Geübt parkte ich den Wagen im kleinen Innenhof und sprang mit einem Satz in den tiefen Schnee. Ich schüttelte den Kopf. Dieses Jahr schien besonders viel Schnee zu fallen. Die salzige Meeresluft die hier in der Nähe der Küste zu mir herüber wehte, ließ mich lächeln. Mein Blick glitt zum Strandhaus. Eine Woche. Eine Woche war es her, seitdem ich Charlwood gesehen hatte. Wir hatten zwar Telefoniert, aber weil wir beide viel zu tun gehabt hatten, hatten wir uns so gut wie nicht gesehen. Ich hatte die letzte Woche aufgrund des Wetters und den vielen Unfallopfer, viel zu tun und dann hatte ich Astrid auch noch einarbeiten müssen. Es hatte etwas mehr Zeit in Anspruch genommen. Vorgestern hatten ich und Charlwood uns eigentlich schon treffen sollen, aber dann war Kate mit Wehen ins Krankenhaus eingeliefert worden, um einen gesunden Sohn zur Welt zu bringen. Ich war natürlich sofort los um meinen Bruder Juan zu unterstützen und meinen Neffen willkommen zu heißen. Neo hieß der Kleine und war absolut süß. Zum dahin schmelzen süß.
Die Tür ging auf und warf einen Lichtkegel in meine Richtung. Eine schattige Gestalt, von der ich sofort wusste das es meine Freundin war, lehnte sich an den Rahmen. „Ich weiß ja, dass du kälteunempfindlich bist, aber willst du endlich reinkommen?"
Ich schmolz bei ihrer vertrauten Stimme dahin und hastete die Treppen hoch.
Ihre Haare waren zu einem Dutt zusammengebunden, während sie sich ihre gemütliche Überziehjacke fester um den Körper zog.
Ich lächelte über den vertrauten Anblick. „Softie." hauchte ich und lehnte mich vor. Ich sah noch ihr zufriedenes Lächeln, dann griff sie den Kragen meiner Jacke und zog mich den Rest des Weges an sie heran. Unsere Lippe trafen sich zu einem langsamen Kuss, der die Sehnsucht ausdrückte, die ich seit einer Woche verspürte. Götter, war es schön sie wieder zu sehen, zu fühlen, zu schmecken und ihren Geruch einzuatmen.
„Wenn du mich jemals vor anderen Leuten Softie nennst, dann setzt es was, verstanden?" sie tätschelte meinen Hintern und sah mich düster an. Auch wenn ich ihr den düsteren Blick in dem Moment nicht wirklich abnahm, war er verdammt sexy.
„Verstanden." ich biss mir auf die Unterlippe.
„Gut und jetzt..." sie zog an meinen Kragen und ich stolperte ins Innere, während sie die Haustür schloss. „...zieh deine Jacke aus."
„Du hast es aber heute eilig." neckte ich sie.
Sie schnaufte. „Quatschkopf. Wenn ich gewollt hätte, würdest du bereits splitterfasernackt unter mir auf dem Teppich liegen."
Ich stöhnte bei dem absolut nicht jugendfreien aufkommenden Bild auf. „Charlie!"
„Was? Kein Wiederspruch?" sie lehnte sich gelassen an die Wand.
Ich warf ihr einen intensiven Blick zu. „Da kann ich nicht wiedersprechen. Ich hätte vermutlich nicht mal was dagegen gehabt."
Sie grunzte auf und trat Kopfschüttelnd in die gemütliche Küche. Ich hängte die Jacke eilig weg und lief hinter ihr her.
„Wie geht's dem Baby?" Charlwood stellte den Wasserkocher an, und lehnte sich dann an die Theke.
Ich stellte mich zu ihr, so das sich unsere Körper berührten. Der Kontakt tat einfach zu gut und wirkte sich beruhigend auf meinen Körper aus. „Sehr gut. Der kleine stielt allen die Show. Wenn Liz in ein paar Monaten auch noch das Baby bekommt, weiß ich nicht mehr wohin."
Sie schüttelte lächelnd den Kopf, ehe sie wieder etwas ernster in meine Richtung sah. „Du magst Kinder oder? Ich meine wir haben nie darüber geredet, aber... ." sie brach ab und ihr Blick schweifte nachdenklich ab.
„Ist es nicht noch etwas früh, für diese Art von Unterhaltung?" versuchte ich es ein wenig lockerer und lehnte mich seitlich mit der Hüfte an die Theke um sie besser ansehen zu können.
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Die Kriegerin der Freiheit
FantasyTeil 2 von die Kriegerin der Erinnerungen. Rae hat alle Hände voll zu tun um ihr Leben, Job und ihre Beziehung zu Charlwood zu händeln. Das ihre Freundin aus unerklärlichen Gründen immer wieder verschwindet, während ihr Feind irgendwo dort draußen l...