25. Vertrauen

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Die letzten Wochen gingen rasend schnell um. Hermine freute sich total auf die Zweisamkeit mit Draco, aber sie hatte auch etwas Angst. Schließlich verfolgte sie das Anwesen der Malfoys oft in ihren Träumen. Die Brünette hatte Draco oft indirekt über sein Mädchen ausgefragt. Bisher wusste sie, dass das Mädchen eine Gryffindor war, ungefähr so groß ist wie sie, gut Quidditch spielen kann, was er natürlich anderes meinte, was im Umkehrschluss heißt, dass er mit ihr geschlafen haben musste. Ihre Haare waren recht auffällig, sie war liebenswürdig und intelligent.

Hermine wurde mit der Zeit immer sicherer, dass sie das Mädchen war. Ginny war ziemlich traurig darüber, dass sie diese Weihnachten nicht im Fuchsbau verbrachte. Sie hatte ihnen gesagt, dass sie zu ihrem Vater gehen würde. Aber mit einem Portschlüssel. Bis auf Harry, welcher natürlich davon wusste, hatte ihr jeder geglaubt.

Sie saß in einem leeren Abteil im Hogwartsexpress und wartete auf Draco. Einige Minuten später kam er auch. Er machte die Vorhänge zu und verschloss die Tür magisch. Er kam auf sie zu und küsste sie. Hermine lächelte und er setzte sich neben sie. „Hast du Angst?“, fragte Draco. „Etwas. “
„Ich auch.“, kam es ehrlich von ihm. Er schluckte und sah aus dem Fenster. Hermine erkannte, dass er wieder in eine Art Trance fiel, in welcher er sich wieder für alles die Schuld gab. Sie setzte sich auf seine Schoß und küsste ihn leidenschaftlich. „Was wird das?“, fragte er zwischen den Küssen.
„Ich lenke dich ab.“, ihre Hand wanderte zu seinem Gürtel.

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Nachdenklich blickte Harry aus dem Fenster. Wenn sie im Manor blieb, dann könnte er sie nicht beschützen. Er konnte Ron kaum in die Augen sehen. Er würde ihm am liebsten eine verpassen für das was er Hermine angetan hatte. Aber andererseits tat er ihm auch leid. Wenn Ron herausfinden würde, dass sie etwas mit Malfoy hatte, wollte er nicht wissen, was er mit Malfoy anstellen würde. Harry stand auf. Er musste mit Hermine reden. „Ich geh kurz frische Luft schnappen.“, murmelte er und verließ das Abteil. Unauffällig lief er zu den letzten Abteilen. Er blieb vor dem letzten mit zu gezogenen Vorhängen stehen. Gerade wollte er klopfen, als er sehr intime Geräusche vernahm. „Bei Merlin. Die legen es doch an erwischt zu werden!“, zischte Harry. Er schüttelte den Kopf. Er würde in einer Stunde wiederkommen.

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Draco und Hermine zogen sich wieder an. Er grinste sie an und zog sie zu sich. „Was ist?“, fragte sie verwirrt. „Hab ich dir schon mal gesagt, dass du wunderschön bist?“ Ihre Wangen färbten sich rot. „Hör auf, Draco.“ „Darf man dir keine Komplimente machen?“, grinste er und streichelte ihre Wange. Sie hob ihre Augenbraue. „Ich sag nur wie es ist.“, er küsste sie. Hermine versteckte ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. Draco lachte. „Darf ich dich jetzt nicht mehr angucken? Hätte ich gewusst, dass du daran nicht gewohnt bist, dann hätte ich schon früher mit den Komplimenten angefangen. Ich dachte nur, dass Weasley das gemacht hätte.“

„Worauf willst du hinaus?“, fragte sie ihn und sah ihn an. „Ich mein ja nur. Hätte ich dich an meiner Seite, würde ich dich auf Händen tragen.“
Hermine musste lächeln. Sie wurde immer sicherer. Während Draco sich am liebsten geschlagen hätte. Er hatte noch nie so einen dämlichen Spruch gehört.

Plötzlich klopfte es. Draco sah sie panisch an. Hermine legte ihre Hand auf seinem Oberarm. Sie öffnete die Abteiltür. Harry Potter kam rein. Draco schluckte und senkte seinen Blick. „Keine Sorge, Malfoy. Ich weiß von euch als einziger. Es sei denn du hast es jemanden erzählt.“

„Wem soll ich denn etwas erzählen, Potter?!“, kam es von ihm kleinlaut. Er fühlte sich deutlich unwohl. Hermine schien das zu bemerken. Sie nahm seine Hand drückte die leicht. „Naja egal. Zu nächst einmal, wenn ihr euer Techtelmechtel an öffentlichen Orten vollzieht, dann solltet ihr vielleicht einen Silencio oder einen Muffiliato über euer Abteil legen.“ Draco kam sich vor wie ein heulendes kleines Mädchen. Er war so feige, dass er Potter nicht einmal in die Augen sehen konnte. Was musste Potter von ihm denken? Wahrscheinlich das er nur Granger ins Bett kriegen wollte, weil keine andere mehr mit ihm wollte.
„Was willst du Harry?“

„Hermine, ich wollte dich fragen ob du das wirklich willst?“
„Ja. Ich will das. “, antwortete sie. Harry nickte. „Wir sind gleich da. Schreib mir, wenns Probleme gibt.“
Hermine umarmte Harry. „Danke.“

Draco blickte sich suchend um. Plötzlich hielt ihm Harry die Hand hin. Fragend blickte Draco erst auf die Hand, dann auf Harry und dann zu der lächelnden Hermine. Er nahm seine Hand und schüttelte sie leicht. „Pass auf sie auf!“
„Das werde ich, Potter.“
Mit einem letzten Nicken wandte sich Harry an Hermine. Dann verließ er das Abteil. Hermine lächelte. „Was grinst du so blöd, Granger?!“, entgegnete er lächelnd. Sie streckte ihm die Zunge raus. Er zog sie zu sich. „Nicht so frech, Süße.“, er küsste sie. Hermine legte ihre Hände in seinen Nacken.

Draco legte ihr eine Jacke über die Schultern und zog ihr die Kapuze ins Gesicht. Auch er versteckte sein weißblondes Haar unter einer Kapuze. Der Zug hielt quietschend in London. Schnell nahm Draco die Koffer und ihre Hand. Harry warf beim Aufstieg den beiden einen Blick hinterher. Hermines Herz pochte aufgeregt in ihrer Brust. „Bist du dir sicher? Noch ist es nicht zu spät.“, fragte er. Hermine küsste ihn kurz. „Lass uns etwas Wärme in dein Haus bringen.“
Dann apparierten sie. Sie tauchten vor dem angsteinflößenden Tor auf. Sie hörte sein Schlucken. Sanft drückte seine Hand. Malfoy schritt mit ihr durch das Tor. Hermine hatte ein Déjà-vu. Schweigend liefen sie den Kiesweg entlang. Plötzlich bemerkte sie Pfauen auf der Wiese. Hermine ließ seine Hand los und ging auf diese zu. Verwundert blickte der Blonde auf die junge Frau. „Hey. Na, wer bist du?“, flüsterte sie zu dem Vogel, welcher majestätisch auf sie zu schritt. Vorsichtig streichelte sie über das Gefieder. Fasziniert beobachtete Draco, wie immer mehr Pfauen kamen. Hermine winkte ihn zu sich. Langsam hockte er sich neben sie. Sie nahm seine Hand und streichelte mit dieser über das Gefieder. „Wie heißen sie?“, fragte Hermine. „Keine Ahnung. Wir haben ihnen nie Namen gegeben.“

„Lass uns rein gehen.“, sie hielt ihm die Hand hin. Sie standen nun vor dem großen Tor. „Bereit?“ „Mit dir immer. “, lächelte sie nervös.
Seufzend öffnete er das Tor.

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