Chapter 24

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- Grace -

„Das hast du jetzt nicht wirklich gesagt oder?", fragte ich Nick aufgebracht.

Meine Gefühle sind verletzt.

Ich unterdrückte meine Tränen so gut es ging, doch schaffte es nicht, da meine Gefühle gerade hochkamen.

„Du bist eine was?", fragte Michael mich und ich schämte mich im Moment hier zu sein.

„Du hast schon gehört. Sie ist eine Prostituierte.", wiederholte sich Nick und ich konnte meine Tränen nicht mehr stoppen.

Ich sah in seine Augen „Du bist so ein Arschloch.", wimmerte ich.

Tränenüberströmt floh ich aus dieser Gottverdammten Party und verfluchte meine Existent auf dieser Welt.

Ich war verflucht. Mir durfte nichts gegönnt werden, denn mein Fluch war es, dass ich eine Prostituierte war und es für immer bleiben werde.

Das werde ich Nick niemals verzeihen.

Ich musste mir langsam eingestehen, dass ich Gefühle für ihn hatte, die ich am liebsten gar nicht haben wollte.

Trotzallem wollte ich mich ablenken und er hat es mir einfach kaputt gemacht.

Was war sein verdammtes Problem?

Er wollte keine Gefühle zulassen, genauso hat er es gesagt. Wieso ließ er mich dann nicht machen, was ich wollte?

„Grace!", schrie er mir hinterher, doch ich rannte so schnell ich konnte und ließ mich nicht zurückhalten.

Ich wusste nicht einmal wohin ich lief und konnte auch gar nichts erkennen durch meine Tränen.

Es war egal. Es war einfach alles egal. Ich war egal.

„Grace. Bleib stehen.", brüllte Nick, doch das hinderte mich nicht weiter zu laufen.

Meine Heels, die mich störten zog ich mir aus und nahm sie in meine Hand.

Kalter Asphalt spürte sich unter meinen Füßen und kleine Steinchen bohrten sich in meine Haut, doch nichts war schmerzhafter als die Gefühle, die sich in meinem Inneren abspielten.

Durch Nick's Laufen spürte ich, dass er mir sehr nah gekommen war, doch ich wollte mich nicht von ihm aufhalten lassen. Ich wollte ihn nicht ansehen.

Ich überquerte anscheinend eine befahrende Straße, da ich durch meine gläsernen Augen nichts sehen konnte und bemerkte Scheinwerfer auf mich zukommen.

„Grace.", schrie Nick von der Seite, doch ich nahm nichts wahr.

Ich tat absolut gar nichts, sondern blieb stehen und wartete hoffnungsvoll erlöst zu werden von diesem Leben.

„Grace.", hörte ich Nick ein letztes mal schreien und das Hupen des Autos.

Zwei starke Arme umzingelten meinen Bauch und ich spürte, wie ich auf die Fußgängerzone gezogen wurde.

„Bist du verrückt? Bist du von allen guten Geistern verlassen worden? Geht es dir gut?", fragte er mich und suchte mich nach Verletzungen ab.

„Was interessiert es dich?", fauchte ich ihn an und stieß seine Hände weg.

Eine Welle meiner Gefühle überkam mich.

„Was willst du eigentlich? Du stehst nicht zu deinen Gefühlen. Hinderst mich jemanden kennen zu lernen und beleidigst mich dann, um mich in der nächsten Sekunde zu retten?
Wieso hast du mich gerettet? Vielleicht wollte ich mich nicht retten lassen. Vielleicht wollte ich mich überfahren lassen, um nicht mehr zu leben.", weinte ich und sah ihn seine Augen, die nur so vor Reue sprudelten.

Be mine, Prostitute ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt