21. Gebrochen

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Hermine und Draco frühstückten zusammen und liefen Händchenhaltend durch die Straßen. Sie genoss seine Nähe. Draco hatte ihr ein kleines Geschenk besorgt und wartete auf den richtigen Moment es ihr zu geben. Langsam war es Zeit, dass sie den Portschlüssel benutzten. Sie checkten aus dem Hotel aus.
Beim packen hatte er bemerkt, wie sie leise Selbstgespräche führte. Sowas wie: „Ron, danke. Du bist echt unglaublich... Oh ich weiß nicht wie ich dir danken soll, Ron.... Verzeih mir.“

Es zeriss ihm das Herz. Er begutachtete das teure Armband mit den Buchstaben Angel. Ein Engel. Das war sie für ihn. Ein Engel kann und wird keinen Dämon lieben. Manchmal machte es ihm Angst jemanden so sehr zu lieben und dieser jemand erwidert seine Liebe nicht. Er lehnete seine Stirn gegen den Türrahmen des Badezimmers und beobachtete sie. Er tat es. Er liebte sie...oder mochte er sie nur auf eine gewisse Art und Weise. Was er wusste war, dass er ohne sie nicht konnte. Draco wünschte er könnte Gedanken lesen. Es würde so vieles erleichtern. Er hätte Gewissheit.

„Draco? “
„Ja? “, rief er.
„Bist du fertig? Wir müssen los.“, kam es von ihr. Draco seufzte und trat zu ihr. „Alles in Ordnung?“, fragte sie ihn besorgt und strich ihm eine Strähne aus der Stirn. Er nickte und lehnte erschöpft seine Stirn gegen ihre. „Hey. Ist wirklich alles in Ordnung?“, fragte sie flüsternd. „Es geht schon.“, hauchte er. Sie gab ihm einen Kuss auf die Lippen. Sie nahm seine Hand und verließen das Hotel.

Per Portschlüssel waren sie wieder in London. Sie mussten sich wieder bedeckt halten. Hermine ließ seine Hand jedoch nicht los. Dann apparierten sie nach Hogsmeade. Schweigend liefen sie mitten in der Nacht nach Hogwarts. Es war kalt und der Atmem von beiden stieg als Rauch in die Luft hinauf. Sie wollte etwas sagen, um die unangenehme Stille zu unterbrechen. Draco schnaubte. Plötzlich blieb sie stehen. „Was ist los?“, fragte er und blieb stehen. „Was ist mit dir los? Die ganze Zeit bist du schon so komisch. Du kannst mit mir über alles reden! Ich ertrage die Stille nicht. Hab ich irgendwas falsch gemacht, wenn ja-“
„Hey. Sieh mir in die Augen Granger.“, unterbrach er sie. Erwartungsvoll blickte sie in sein Gesicht.
„Du hast absolut gar nichts falsch gemacht. Es ist nur so... als... als ich dich da mit deinem Vater sah, hab ich nach gedacht.“, sie sah ihn an. Ihr Glitzern in den Augen faszinierte ihn immer wieder.
Er atmete tief ein. Er konnte ihr nicht die Wahrheit sagen. Wenn sie mit ihm glücklich war, dann darf jetzt nicht dazwischen funken, auch wenn es ihm verdammt weh tat. „Ich denke seitdem viel an meine Eltern. Ich vermisse sie, auch wenn sie vielleicht nicht die besten Eltern waren.“, log er.

Lügen. Das konnte er gut. Er war ein Feigling.

Traurig lächelte sie und umarmte sie ihn. „Es tut mir leid.“
„Hör auf. Entschuldige dich nicht.“, er nahm ihre Hände. „Entschuldigung.“, flüsterte sie.
Draco lächelte sie albern an. Hermine stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Sein Herz schlug schnell in seiner Brust. Mittlerweile hatte er sich an das Gefühl gewöhnt und er liebte es. Salazar, er war ein Egoist. Er wollte sie nicht an diesen Idioten verlieren. Der Slytherin legte einen Arm um sie.

Sie liefen in das Schloss. Kurz dachte er, dass sie in den Gemeimschaftsraum rennen würde, doch sie ging mit ihm mit. Ohne auch nur auszupacken, warf sich Hermine in das Bett. Sie hob die Decke an. Draco lächelte und schob die Vorhänge zur Seite. Mit einem Zauber ließ er das Bett näher zu den hohen Fenstern schweben. So konnte Hermine den Sternenhimmel perfekt sehen. Draco legte sich neben sie. Sofort kuschelte sie sich an ihn. „Es ist wunderschön.“
Draco strich ihr die Haare aus dem Gesicht. „Nicht wahr?“

Hermine schlief ein. Draco beobachtete sie im Mondlicht. Er küsste ihre Stirn.

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Am nächsten Morgen wachte Draco früh auf. Er küsste ihre Nasenspitze, stand auf und machte sich fertig. Er fühlte plötzlich die Schatulle in seiner Tasche. Vorsichtig nahm er die eine kleine Rose, die er vorhin irgendwo gepflückt hatte, und legte sie auf seine Bettseite. Die Schatulle mit dem Armband legte er neben sie.
Dann lief er in die große Halle.

Hermine wachte nach wenigen Minuten auf. Sie blickte überrascht auf die leere Bettseite. Dann erblickte sie die kleine Rose und die Schatulle. Vorsichtig öffnete sie die Schatulle. Ein dünnes teures Armband mit einen Wort in Schönschrift stand dort. Angel. Sie lächelte und legte sich es um ihr Handgelenk. Sie roch an der Rose und ihr Lächeln wurde noch breiter. Ihr Herz raste und sie stand auf und machte sich fertig.
Sie lief in die Halle

Graue Augen ruhten auf ihr und verfolgten jeder ihrer Schritte, was sie allerdings nicht bemerkte. Harry, Ginny und Ron standen auf als sie ihre Freundin sahen. Ginny und Harry umarmten sie. „Geht es dir gut?“, fragte Harry. „Ja. Geht schon.“, lächelte sie. Sie löste sich von Harry und Ron lächelte sie an. Hermine umarmte ihn und ihr kamen die Tränen. „Danke.“, flüsterte sie.
Sie löste sich von ihm. „Ron. Es tut mir so leid! Das was du getan hast war unglaublich! Ich weiß zwar nicht wie, aber-“
Ron unterbrach sie, indem er sie küsste. Fassungslos starrte Draco auf die Gryffindors. Applaus ertönte. Es spielte sich für ihn wie in Zeitlupe ab. Der Blonde nahm das Klatschen nur gedämpft wahr.

Ein unangenehmer Stich in seiner Brust. Er blickte auf sein Brötchen. Draco hatte das Gefühl zu kotzen. Er stand auf und verließ die Halle.

Perplex löste Hermine sich von dem Rothaarigen. „Was soll das?!“ „Ich liebe dich.“, antwortete Ron lachend, s wäre es selbstverständlich. „Nein. “
Sie drehte sich um. Ein Blonder Schopf verließ die Halle. Hermines Herz verkrampfte. „Du hast das komplett falsch verstanden! Es ist aus. Das was du getan hast für meinen Vater, ändert nichts.“, sie lief aus der Halle.

Sie lief in das alte Büro. Er war nicht hier. Sie hatte in der Bibliothek gesucht. Im Raum der Wünsche. Sogar am schwarzen See. Sie fand ihn nicht. Hermine entschloss sich auf ihn zu warten. Sie stand auf dem riesigen Balkon. Sie wartete ganze zwei Stunden. Die Brünette geriet in Panik. Sie machte sich Sorgen. Sie betrat wieder das Schlafzimmer und ging die Leiter herunter.

Sie strich über die Buchrücken der Bücher. Plötzlich öffnete sich die Tür und Draco trat herin. Als er sie erblickte drehte er sich gleich wieder um. „Draco! Draco, warte!“, rief sie ihm hinterher.

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