Die Kriegerin der Freiheit

18. Die Lebenden und die Toten

„Also, du musst jetzt schön stillhalten, dann geht's schneller." erklärte Ladon, der mich vor sich positioniert hatte.
Zuri regte sich unruhig in mir. Doch ich versuchte mit ihr im Kontakt zu bleiben, während Ladons Aura mich benebelte.

Er ragte vor mir auf und sah mich mit gefährlich giftgrünen Augen an. Er grinste auf mich herab und holte tief Luft. Ich schloss die Augen und auf einmal wurde die Luft brodeln heiß. Blitzschnell übernahm Zuri mit mir das Ruder. Anstatt wie versprochen stillzuhalten, hielt ich die Ketten ins Feuer und rollte mich zur Seite. Die Ketten rissen auf und mit einem Satz, hatte ich ihm volle Kanne eins mit der Kette übergezogen.

„Stehen geblieben, du kleines Biest!" fauchte er.

Ich hatte meine Gaben wieder und stand im Nullkommanichts neben Robin. „Nur mal zu Info, ich befreie dich als erste, weil du weißt was zu tun ist. Bild dir darauf nichts ein." ich funkelte sie an und zerriss ihre Ketten.

Sie grinste. „Schon verstanden."

„Du!" brüllte Ladon wutverzerrt.

„Ich mach das schon." ich sah zu meiner Schwester.

Sie griff meinen Arm. „Rae, bist du verrückt. Ladon hat uns alle erschaffen, er ist viel mächtiger."

„Meinte er nicht, dass wir Blakes zu viel Macht haben?" entgegnete ich und riss mich los und stürzte mich mit Zuri in den Kampf.

Ich musste wirklich all meine Kraft benutzen, all meine Drachensinne und Fähigkeiten um es mit Ladon aufzunehmen. Er war verdammt mächtig, aber wie es aussah, hatte er zusätzlich zu den Feuerspucken keine Gaben. Sein Kampftalent, und seine Schnelligkeit, waren dafür verdammt stark.

Ich wies Robin an, alle hier raus zu bringen, während ich Ladon ablenkte. Sie hatte keine Zeit zu antworten, da wurde ich schon von ihm gepackt und weggeschleudert. Ächzend landete ich auf dem Boden und konnte gerade noch sehen, wie eine Feuerfontaine auf mich zu sauste. Blitzschnell rollte ich mich weg und warf einen Eisspeer nach ihm.

Er schlug in lachend weg. „Kind, du kannst mich nicht besiegen. Während deine Kräfte schwinden, werde ich stärker. Ich bin ein Gott, ein Drache. Du kannst mich niemals besiegen."

„Das werden wir ja noch...woa!" ich flog durch die Luft und knallte hart auf.

„Rae!"

Ich riss die Augen stöhnend auf und starrte in die roten Augen meiner Freundin. Sie hing noch immer in den Ketten und starrte mich aus ganz matten Augen an, während grüne Adern wie ein Labyrinth ihre Haut überzogen hatten. Sie musste Höllenqualen leiden.

„Ich krieg das hin!" brummte ich und rappelte mich vor ihren Füßen auf.
Sie hob matt den Kopf. „Er ist ein Drache."

„Das weiß ich."

„Nein, Rae. Du verstehst nicht." sie schluckte hart und versuchte anscheinend ihre Worte zu sortieren. „Du bist der Beta, du hast durch mich Fähigkeiten, die kein normaler Drache hat. Du bist der Beta, nicht er!" mit den Worten schloss sie schmerzhaft die Augen.

In meinen Kopf ratterte es, doch mir blieb keine Zeit. Ladon kam bereits wutentbrannt auf mich zu gestürmt. Ich sprang los, meine Sicht verschwamm silbern und mit einem lauten unmenschlichen Brüllen trat ich ihm im Sprung volle Kanne um. Ladon flog volle Kanne zu Boden und hinterließ einen Krater. Im selben Moment ließ ich meinen Drachen los. Nebel umgab mich, Zuri übernahm die Kontrolle und kam zum vorschein bis ich zu einem weißen etwa zehn Meter langen Drachen geworden war.

Ladon brüllte wütend auf, während er sich in grünem Nebel hüllte und zu einem riesigen Ungetüm wurde. Wirklich riesig. Scheiße! Ich passte locker in sein Maul.