15. Jeder Topf findet seinen passenden Deckel

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„Komm doch rein." begrüßte ich Astrid. Ihre platinblonden Haare steckten unter der Pudelmütze, als sie zitternd hereinsprang.

„Verdammt, ist es kalt draußen." sie schüttelte sich und wandte sich dann mir zu. „Hi."

„Abend." ich zeigte ihr, wo sie ihre Sachen hinhängen konnte, dann führte ich sie in den offenen Wohnbereich.

„Schick." sie sah sich um.

Ich nickte. „Hailey hat mir geholfen es einzurichten."

„Sie hat geschmack." mit einen schiefen lächeln setze sie sich auf den Stuhl der Theke.

„Ist das so?" ich zog eine Augenbraue hoch.

Sie seufzte. „Hat sie schon mit dir geredet?"

„Ja." ich nickte. „Aber ich kann durchaus eine neutrale Person sein. Das habe ich als Kind schon bei Streits zwischen meinen Geschwistern gelernt."

„Das weiß ich doch." sie lächelte leicht. „Das Ding ist nur, ich bin die Tochter der Göttin der Liebe. Ich habe einige Gaben geerbt und weiß das von Haileys Seite aus etwas ist. Aber sie weigert sich dagegen."

„Du kannst niemanden zwingen, der noch nicht bereit ist, Astrid." ich verschränkte meine Hände ineinander. „Ich meine ja, Hailey ist oft chaotisch und aufgeschlossen, was das Thema Sexualität angeht, aber wenn es um sie selber geht..." ich schüttelte den Kopf. „...sie hatte es in den vergangenen Monaten nicht einfach."

„Ja, das hat sie angedeutet." sie nickte nachdenklich. „Ich habe ihr Freundschaft versprochen, nur weiß ich nicht wie lange ich mich daran halten kann. Sie ist eine Wucht und es ist schwer sie nicht zu mögen."

Ich lächelte leicht. „Ich bin sicher die Zeit wird zeigen was passiert."

„Ich..." sie wurde durch das eindringliche Klingeln der Haustür unterbrochen.

Wir sahen auf.

„Nanu, ich hatte niemand weiteren eingeladen." Stirnrunzelnd trat ich zur Tür und öffnete sie.

„Du weißt nicht, was gerade passiert ist..." eine aufgedrehte Hailey mit leicht rosa Wangen von der Kälte stürmte herein, noch bevor ich etwas sagen konnte.

„..äh" machte ich.

„Ich war auf einem Date mit Steven. Du erinnerst dich?"

„Ja."

„Jedenfalls, war es ganz nett und ich dachte, dass er charmant und alles ist. Im Endeffekt wollte er mir nur wieder an die Wäsche und...oh hi." sie brach ab, als Astrid sich in den Türrahmen schob.

Astrid die offensichtlich mitbekommen hatte, was Haley erzählt hatte, setze ein etwas unglücklich wirkendes lächeln auf, während ihre Augen Haileys Kleidung in Augenschein nahmen. Sie hatte sich für das Date offensichtlich schick gemacht und das entging Astrid nicht.

Ich sah zwischen den beiden her. „Äh komm doch rein, Hailey." ich schloss unnötiger weise die Tür, da Hailey ja bereits eingetreten war.

„Soll ich wieder gehen? Ich habe mich ja immerhin nicht angemeldet und..."

„...nein schon gut." Astrid winkte ab. „Ich kann gehen."

„Nichts da, ihr bleibt beide." ich deutete auf die beiden und kniff die Augen zusammen.

Hailey zog sich seufzend den Mantel aus und enthüllte ein hübsches dunkelgrünes Kleid, das vielleicht etwas kalt für den tiefsten Winter war.

Ich trat in die Küche und holte zwei Bier aus dem Kühlschrank. Dann nahm ich die offene Weinflasche und schüttete Hailey ein Glas ein, reichte Astrid das andere Bier.

Die Kriegerin der FreiheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt