„Eine Wohltat." genüsslich biss ich in den Burger hinein. Nach dieser ersten zwölfstunden Schicht, hatte ich mir den aber auch verdient. Es lagen immerhin noch weitere 6 Stunden vor mir, wenn nicht noch ein riesiger Unfall passierte und wir Überstunden schieben mussten. Bei dem Wetter draußen, ließ sich das nicht genau vorhersagen. Der Herbst war mittlerweile dem Winter gewichen und leichte Schneeflocken fielen auf die Glaskuppel der Cafeteria.
„Wenn es so weiter schneit, wird vielleicht etwas liegen bleiben." Liz die meinen Blick gefolgt war, biss nun ebenfalls in ihren Burger.
Ich sah meine Schwägerin an. Ihre blonden Haare lagen in einen lässigen Dutt. Die Jacke unserer Uniform hatte sie über den Stuhl gehangen und ein Bein über das andere geschlagen. „Ich fände es schön. Ich liebe Schnee."
Liz hielt kurz inne. Ihre grauen Augen legten sich amüsiert in meine grünsilbernen. „Das hätte ich jetzt niemals erwartet, Miss Eisbändigerin."
„Ha ha." ich schnaufte und nahm einen weiteren Bissen. Beim kauen musterte ich Liz Essen und war weniger überrascht, dass ich keinen Salat vorfand, als das sie die doppelte Portion aß.
Misstrauisch hob ich eine Augenbraue. „Das willst du alles essen?"
Liz sah auf ihren vollen Teller. „Ich habe Hunger."
„Das bist du im Moment ständig." ich legte den Kopf schief. „Zwischen dir und Robin läuft alles gut, oder?"
Sofort funkelten ihre Augen weich, als ich den Namen meiner Schwester fallen ließ.
„Alles gut." sie lächelte. „Man könnte meinen, du wartest nur so auf ein Donnerwetter."
„Ich meine ja nur. Ihr streitet so gut wie nie." ich tippte mir ans Kinn. „Zumindest nicht in meiner Nähe."
„Wir haben schon unsere Meinungsverschiedenheiten." erklärte sie und schnappte sich eine Pommes.
„Hm." ich wandte mich wieder ans Essen. „Meinst du Robin wird noch kommen?"
„Sie meinte sie ist auf dem..."
„...ah, da sind ja meine beiden Lieblingsmenschen."
Robins Stimme ließ mich aufsehen. Und tatsächlich, da kam meine Schwester im wehenden Kittel und noch schwarzer OP-Haube auf den Kopf angelaufen. Sie schwebte förmlich und ihre Haltung strahlte förmlich selbstvertrauen aus. Die OP musste also gut gelaufen sein. Jedoch blieben meine Augen an der schwarzen OP-Haube mit den Lichtschwertern hängen. Ich schluckte. Es war die Lieblings OP-Haube unserer Mutter Ava gewesen. Ich hatte sie unzählige Male damit herumlaufen sehen. Das Robin sie jetzt trug, bescherte mir ein seltsames Gefühl.
„Hey Baby, hat die OP länger gedauert?" Liz strahlte sie förmlich an.
Ich seufzte, da konnte man glatt neidisch werden.
Robin lehnte sich herunter um sie mit einem liebevollen kurzen Kuss zu begrüßen, ehe sie sich auf den Stuhl daneben fallen ließ. „Eigentlich nicht, ich wurde nur von einen der Anfänger aufgehalten. Er hatte eine Frage." sie sah auf die Uhr. „Allerdings habe ich nicht so lange Zeit, wie ich gerne hätte. Gleich kommt ein Notfall herein."
„Wir haben es mitbekommen." ich deutet auf unsere Pager, die auf dem Tisch lagen. Sie riefen uns nicht nur bei Notfällen, sondern hielten uns auch auf dem Laufenden.
Robin blinzelte und sah mich dann an. „Wie geht's dir Schlumpfi?"
„Ich würde behaupten, dass es mir gut geht. Außerdem schneit es." ich sah aus dem Fenster. Die Schneeflocken waren dicker und dichter geworden. Als ich jedoch Robins Blick auf mir spürte, sah ich in ihre grünblauen Augen. „Mir geht's wirklich gut. Du solltest dich lieber um den besorgniserregenden Esskonsum deiner Frau kümmern."
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Die Kriegerin der Freiheit
FantasyTeil 2 von die Kriegerin der Erinnerungen. Rae hat alle Hände voll zu tun um ihr Leben, Job und ihre Beziehung zu Charlwood zu händeln. Das ihre Freundin aus unerklärlichen Gründen immer wieder verschwindet, während ihr Feind irgendwo dort draußen l...