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Ich wollte ihn wirklich hassen, wollte ihn am liebsten nochmal schlagen...ich wehrte mich so gut ich konnte gegen die Matehormone, die anfingen in mir aufzusteigen, doch es war ein hoffnungsloses Unterfangen. Je  länger ich ihm in die Augen schaute, umso mehr wollte ich mich ihm einfach nur in die Arme werfen... der Sturm, der in meinem Innern tobte, zerriss mich... ließ mich hin und her wanken zwischen dem Drang, ihn weg zu schubsen und dem Drang, ihn näher zu mir zu ziehen. Es war keine große Überraschung, als der Kampf entschieden wurde und ich nach einer gefühlten Ewigkeit, meine Augen schloss und meine Lippen sanft auf seine legte. Diesmal war er es, der einfach nur unbeweglich da stand, doch hielt dieser Zustand nur wenige Sekunden an, dann wurde ich so fest an ihn gepresst, dass ich dachte, ich kriege keine Luft mehr. Sein Kuss war fast schon verzweifelt intensiv, seine weichen Lippen fühlten sich so perfekt auf meinen an, während sie sich im Einklang bewegten. Jeder Streit, jedes böse Wort und jeder schlechte Gedanke, den ich je mit und über Jimin hatte, wurde einfach so von einer Welle Endorphinen hinweggeschwemmt, die meinen Körper nun übernahm, mein Herz für ihn brennen ließ und die mich immer hungriger auf mehr von ihm machte. Meine Hände wanderten in seine weichen Haare, spielten mit den Strähnen, während wir den Kuss erweiterten und unsere Zungen miteinander tanzen ließen. Am liebsten hätte ich ihn nie wieder losgelassen, wäre für immer so an ihn gelehnt stehen geblieben, während seine Hände mich an der Taille festhielten. Doch irgendwann brauchten wir wieder Luft zum atmen und sahen uns wieder in die Augen, in denen ich diesmal pure Liebe sah. 

Er setzte mehrmals an etwas zu sagen, bis ihm dann tatsächlich eine Träne über die Wange lief.

"Es tut mir so leid..." brachte er dann doch noch raus, ehe er mich wieder fest in den Arm nahm und mein Gesicht an seiner Brust landete. 

"Also das hätte ich jetzt nicht erwartet..." hörten wir plötzlich Yoongis Stimme und sahen ihn amüsiert schmunzeln, als wir ihm unsere Blicke zuwendeten.

"Sie ist meine Mate, ihr werdet ab sofort die Finger von ihr lassen." sagte Jimin ernst und schob mich hinter sich, als müsse er mich vor Yoongi beschützen, der darauf anfing zu lachen.

"Keine Sorge, du wirst sie freiwillig mit uns teilen... du wirst mehr dazugewinnen, als du dir gerade vorstellen kannst." meinte er dann aufmunternd lächelnd, während Jimin ihn sauer anschaute und die Augenbrauen zusammenzog. Yoongi hielt Jimin seine Hände hin, auf denen 6 Ringe, vier davon golden, zu sehen waren und Jimins Augen weiteten sich. Auch ich zog nun meine Schmuckringe ab, die meine Materinge verdeckten und zeigte Jimin meine Hände.

"Wir sind alle Mates..." waren die ersten Worte, die ich seit unserer Entdeckung darüber, dass Jimin der fehlende Mate war, gesprochen hatte und er nahm meine Hände um sie mit großen, ungläubig drein blickenden Augen genau zu betrachten.

"Schau her." sagte Yoongi und streichelte Jimins Wange zärtlich, ehe er Jimins Hände nahm und ihm zeigte, dass sich gerade noch ein Ring bildete. Der verwirrte Ausdruck in Jimins Gesicht, machte einer verbitterten Erkenntnis Platz und er sah mich schuldbewusst an.

"Sie waren wirklich alle deine Mates? Und ich habe dir soviel vorgeworfen, dich verurteilt... oh Gott, ich hab so viele Fehler gemacht... es tut mir so leid, ich bin so ein schlechter Mensch... du musst mich hassen..." immer mehr Tränen strömten ihm die Wangen herunter, ehe er sich plötzlich umdrehte und weglief. 

"Nein, bitte bleib, ich hab dir doch schon vergeben... ich hasse dich nicht, ich liebe dich..." rief ich und wollte ihm hinterher, doch Yoongi hielt mich fest. 

"Lass ihm etwas Zeit, das zu verarbeiten. Er wird schon zu uns kommen, wenn er sich beruhigt hat." versuchte er mich zu trösten, doch ich schüttelte weinend den Kopf.

"Aber es geht ihm schlecht, ich spüre das, er braucht mich jetzt und ich brauche ihn auch..." sagte ich schniefend und wurde daraufhin in Yoongis tröstenden Arme gezogen.

"Das wird schon wieder, Kleines... wir werden für ihn da sein, wenn er so weit ist."


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