht näher kommen! Sonst mach ich dir noch Aua!“, schluchzte der Kleine. Hermine liefen die Tränen über die Wange. „Komm zu mir Scorp.“

Draco hätte bestimmt gewusst, was nun zu tun war.

Scorpius schüttelte heftig den Kopf. Bücher fielen aus den Regalen. Harry zog seinen Zauberstab. „Nein!“, entgegnete Hermine. „Hol Draco. “, flüsterte sie.

Harry eilte davon. „Hör zu mein Schatz. Du musst dich beruhigen.“

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Seine Zelle öffnete sich und Potter stand mit Panik im Gesicht im Raum. „Was ist los?“, fragte Draco. „Keine Zeit für Erklärungen. Du musst mitkommen!“

Wenige Minuten später stand er im unordentlichen Hause der Potters. Er vernahm die Stimme seiner Frau. Schnell lief er in den Flur. Der Boden bebte und Gegenstände flogen um Scorpius herum. Er stand ängstlich vor der Tür und sah seine Mutter hilfesuchend an. Ohne zu zögern trat Draco vor und hockte sich neben Hermine. „Scorpius. “
„Daddy ?“, fragte er ungläubig. „Hey Kleiner. “

„Ich hab Angst.“, gestand Scorpius. „Das hatte ich auch Scorp. Aber es ist normal. Es ist alles ganz normal. Du bist ein kleines Frühchen. Das beweist wie viel Kraft du in dir hast. Es ist etwas ganz tolles.“, erklärte Draco ihm. „Wirklich?“, die Gegenstände blieben in der Luft stehen. „Ja. Komm zu mir.“, aufmunternd sah er ihn an umd öffnete die Arme. Scorpius schüttelte den Kopf. „Ich will dir kein Aua machen!“

Draco grinste. „Das kannst du nicht. Ich bin dein Dad.“ Scorpius lächelte und der Boden vibrierte nicht mehr. „Ich hab ganz viel kaputt gemacht!“, schockiert sah er sich um und wieder auf seine Hände. „Hey Scorp. Es ist normal. Ich hab auch ganz viele Sachen kaputt gemacht. Frag deinen Grandpa. Aber man kann das wieder reparieren.“, flüsterte Draco. Die Gegenstände fielen zu Boden. Scorpius sah ihn an. „Ich will nicht das du wieder gehst.“
„Komm her kleiner Mann.“

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, lief er in die Arme seines Vaters. Draco drückte ihn an sich und küsste seinen Schopf. Der kleine Blonde krallte sich in das Shirt seines Vaters und weinte bitterlich.

Für den Rest des Tages war Scorpius gar nicht mehr von Draco wegzubekommen. Keiner der beiden Malfoys hatten Hermine auch nur einen Blick gewürdugt, was sie sehr traurig stimmte. Sie lief nach oben und legte sich ins Bett. Die Brünette weinte in das Kissen.

„Ich will nicht, dass du gehst.“, schmollte Scorpius. „Ich will doch auch nicht. Aber ich muss. Ich weiß nicht wann ich wieder komme, aber du musst noch ein bisschen durchhalten, ja? Und wenn alles vorbei ist, gehe ich nie wieder weg.“

„Versprochen?“, fragte Scorpius und zog sich die Decke bis zum Kinn. „Ja. Versprochen. Soll ich dir etwas vorlesen?“ Der Kleine nickte und schlief bald in den Armen seines Vaters ein. Er küsste ihn auf den Schopf. Liebevoll deckte er ihn zu und verschwand aus dem Zimmer. „Okay. Ich denke es ist Zeit zu gehen.“, murmelte Draco und sah Harry an. Dieser schüttelte den Kopf. „Geh zu ihr. Jetzt braucht sie dich. Wir flohen morgen gegen acht wieder ins Ministerium.“

Der Blonde nickte ihm zu und lief wieder nach oben. Vorsichtig öffnete er die Tür und betrat das Zimmer. Sie lag zusammengerollt auf dem Bett. Er zog sich das Shirt über den Kopf und legte sich zu ihr. Sanft zog er sie zu sich und legte einen Arm um sie. Sie regte sich. „Draco?“, fragte sie heiser. Überrascht blickte er sie an. Draco machte die Tischlampe an. „Hast du geweint?“
Hermine senkte ihren Blick. „Was ist los?“

„Ich bin eine schlechte Mutter. Ich konnte ihm nicht helfen. Es ist meine Schuld. Wir hätten niemals zurück kommen sollen! Ich weiß nicht wann alles wieder normal wird. Und wenn ich Scorpius versuche zu sagen, dass du bald kommst... Er ist so unglücklich und ich fühle mich, als hätte ich ihn belogen. Du und er habt diese Bindung. Mehr als nur eine Vater-Sohn-Bindung. Ich gehöre einfach nicht dazu.“

„Hör auf so einen Scheiß zu labern! Ich sehe einfach mal darüber hinweg. Du bist schwanger und denkst dir einen Scheiß zusammen. Du bist eine unglaubliche Mutter. Natürlich ist er unglücklich. Niemand sollte das erleben. Ich bin froh, dass Scorp und ich so eine Bindung haben. Du hast genau die gleiche Bindung zu ihm. Ich nehme ihn dir schon nicht weg. Er ist unser Sohn. Und jetzt sag mal deinen Schwangerschaftshormonen, dass sie die Klappe halten sollen. Ich will jetzt den Moment genießen.“, lächelte er.

Auch Hermine musste schmunzeln und sie strich sich die Tränen von der Wange. „Hast du mich noch lieb?“, Draco schob die Unterlippe vor.
„Natürlich!“, entgegnete sie sofort.
„Komm her, Engel.“

Sie warf sich in seine Arme und Draco löschte das Licht. Sanft streichelte er über ihren Rücken und küsste ihre Stirn. Beide schliefen ein.

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