Chapter 26

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- Grace -

Ich nahm es als Antwort hin, denn er verneinte es nicht. In seinen Augen war anscheinend nichts zwischen uns, dann sollte es ihm auch nichts ausmachen, wenn ich Typen datete.

Eigentlich sollte es ihn überhaupt nichts angehen, wie mein Liebesleben aussieht.

Von ihm bekam ich nur Schimpfwörter an den Kopf geworfen und to be honest - sowas hatte ich nicht nötig.

Es tat weh, um ehrlich zu sein. Es schmerzte, wie er diese Worte aussprach.

Als ob ich freiwillig meinen Körper verkaufte und mich einfach so fremden Männern hingab, um sich an mir zu befriedigen.

Er wusste es und umso mehr verletzte es mich, wenn er mich als Prostituierte oder dergleichen schimpfte.

Diese blöden Gefühle für ihn würde ich sicher loswerden, denn wie es aussah führten sie zu nichts außer, dass ich verletzt wurde.

Trotzdem gab ich mich der Situation hin, wenn er mich Nachts umarmte oder unbewusst an meinen Schulter streichelte; meinen Kopfansatz massierte.

Komischerweise hatte ich weniger Albträume, wenn ich neben ihm schlief und ich wusste nicht warum.

Gott, das klang echt schnulzig und sehr unglaubwürdig. Vielleicht bildete ich mir das nur ein und redete alles gut, um ihn besser dastehen zu lassen?

Es kam mir vor, als ob mir meine Gefühle Streiche spielten und an mehrere Fahrten in einer Achterbahn teilnahmen.

„Grace?", fragte mich Luke, der neben mir saß und Solettis aß.

Ich hatte nicht zugehört.

„Bitte?", fragte ich ihn und schenkte ihm einen entschuldigenden Blick.

„Bist du noch immer sauer, dass ich dich Nachts nicht gehört hab?", fragte er mich verzweifelt.

„Nein, ehrlich nicht.", gab ich lächelnd zu.

Schweigend sahen wir den Jungs beim Fußball spielen zu.

Heute war so schönes Wetter, da haben sie einfach entschieden in ihrem großen Garten, der einem Wald ähnelte Fußball zu spielen.

„Wie geht es dir eigentlich mit den ganzen Ereignissen in den letzten Wochen? Auch mit der Sache mit Big Boss?", fragte er mich vorsichtig.

Ich wunderte mich, dass Nick niemandem von dem Besuch von Dr. Rodriguez erzählt hatte.

Vielleicht haben die Jungs mitbekommen, dass er Nachts da war und mich kontrolliert hat, doch wegen meiner Unfruchtbarkeit wussten sie anscheinend nichts.

„Ich denke, ok? Keine Ahnung. Ich weiß es nicht. Es gibt Momente, an denen es mir sehr schlecht geht. Hauptsächlich verdränge ich es denke ich und versuche gar nicht daran zu denken, doch ich glaube irgendwann wird es mich einholen und zerstören.", sagte ich ehrlich.

Er nickte nur als Bestätigung und fragte nicht weiter nach, da er wahrscheinlich dachte es war mir unangenehm, was auch ein bisschen so war.

Plötzlich gab mein Telefon ein Signalton und ich blickte auf eine Nachricht von einer Unbekannten Nummer.

‚Hey, ich bin es Michael von der Party. Das war ein echt komischer Abend. Ich finde dich sehr sympathisch, will die Unklarheiten aus dem Weg schaffen und dich besser kennenlernen. Hast du Lust etwas trinken zu gehen?'

Ich quietschte kurz auf und stockte, da mir einfiel, dass ich nicht alleine war.

Mein Blick erhob sich und blickte in verwirrte, braune Augen.

Be mine, Prostitute ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt