16. Basketball

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„Und, wie war's?", rief Claire aufgeregt, sobald ich mich ihr gegenüber neben Rose fallengelassen hatte. „Es war echt nett", antwortete ich schnell und schnappte mir eine Schüssel mit heißer Suppe. Ich musste mich dringend aufwärmen. „Nett, das ist alles? Du musst uns schon mehr erzählen!", empörte sich Claire sofort. „Jaja, schon gut, aber lass mich erstmal was essen!"

Ich genehmigte mir ein paar Löffel der überaus köstlichen Kürbissuppe und spannte die beiden etwas auf die Folter, bevor ich mit meiner Erzählung begann.

„Oh wie süß von ihm!", warf Claire bei der Stelle mit dem Umhang ein. „Ja, das war lieb von ihm. Da fällt mir ein, ich hab ihm den Umhang ja noch gar nicht zurückgegeben! Das mach ich nach dem Essen direkt." „Das war bestimmt ein Vorwand von ihm, um dich nochmal wiederzusehen", meinte Rose. „Willst du ihn denn wieder treffen?" „Ich habe ihm schon ein zweites Date zugesagt. Alles weitere entscheide ich dann." Rose nickte und wollte gerade noch etwas sagen, als plötzlich Mike auftauchte und sich neben Claire platzierte. Er legte ihr einen Arm um die Taille und küsste sie auf die Wange. Die beiden waren echt zuckersüß! Ob Shawn und ich auch mal so werden würden?

Nachdem ich Shawn seinen Umhang zurückgebracht hatte, machte ich mich alleine auf den Weg zum Gemeinschaftsraum, da die anderen schon vorgegangen waren. Dies nutzte Zabini prompt aus, um mich mal wieder anzusprechen.

„Roxanne!", hörte ich seine Stimme etwas hinter mir. Sofort beschleunigte ich meine Schritte. Warum ließ er mich nicht einfach in Ruhe? Zabini ließ sich von meiner abgeneigten Haltung jedoch nicht aufhalten und holte im Laufschritt zu mir auf. „Roxanne, warte!" Genervt blieb ich stehen und drehte mich zu ihm. „Was?!", fauchte ich unfreundlich. „Ich hab dich heute mit Blackstone gesehen und..." „Was und?", unterbrach ich ihn. „Es geht dich nichts an mit wem ich mich treffe. Ich bin dir nichts schuldig!" „Nein, das bist du nicht! Ich wollte einfach nur..." „Was wolltest du einfach nur? Abwägen, was für Chancen du bei mir noch hast? Ich kann's dir sagen: Überhaupt keine! Und da brauchst du dir auch gar keine Ausreden auszudenken, um mich umzustimmen. Aber das muss dich ja auch nicht interessieren. Du hast schließlich genug andere Mädchen, mit denen du deine Spielchen spielen kannst. Also warum lässt du mich nicht endlich in Ruhe?" „So siehst du das?" „Ja, so sehe ich das!" Obwohl Zabini deutlich größer war als ich, kam er mir in diesem Moment irgendwie klein vor. „Na schön", gab er sich geschlagen, machte auf dem Absatz kehrt und ging davon. Wie jetzt? Ich hatte es wirklich geschafft? Er gab auf und ließ mich in Ruhe? Dann hatte ich ja mein Ziel erreicht. Warum hatte ich aber ein schlechtes Gewissen dabei?

Tatsächlich ließ mich Zabini seit diesem Gespräch in Ruhe. Wann immer ich ihm über den Weg lief, ignorierte er mich. Stattdessen gingen immer mal wieder Gerüchte rum von irgendwelchen Mädchen, die etwas mit ihm gehabt hatte. Schön zu wissen, dass er mich tatsächlich so leicht ersetzt hatte. Jedoch hatte ich ihn ja auch ersetzt. Ich traf mich immer öfter mit Shawn und langsam fühlte es sich auch nicht mehr so an, als wäre er nur eine Ablenkung oder als würden wir uns nur gegenseitig über unsere Familien und Hobbies aushorchen. Ich hatte echt eine schöne Zeit mit ihm. Er tat mir viel besser als dieses ganze Zabini-Drama.

„Also, was machen wir heute?", fragte ich gespannt. „Ich hab doch gesagt, dass es eine Überraschung wird!" Shawn grinste und zog ein Tuch aus seiner Hosentasche. „Und damit das auch so bleibt, werde ich dir die Augen verbinden." „Och nö! Muss das sein?" „Es muss!" Widerwillig ließ ich mir die Augen verbinden, aber irgendwie war es auch aufregend.

Shawn führte mich durch das Schloss. Ich versuchte mir zu merken, wo wir langgingen, doch das war schlicht unmöglich. Hogwarts hatte fast unendlich viele Gänge und Räume, man entdeckte gefühlt jeden Tag einen neuen. Außerdem waren da noch die beweglichen Treppen, die einen jedes Mal wo anders hinführten. Wahrscheinlich nahm Shawn auch absichtlich einen Umweg, um mich zu verwirren. Kurz gesagt: Ich hatte keine Ahnung, wo wir uns befanden, als Shawn: „Da wären wir!", murmelte. „Darf ich die Augenbinde jetzt abnehmen?" „Nein! Du musst dich noch kurz gedulden."

Dieses Spiel zwischen unsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt