Chapter 36

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- Nick -

Die Gesichter von Luke und Grace wurden blass und sie sahen einmal sich an und dann wieder zu mir.

„Luke. Mir ist schwindelig.", sagte Grace auf einmal und sie sah aus, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen.

„Komm. Setz dich drinnen hin.", sagte Luke und begleitete sie hinein.

Ich schlug auf das Geländer und regte mich auf.

Wenn ich nicht so ein Idiot gewesen wäre, dann würde ich ihr helfen und mich um sie kümmern.

Eifersucht und Hass mir gegenüber machten sich immer breiter und breiter in meinem Inneren.

Ich sollte mich einfach entschuldigen und nicht so ein Sturkopf sein.

Schließlich habe ich gesagt, dass ich es versuchen will und dann hab ich einfach meinen Schwanz eingezogen, nach der wahrscheinlich schönsten Nacht meines Lebens, nur weil ich Angst hatte Gefühle zu zulassen.

Fickt euch, Gefühle!

Ich sammelte meinen Mut zusammen und ging in den Wohnbereich.

Alle sassen auf der Couch und sahen fern.

Ich räusperte mich kurz und hatte somit die volle Aufmerksamkeit von allen.

„Normalerweise mache ich solche Sachen nicht und weiß überhaupt nicht, wie sowas geht, doch ich muss es einfach tun.

Grace. Es tut mir sehr leid, was ich gesagt habe und ich bereue es wirklich zutiefst.

Du musst verstehen, dass ich noch nie so wirklich eine richtige Beziehung geführt habe und oft falsche Sachen von mir gebe oder tue. Doch ich will mich bessern und ich- ich will es wirklich mit uns beiden versuchen." stotterte ich.

Aus Nervosität kratzte ich mich am Nacken und starrte Grace an, von der ich irgendeine Reaktion erwartete.

„Als die Tussi aus der Tür gegangen ist, habe ich keine Reue in deinen Augen gesehen, eher Rache. Ich denke auch nicht, dass sie die Einzige war, die du in den paar Wochen wo ich nicht da war hergebracht hast und sonst was mit ihr getan hast.", regte sie sich auf.

„Ja, es stimmt du bist sehr unerfahren in Sachen Beziehung und so ein Kram, doch bei dir ist nicht dass das Problem sondern deine Menschlichkeit und der Mangel an Respekt gegenüber den Menschen, denen was an dir liegt.", sagte sie.

Ihre harten Worte prasselten wie eine Faust gegen mein Gesicht.

„Ich-.", fing sie an, doch sie wurde kreidebleich und rannte zum Badezimmer.

Gefolgt von Luke ging ich ihr nach und streichelte ihren Rücken, als sie sich übergab.

„Ich will deine Hilfe nicht.", sagte sie zwischendurch, doch ich ignorierte es.

„Bitte, Nick. Mir geht es nicht gut und ich brauche Ruhe, das Gegenteil von dem was du bist.". sagte sie, als sie fertig war.

„Wieso denn? Ich hab mich doch schon entschuldigt. Es tut mir leid. Bitte, lass mich um dich kümmern. Es hat mich sehr viel an Stolz gekostet, dass ich überhaupt meinen Mut zusammengefasst habe um auf dich zuzukommen, aber du? Du wendest dich jetzt von mir ab.", sprach ich aus dem Herzen hinaus.

„Nick, Bro. Du sieht, dass es ihr nicht gut geht, bitte. Bitte, lass sie ein paar Tage mal in Ruhe, um sich auszuruhen und sich Gedanken zu machen. Danach kannst du reden und um sie kämpfen, so viel du willst.". sagte Luke und brachte sie ins Zimmer.

Ohne mir einen weiteren Blick zu würdigen, ging sie einfach.

Ich war echt verzweifelt, denn ich war sauer. Sauer, dass ich diese Worte nach unserer Nacht gesagt habe; dass ich mit anderen geschlafen habe; dass ich sie so lange bei diesem Typen gelassen habe.

Alles war auf meinen Mist gewachsen.

Doch ich würde nicht locker lassen, dafür war sie mir zu wichtig.

Alle Jungs legten sich spät am Abend schlafen und ich saß immer noch auf der Couch und sah fern, obwohl ich es nicht wirklich tat, da ich die ganze Zeit nachdachte.

Grace sah ich seit vorhin nicht. Sie war wahrscheinlich ausgelaugt und wollte keinen von uns sehen, wahrscheinlich war sie jetzt sogar schon eingeschlafen.

Ich schaltete den Fernseher aus und schlängelte auf mein Zimmer zu.

„Nein. Bitte.", hörte ich plötzlich eine leise Stimme.

„Hör auf.", kam wieder etwas und ich steuerte auf Grace's Zimmer zu.

Ich öffnete schlagartig die Tür und sah eine schlafende Grace, wo von ihrem Gesicht Schweißperlen runter kullerten.

„Grace, hey.", flüsterte ich leise und berührte ihren Arm.

„Nein, bitte.", hauchte sie weinend.

„Babe, mach die Augen auf.", bat ich sie und umfasste ihr Gesicht mit meinen Händen.

„Tu das nicht.", weinte sie und wurde immer lauter.

„Kleines, hey. Ich bin hier.", sagte ich ruhig, als sie ängstlich ihre Augen öffnete.

„Wo-Wo bin. Gott sei Dank. Das war nur ein Traum.". sagte sie schweratmend.

„Hey, du bist hier sicher. Keiner kann dir was antun, solange du bei mir bist.", tröstete ich sie.

„Wasser.", bat sie trocken und ich lief schnell in die Küche, um ihr ein Glas Wasser zu holen.

„Geht es dir schon besser?", fragte ich sie und sie nickte.

„Du kannst wieder gehen, mir geht es gut.", sagte sie plötzlich schlecht gelaunt.

„Nein, ich lasse dich nicht alleine.", sagte ich ruhig.

„Ich will aber alleine sein, bitte.". bat sie mich fordernd.

„Grace, bitte. Die Situation ist für mich auch sehr schwer, aber bitte, lass mich nicht das Gefühl von Abfuhr spüren. Ich brauche dich, genauso wie du mich brauchst. Du kannst mir alles sagen, aber nicht, dass du für mich nichts fühlst, nach der Nacht, die wir zusammen hatten.", sagte ich überzeugend.

„Ich hab nie gesagt, dass ich nichts fühle. Du hast viele Fehler gemacht, auch wenn es manchmal nur kleine waren. Seit dieser Nacht wiederholt sich das alles und ich kann das nicht so einfach verzeihen, Nick.", brüllte sie sauer, jedoch so leise, dass die Jungs nicht dadurch wach wurden.

„Du hast mich verletzt und mein Vertrauen missbraucht. Glaubst du denn dieses Vertrauen kommt mit einem Fingerschnips wieder zurück?", sah sie mich mit Kulleraugen an.

„Ich weiß, dass es nicht einfach ist. Das ist es für mich auch nicht, aber ich will nicht noch mehr Scheiße bauen und dich einfach so aufgeben. Lass mich bei dir bleiben, bitte. Dir geht es nicht gut, noch dazu hast du diese Albträume und ich will dir nah sein. Ich könnte sowieso nicht seelenruhig einschlafen, wenn ich weiß dir geht es schlecht.", sah ich sie traurig an.

Sie dachte nach und ich freute mich heimlich, denn meine Hoffnung, dass sie bestätigte stiegen.

„Ok, aber kein Gejammer, wenn ich dauernd rausrenne.", jammerte sie selber.

„Ich hole dir einen Eimer, dann musst du gar nicht rausrennen.", sagte ich nett.

„Pst, Grace. Schläfst du schon?", fragte ich sie leise.

Als Antwort bekam ich nur ein Murren.

„Danke, dass du mir keine Abfuhr gegeben hast. Ich denke das hätte ich nicht verkraftet.", lächelte ich glücklich.

„Gute Nacht, Nick.", sagte sie im Halbschlaf.

„Gute Nacht, Babe.", sagte ich schmunzelnd.

-Grace-

Diese Nacht, hat meine Gefühle und Hormone nur noch verrückter gemacht.

Seine Worte und sein Bedürfnis bei mir zu sein, ließ mein Herz höher schlagen.

Ich freute mich, auch wenn es sich in Grenzen hielt, da Nick's Gedanken sich im Sekundentakt ändern, aber ein bisschen eben.

Wie würde er wohl reagieren, wenn ich ihm erzähle, dass ich von ihm schwanger bin?

Be mine, Prostitute ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt