16. Die Sache mit dem Mistelzweig

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„Danke das du mich mitgenommen hast. Mein Auto wollte heute einfach nicht anspringen." dankbar warf ich Hailey einen Blick zu.

Sie gähnte. „Keine Ursache. Vielleicht hättest du dir ja auch nicht eine Schrottkarre holen sollen."

„Wieso soll ich mir einen Neuwagen holen? Die gehen viel öfter kaputt."

„Nicht alle, Süße." sie tätschelte meinen Oberschenkel.

Ich rieb mir die Augen und versuchte wach zu bleiben.

„Müde?" sie sah kurz in meine Richtung, dann konzentrierte sie sich wieder auf die Straße. Ihre rötlich schimmernden kurzen Haare, standen etwas durcheinander ab, was darauf hinwies, dass sie mindestens genauso müde wie ich war.

„Charlie hat mich wachgehalten."

Sie lachte auf. „Nun, das ist doch nicht schlecht."

„Ich meine nicht auf die Weise wie du denkst, also schon irgendwie aber auch nicht." ich stöhnte auf und sank zurück. „Sie kann nicht so gut schlafen, wegen der Träume und dann hat sie langeweile bekommen."

„Also hat sie dich geweckt und ihr hattet heftigen Sex?"

„Na ja, sie war nackt als sie mich geweckt hat. Ich konnte nicht widerstehen." ich grinste schief.

„Die Waffen einer Frau." sie schüttelte den Kopf. „Dann bist du es selbst schuld."

„Na ja, eigentlich Charlie, weil sie mich davon abgehalten hat zu schlafen." ich tippte mir ans Kinn. „Du bist doch auch müde."

„Ja, ich war noch bei Astrid. Aber im Gegensatz zu euch, haben wir nur geredet."

Ich hob die Hände. „Hey, ich habe mich nicht beschwert."

„Das hast du sicherlich auch nicht, als ihr es dreckig getrieben habt."

Ich prustete. „Kein Kommentar."

„Gut so, mehr will ich nicht wissen." sie stimmte ins lachen mit ein und fuhr auf den Personalparkplatz des Krankenhauses.

Ich schüttelte meinen Kopf um die Müdigkeit zu vertreiben, bevor wir auf dem Parkplatz ausstiegen. Es war kalt und ein neues Schneegestöber angesagt. Ich sah in den Himmel. Noch war der Himmel Wolkenlos, während die aufgehende Sonne ihn rötlich verfärbte.

Auf einmal griff Hailey meinen Arm und zog mich zur Seite. „Wir sollten den Personaleingang nehmen."

„Was? Wieso?" ich sah mich irritiert um, ehe mein Blick zum Haupteingang wanderte. Vor ihm standen ein paar Männer und Frauen. Sie sahen aus wie Zivilisten, aber sie waren auffällig an Handy oder Kamera beschäftigt. Journalisten.

„Ich dachte, da ist Gras drüber gewachsen?" irritiert folgte ich Hailey eilig.

„Anscheinend nicht." sie schüttelte den Kopf und bog mit mir zum Personaleingang ein.

Rae Blake-Bodvarsson?"

„Fuck!" ich stöhnte auf, als auch dort mindestens fünf Journalisten vorzufinden waren.

Sofort versuchte ich sie zu ignorieren, während Hailey mich weiter zog.

Sind Sie wirklich mit Charlwood zusammen?"

„Sind Sie zu den Bestien übergetreten?"

„Zwingt Sie Charlwood zu irgendetwas?"

„Vergewaltigt sie Sie, wie ihr Bruder."

Wütend fuhr ich zu dem blonden Mann herum, doch Hailey riss mich zurück.

Sie schnaufte. „Haltet eure verdammte Klappe und verschwindet hier!" dann zog sie mich mit und sah mich kurz an. „Sag denen kein Wort, sie bekommen es in den falschen Hals."

Die Kriegerin der FreiheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt