22. Nur um auf Nummer sicher zu gehen

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„Du willst was?" Robin starrte mich so lange schockiert an, dass es mir unangenehm wurde. Das sie dabei ein phänomenales Kleid trug und gestylt für die Gala war, machte es nicht besser.

Ich räusperte mich. „Ich und Charlwood werden heiraten."

Sie runzelte die Stirn.

Liz die ihre kleine Babykugel in dem Kleid nicht mehr verstecken konnte, kam von der Küche aus zu uns ins Wohnzimmer. „Uh wie schön. Ich gratuliere euch."

„Danke, Lizzie." dankbar sah ich sie an und war froh das sie sich wenigstens ehrlich freute.

Robin stand immer noch wie blöde da. „Hast du dir das genau überlegt? Das ist doch viel zu früh."

„Wir sind Lebenspartner, Gefährten Robin. Du weißt das wir nur einmal in Leben unsere einzig wahre Liebe finden und Charlwood ist meine Lebenspartnerin. Ich liebe sie, wieso sollen wir die Zeit verschwenden."

Sie schüttelte den Kopf. „Das ist..."

„...mir ist egal wie du das findest, Robin. Ich werde sie heiraten, egal wie du darüber denkst. Ich habe es satt, dass du sie die ganze Zeit runter machst und bissige Kommentare abgibst. Ich sage das jetzt, weil Charlwood es nicht sagen würde. Sie weiß von ihren Fehlern und akzeptiert wie du mit ihr umgehst, aber ich akzeptiere es nicht. Es kann doch nicht sein, dass ich kein Familienessen mit euch verbringen kann, ohne das ihr euch anzickt oder streitet."

„Sie hat Jordan umgebracht!"

„Ja, Robin. Sie hat unsere Tante umgebracht. Du hast unseren Bruder umgebracht! Halte ich dir das etwa vor?"

Sie starrte mich überrascht an. Das hatte gesessen, das wusste ich genau.

Liz trat einen Schritt zurück, als würde sie Sicherheitsabstand nehmen, falls Robin explodierte. Doch ich ließ es gar nicht erst dazu kommen. „Verdammt noch mal Robin, reiß dich zusammen. Jeder hat seine Fehler gemacht. Man kann es nicht ändern. Ich liebe Charlwood und ich liebe dich. Weißt du eigentlich wie weh ihr mir damit tut, wenn die zwei Menschen die ich am meisten liebe, sich bei jedem Treffen streiten? Wenn das so weiter geht, werde ich zu keinen Treffen mehr kommen, Robin. Es macht keinen Spaß, weil du mich jedes Mal verurteilst mit ihr zusammen zu sein. Ich habe dich und Liz nie verurteilt. Ich habe dich nie wegen Bailey verurteilt. Wieso kannst du das nicht bei ihr und mir tun?"

Es blieb still. Sie trat zurück. Ich sah, dass ich sie verletzt hatte. Ich sah es in ihren zusammen gekniffenen Augen, denn sie machte auf den Absatz kehrt und stürmte aus ihrem eigenen Wohnzimmer.

Ich sah ihr nach. Liz Hand legte sich auf meinen Unterarm. „Gib ihr ein paar Minuten. Ich werde gleich nach ihr sehen. Es waren harte Worte."

„Aber sie mussten gesagt werden."

„Ich weiß, Rae. Ich weiß." sie sah mich ernst an.

Ich biss mir auf die Lippe und fühlte in der Tasche meines Jacketts nach, aber dort war das kleine Kästchen noch vorhanden. Ich wusste zwar, das Charlwood es ernst meinte, aber sie offiziell noch mal mit Ring zu fragen, war etwas anderes. Ich hatte extra auf diesen Abend gewartet. Das Krankenhaus veranstaltete eine Gala für Medizinpreise in diesem Jahr. Wir würden danach alle gemeinsam uns bei Juan und Kate einfinden. Mein Bruder würde kochen und wir wollten die Zeit als Familie genießen. Ich hatte eigentlich vorgehabt, erst nach dem Fest mit Robin über Charlwood zu reden. Jetzt konnte ich es nicht mehr ändern.

„Du siehst übrigens gut aus." Liz lächelte freundlich. „Ich hätte gedacht du ziehst ein Kleid an."

„Normal mache ich das auch gerne, aber für heute brauche ich mehr Versteckmöglichkeiten." ich zeigte ihr das kleine Kästchen.

Die Kriegerin der FreiheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt