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In meiner Welt dreht sich alles darum, seinen Mate zu finden. Es ist das höchste Ziel, was wir erreichen können, denn man wird sich ohne ihn nie vollständig fühlen und wird kein respektables Mitglied der Gesellschaft. Ab unserem 18. Geburtstag, wird in dem Moment, wenn man seinen Seelengefährten zum ersten Mal berührt, ein Ring an deinem linken Ringfinger erscheinen, ein schwarzes Tattoo, das in der Mitte die Initialen deines Partners enthält. Damit ist es aber noch nicht getan, man muss den Bund eingehen... sprich, man muss Sex miteinander haben, dann wird der Ring golden und euch kann nichts und Niemand mehr trennen. Doch mein Ring erschien auf der rechten Seite... Diese merkwürdige Anomalie, war so selten, dass mir nicht bewusst war, was sie bedeutete und das mein Leben von nun an ins Chaos gestürzt werden würde. Doch Abweichung von der Normalität und Chaos, muss ja nichts schlechtes sein, oder?

Mein Leben begann ganz langweilig, ich wurde als einzige Tochter in eine normale Durchschnittsfamilie geboren, hatte eine glückliche Kindheit und ab dem Kindergarten, war der Nachbarssohn mein bester Freund. Wir beschlossen etwa im Alter von 5 Jahren, dass wir Seelengefährten sein mussten und irgendwann heiraten würden. Wir waren so fest davon überzeugt, dass wir keine mahnenden Worte von außen akzeptierten, die sagten, wir sollen uns nicht so sehr darauf verlassen, denn man wusste nie, was das Schicksaal noch so bereit halten würde. Für uns war es einfach so und fertig.

Jungkook war nicht nur mein bester Freund, da wir uns sicher waren, dass wir sowieso Mates sein würden, waren wir auch ein Paar, kaum dass wir mit 15 anfingen, unsere romantischen Gefühle füreinander zu entdecken. Nichts konnte uns voneinander fernhalten und da wir uns wirklich sehr liebten, waren irgendwann auch unsere Eltern überzeugt, dass es gar nicht anders sein konnte, da man solch tiefe Gefühle niemals für jemanden anderen, außer seinem Mate haben konnte. Allerdings verboten sie uns, miteinander zu schlafen, bis unsere Ringe erscheinen würden, was wir aber gerne einhielten, denn die Nacht, in der man den Bund einging und die Ringe golden wurden, war etwas sehr besonderes. Unsere Geburtstage lagen nur zwei Monate auseinander und wir fieberten den 18. lange entgegen. Leider trennten sich Jungkooks Eltern, da sie beide keine Mates waren, sie hatten sich aneinander gebunden, da ihre eigentlichen Mates gestorben waren und solche Ehen hielten leider nur ganz selten. 

Sein Vater nahm ihn mit nach Daegu, während ich in Seoul bleiben musste, doch er versprach mir, sobald er 18 würde, käme er zurück um bei seiner Mutter zu leben, da er dann rechtlich selbst bestimmen durfte, wo er wohnen wollte. Und dann würden wir unseren Bund an meinem Geburtstag endlich eingehen. Wir schrieben jeden Tag und er erzählte mir, von all seinen neuen Freunden, darunter auch von Taehyung, den er sehr zu mögen schien und mit dem er viel unternahm. 

An seinem Geburtstag versuchte ich ihn den ganzen Tag zu erreichen und mir wurde es immer mulmiger, da er meine Anrufe einfach nicht annahm und meine Nachrichten nicht las, das war so untypisch, er nahm sonst immer direkt an. Gegen Abend war ich schon richtig verzweifelt, als er mich endlich zurück rief. 

"Kookie... ich hab mir Sorgen um dich gemacht... ist alles ok?" fragte ich ihn auch direkt, bevor er mich begrüßen konnte und ich hörte ihn seufzen.

"Es tut mir so leid, wir haben meinen Geburtstag gefeiert, unter Freunden und dann ist etwas unerwartetes passiert... ich musste das selbst erst ein wenig sacken lassen, ich komm gerade kaum darauf klar." fing er an sich zu entschuldigen und ein ungutes Gefühl packte mich. 

"Was ist passiert?" fragte ich atemlos und wusste insgeheim irgendwie, dass seine nächsten Worte nichts Gutes bedeuten würden.

"Süße, es tut mir soooooo soooooo sooooo leid, aber wir müssen uns trennen... als Tae mir gratuliert hat, erschienen unsere Ringe... Er ist mein Mate." seine Stimme war leise und belegt, ich wusste, dass er geweint hatte, ich kannte ihn schließlich fast mein Leben lang. Bei seinen Worten brach mein Herz in 1000 Stücke, denn für mich war und blieb er mein Mate. Ich konnte das nicht akzeptieren, Kookie gehörte doch zu mir...

ClusterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt