Leider kam der Freitag viel zu schnell. Claire konnte es natürlich gar nicht abwarten, aber ich hätte gerne noch ein paar Tage gehabt. Oder Monate.
Die hatte ich nun aber leider nicht. Während Claire die letzte Stunde Verwandlung damit verbracht hatte, Herzchen neben ihren Aufsatz zu malen, hatte ich die Uhr in der Hoffnung angestarrt, sie würde stehen bleiben. Das hatte sie aber nicht getan und so erklang irgendwann leider der Gong, den ich normalerweise immer sehsüchtig herbeiwünschte. Claire sprang begeistert auf, während ich mir so viel Zeit wie möglich ließ, um meine Sachen zusammen zu packen. „Viel Erfolg mit Zabini!", sagte sie noch mitfühlend und eilte dann zusammen mit allen anderen aus dem Klasse.
Ich verließ den Raum als Letzte. An der Wand gegenüber der Tür lehnte bereits Zabini mit seinem nervigen Grinsen auf dem Gesicht. Sobald er mich erblickte, stieß er sich ab und kam auf mich zu. „Wie ich sehe konntest du unser Date kaum erwarten" „Hausaufgaben-Date, wenn schon. Und ja, ich hab mich extra für dich beeilt", meinte ich sarkastisch und lief los.Wir liefen schweigend nebeneinanderher, bis wir einen unbenutzten Klassenraum fanden, in den wir uns setzen konnten.
„Na gut, dann lass uns das mal so schnell wie möglich hinter uns bringen! Ich würde sagen, wir schreiben erstmal alle Pros und Kontras zusammen, die uns einfallen?" Ich legte ein Blatt Pergament vor mich und teilte es in zwei Spalten auf. „Klingt gut! Als positiver Aspekt fällt mir schon mal ein, dass die betroffene Person nicht verletzt wird und keine Schäden davonträgt." Es überraschte mich ein wenig, dass er keinen blöden Spruch machte, sondern einfach sofort gut mitarbeitete. Ich schrieb auf, was er gesagt hatte und dann noch ein Argument, das mir einfiel.
Nach und nach schrieben wir alle Punkte auf, die uns einfielen.
Danach teilten wir uns die Arbeit auf. Zabini formulierte die Kontra-Argumente zu einem Fließtext aus und ich die Pro-Argumente.
Sobald wir fertig waren, einigten wir uns nur noch auf ein Fazit. Wir kamen zu dem Schluss, dass jeder zweite Zaubertrank illegal sein müsste, wenn wir mit den Kontra-Punkten argumentieren würden und es somit gerechtfertigt fanden, dass der Trank der lebenden Toten legal war. Das Fazit schrieben wir dann auch gemeinsam auf.Ich war sehr erstaunt, wie gut man mit Zabini arbeiten konnte und vergaß für eine Weile meine ganzen Vorbehalte gegen ihn.
„Geschafft!", meinte er zufrieden und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Was ist in der Nacht der Party passiert?", platzte es plötzlich aus mir heraus, ohne dass ich es geplant hatte. „Ich kann mich nur noch lückenhaft erinnern." Überrascht sah er mich an. Ja, ich war selbst von mir überrascht. Vor allem davon, dass ich es nicht mal bereute, diese Schwäche bloßgegeben zu haben.
„Wir haben Flaschendrehen gespielt.", fing er grinsend an. „Jaja, das weiß ich alles noch. Ich finde dich heiß und so weiter. Fang da an, wo du mich abgefüllt hast." „Ich hab dir doch schon mal gesagt, ich hab es nicht nötig, dich abzufüllen. Du hast dich aus eigenen Stücken besoffen, Weasley." „Und warum bitte hätte ich das tun sollen?" „Vielleicht, weil du wusstest, dass du dir eine Menge Spaß entgehen lässt, wenn du nüchtern bleibst?" Ich verdrehte die Augen. „Man kann auch ohne Alkohol Spaß haben." „Natürlich!", lenkte er ein. „Aber nicht, wenn man sich selbst im Weg steht." „Was auch immer... Überspringen wir diesen Punkt. Wie kam es dazu, dass ich mit dir getanzt habe?" Wieder grinste er. „Du kannst dich nicht mehr an unsere Wette erinnern? Oh Mann, ich hätte nicht gedacht, dass es so schlimm war. Obwohl, eigentlich macht es Sinn..." Beleidigt sah ich ihn an. „Pfff, ich war nicht dicht! Ich war die ganze Zeit bei vollem Verstand. Meine Spaßgrenze hat sich lediglich etwas verschoben." Ich verschränkte die Arme vor der Brust. Zabini lachte. „Natürlich, deshalb kannst du dich auch noch so gut an die Nacht erinnern." „Okay okay, ich war vielleicht ein bisschen angetrunken. Jetzt erzähl schon! Was war das für eine Wette?" „Okay, also das war so..."Flashback
Roxanne faszinierte Kyle. Sie war unglaublich hübsch, humorvoll, clever, sexy und frech, aber auch eine verdammt hart zu knackende Nuss. Es verwirrte ihn ein wenig, aber er wollte unbedingt mehr über sie erfahren und es zog ihn wie magisch zu ihr. Er sollte sie vermutlich davon abhalten, so viel zu trinken, doch er konnte einfach nicht. Er hatte die Hoffnung, dass sie sich mehr öffnen würde, wenn sie angetrunken war. Er wusste, dass es falsch von ihm war, doch er schaffte es einfach nicht, sich zusammen zu reißen und sie zu bremsen.„Okay jetzt die beiden dahinten, die Brünette mit dem blauen Kleid und der blonde, der da an der Wand lehnt. Glaubst du, er bekommt sie heute noch rum?" Seit einer Weile spielten sie dieses Spielchen schon und diskutierten über andere Pärchen. „Natürlich!", antwortete Kyle sofort. „Schau doch mal, wie sie sich an ihn ranschmeißt! Das war jetzt echt einfach." „Quatsch!", empörte sie sich. „Siehst du nicht, wie sie ständig zu dem großen Jungen da auf der Tanzfläche schaut? Sie will ihn mit dem Blonden nur eifersüchtig machen."
Nach etwas genauerem Hinsehen musste Kyle ihr rechtgeben. „Ihre Menschenkenntnis ist einfach unschlagbar, Ms. Weasley." Sie lächelte und deutete einen leichten Knicks an. „Danke für die Blumen!" Dann sah sie sich im Raum um und überlegte.
„Hmmm... Okay! Jetzt die alles entscheidende Masterfrage: Malfoy! Ich wette Mr. Eisprinz war noch nie verliebt." Verwundert sah Kyle sie an. So dachte sie über seinen Freund? „Du möchtest mit mir über einen meiner besten Freunde wetten?" Sie nickte siegessicher. Na schön, wenn sie es so wollte... „Okay, aber wenn du falsch liegst, musst du danach mit mir Tanzen." „Das wird nicht nötig sein. Viel wichtiger ist, was ich bekomme, wenn ich Recht habe." Kyle wusste, dass sie falschlag, von daher war es ihm herzlichst egal. „Was auch immer Sie wollen, Miss!" Ein teuflisches Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht, das er unwiderstehlich fand. „Na schön... Dann wirst du für einen Tag alles tun müssen, was ich dir sage." „Abgemacht!", willigte er ein und sie gaben sich die Hand.
„Dann fragen wir den Eisprinzen doch mal!"Sie gingen zu Scorpius hinüber, der eh gerade alleine rumstand. Kyle klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Hey Kumpel! Unsere liebe Weasley hier hat mal eine Frage an dich." Verwirrt sah er sie an. „Ja?" „Malfoy, bist oder warst du jemals verliebt? Du musst nicht sagen in wen, nur ob!" Abwartend starrte sie ihn an. Nun blickte er noch verwirrter zu Kyle. „Sag's ihr einfach, Mann!", meinte dieser nur schulterzuckend. „Na schön, ähm ja."
Fassungslos starrte sie ihn an. „Das kann nicht sein! Ihr beiden nehmt mich doch auf den Arm, oder? Das ist nicht fair!" Kyle grinste. „Ganz und gar nicht. Du wusstest, dass ich ihn gut kenne. Unser lieber ‚Eisprinz' hier ist auch nur ein Mensch. Und du schuldest mir einen Tanz." „Pfff, das zählt nicht!" „Und ob das zählt! Los, ab auf die Tanzfläche mit dir!" Er packte sie an den Schultern, drehte sie um und schob sie auf die Tanzfläche. „Du bist blöd!" „Und du eine schlechte Verliererin."
Flashback EndeBeschämt schlug ich die Hände vors Gesicht. Okay, vielleicht war mein Verstand doch nicht mehr so klar gewesen. Zabini lachte leise. „Oh Mann ey, ich hab mich wohl ein bisschen blamiert was?", murmelte ich in meine Hände. „Mach dir keine Gedanken! Wir hatten beide unseren Spaß", sagte er beschwichtigend. „Ich hoffe, es kommt nicht noch schlimmer! Wie bin ich in deinem Bett gelandet? Verschone mich nicht, ich möchte alle schmutzigen Details wissen!" Ein dreckiges Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht. „Ohh, da gibt es viele..." Er wollte gerade anfangen weiterzuerzählen, als mein Blick auf die Uhr an der Wand fiel. „Was, schon so spät?! Mist, ich muss schnell zu Claire!" Ohne seine Reaktion abzuwarten, sprang ich auf und schmiss meine Sachen in meine Tasche. „Tut mir leid, Zabini, aber den Rest musst du mir wohl wann anders erzählen. Man sieht sich!" Damit ließ ich den verwirrt dreinblickenden Zabini sitzen und rannte zum Gemeinschaftsraum.
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Dieses Spiel zwischen uns
FanfictionRoxanne Weasley - Sie ist jung, sie ist frech, sie ist hübsch und sie hat Spaß am Leben. Alles läuft super, bis dieser eine verdammte Slytherin, den sie doch eigentlich gar nicht ausstehen kann, plötzlich Interesse an ihr zeigt. - Taucht ein in ih...