62. Getrennnte Wege

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Er hatte die ganze Zeit gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Erst gegen Ende der Gesprächszeit hatte er die Male auf ihrem Hals bemerkt.

Wütend hatte er nachdem sie gegangen war die Stühle durch den Raum geschmissen. Er wurde in seine Zelle gespeert. Draco riss sich das Shirt vom Kopf und zog heftig an der Haut, wo sein Herz lag. Immer wieder. Es tat so unglaublich weh. Er spürte sein gebrochenes Herz bei jedem seiner Atemzüge. Weinend brach er auf dem Boden zusammen. Vielleicht war es ein Fehler hier her zurück zukommen.

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Den ganzen Tag hatte Hermine mit keinem geredet. Sie lag im Bett und laß sich Dracos Buch durch. Doch sie konnte sich nicht auf das Lesen konzentrieren. Tränen ließen ihre Sicht schwinden. Scorpius öffnete die Tür und lief auf seine Mutter zu. Er legte seine kleinen Arme um Hermine. „Es tut mir... leid, Scor-pius!“, schluchzte sie.

Ron trat irgenwann rein. Scorpius war schon eingeschlafen. „Geh bitte!“, hauchte sie. „Du musst was essen.“
Hermine schüttelte den Kopf. „Er hasst mich!“

„Wieso?“, fragte er und setzte sich auf die Bettkante. „WIESO?! Genau deswegen!“, sie deutete auf ihren Hals. „Er hat es gesehen.“, wisperte sie. „Es ist nicht nur meine Schuld!“, kam es abwertend von ihm. Hermine warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Natürlich war es nicht nur seine Schuld. Dieser Mann hatte absolut kein Feingefühl.

„Geh einfach!“

Ron stand auf und verließ das Zimmer. Hermine strich auf dem Cover des Buches über Dracos Gesicht.

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Draco Malfoy wird vorgeworfen am letzten Freitag Abend Beihilfe der Befreiung einiger Todesser geleistet zu haben. Der Schuldige sollte dies angeblich schon vor Kriegsende mit den anderen Todessern geplant haben. Draco Malfoy soll zu dem Zeitpunktes des Ausbruchs mit seiner Frau in der Muggelwelt unterwegs gewesen sein sollen.
...

Weiter wollte Hermine nicht mehr lesen. Seine Frau. Ob er sich wirklich von ihr trennen wollte? Sie musste mit ihm reden. Zwei Tage waren seit dem letzten Besuch vergangen. Hermine wartete mit Harry und Ron vor der Tür auf Scorpius. Dieser saß mit seinem Vater im Verhörraum. Hermine hatte kurz bevor ihr Sohn reingegangen ihm einen Brief von ihr an Draco gegeben. Sie wusste nicht ob er ihn lesen würde. Dann trat Scorpius aus dem Raum und sah seine Mutter bedrückt an.

Der Kleine hatte kaum mit Hermine geredet, was ihr das Herz brach. „Hast du Daddy überhaupt noch lieb?“, fragte Scorpius seine Mutter, als sie ins Bett gehen wollte. „Natürlich mein Schatz! Ich liebe Dad mehr als alles andere auf der Welt.“
„Warum hast du dann Onkel Ron einen Kuss gegeben?! Du hast gesagt, du machst das nur wenn du jemanden lieb hast. Und du sagtest, dass du nur Daddy lieb hast!“

Hermine kamen die Tränen. „Es tut mir leid Scorp. Ich wünschte ich könntes es Rückgängig machen. Aber ich hab Dad einfach vermisst. Keine Ahnung warum ich das gemacht habe.“, gestand sie.
„Dad ist sehr traurig und böse auf dich. Er denkt du hast ihn nicht mehr lieb. Und er möchte dich nie nie nie nie nie nie nie wieder sehen.“

„Das hat er gesagt?“, sie schluckte. Scorpius nickte. „Ich will nicht, dass ihr euch streitet, aber will nicht, dass Dad böse auf dich ist. Er hat gesagt, dass wenn er raus kann, er Onkel Ron ganz böse Aua machen wird. Er hat mich gefragt, ob ich bei ihm oder bei dir bleiben will.“

„Und... Was hast du geantwortet?“
Er hasste sie. Und wie er sie hasste. Er wollte sich von ihr trennen. Sie nie wieder sehen und wahrscheinlich verfluchen.

„Ich hab gesagt, dass ich es noch nicht weiß.“

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Einige Tage später

Liebster Draco,
Ich kann deine Wut verstehen. Ich hätte das niemals tun sollen. Du wirst es mir vielleicht nicht glauben, aber da war nicht mehr als Küsse und Berührungen. Du sollst wissen, dass ich mich kurz danach schrecklich gefühlt habe. Ich fühle mich schuldig. Aber ich liebe ihn nicht. Ich liebe nur dich. Du glaubst gar nicht wie sehr ich dich liebe. Du glaubst gar nicht wie sehr ich dich vermisse. Jeden Tag wache ich auf und blicke auf Scorpius's Haare, in der Hoffnung das ich nur schlecht geträumt hätte und du neben mir liegst. Du hast jedes Recht mich zu hassen und zu verachten. Ich werde alles dafür tun, dass du frei kommst. Ich habe den Kellner gebeten mir die Reservierungspapiere zu schicken. Mit etwas Glück kannst du schon bald nach Hause. Ich hoffe ich bin dann noch Teil deines Lebens. Ich liebe dich. Jede einzelne Zelle in meinem Körper sehnt sich nach dir. Ich hab bevor das mit Ron passiert ist, das Kapitel über unseren ersten Kuss gelesen. Weißt du, jeder unserer Küsse fühlt sich an wie unser erster. So verliebt und perfekt. Ich will nichts weiter, als dich wieder an meiner Seite zu haben. Bitte vergib mir.

In Liebe,
Hermine.

Draco wollte am liebsten den Zettel zerreißen, doch er brachte es nicht übers Herz. Natürlich hatte er nicht vor sich von Hermine zu trennen und Scorpius die Wahl zu überlassen, bei wem er leben sollte. Er liebte sie. Und das war das Problem daran. Er wollte ihr nur Angst einjagen. Ohne sie und Scorpius würde er wohl sich von der nächsten Brücke werfen. Die Zellentür öffnete sich. Draco hob den Blick. Es war Ron Weasley.

Malfoy richtete sich auf. „Du!“, zischte er. „Malfoy, ich bin nicht hier um mit dir zu streiten!“
„Du hast meine Ehefrau gefickt!“, schrie er. „Nein. Da war nichts.“
„Es interessiert mich sowieso nicht!“, murmelte Draco. „Hermine ist krank.“
„Schön. Dann hat sie ja bestimmt nen super Arzt.“, kam es sarkastisch von dem Blonden. „Sie isst nicht.“, informierte ihn Ron. „Und ?!“ „Sie könnte das Baby verlieren.“, flüsterte der Rothaarige. Geschockt drehte Draco sich um. Er musste ruhig bleiben. „Dann ist es ebenso. Wer weiß ob es überhaupt von mir ist!“

„Malfoy! Ich dachte du liebst sie!“
„Das habe ich auch von ihr gedacht!“

„Sie braucht dich. Wenn sie das Baby verliert, könnte sie auch streben. Du verlierst dein ungeborenes Kind und deine Frau. Scorpius verliert seine Mutter. Verdammt, sie liebt dich über alles. Seit sie bei mir eingezogen ist, hat sie dein beschissenes Buch überall mit hin geschleppt. Hermine hatte sich seit dem Tag im Bad eingesperrt. Ich hatte Angst, dass sie sich etwas antut. Selbst Scorpius hatte sie nicht gesehen.“

Innerlich tobte in Draco ein Sturm. Er wollte weder sein ungeborenes Kind verlieren, noch Hermine. Seine Brust begann zu schmerzen. Er drehte sich zu Ronald um. „Was soll ich jetzt tun?!“

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