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An dem Tag auf dem Dach, begann eine wirklich einzigartige Freundschaft. Wir hatten uns noch lange unterhalten, ich ging nicht mehr zurück in den Unterricht und er nahm seine Sachen, da er genug hatte von dem Theater, seine Zeit verschwenden wollte er nicht unbedingt. Dann lud er mich in ein kleines Cafe ein, wo ich ihm mein Herz komplett ausschüttete und er mir erzählte, wie sehr er damit genervt wurde, dass er mit 23 immer noch nicht seine/n Mate gefunden hatte. Das Geschlecht spielte für ihn dabei keine Rolle, da er Pan war. Doch so war es für ihn umso schwieriger die richtige Person zu finden, ich zB wusste, das mein Mate nur männlich sein konnte, da ich mit Mädchen nichts am Hut hatte. Yoongis Familie setzte ihn oft unter Druck, da er nicht genug suchen würde. Ständig schickten sie ihn zu Blind Dates und Handschüttelpartys... ja genau, Handschüttelpartys, da gingen verzweifelte Singles über 18 hin, wenn sie ihre Mates noch nicht gefunden hatten und ihnen die Zeit davonlief. Da es hieß, ab 25 fielen die Chancen, seinen Mate noch zu treffen, auf unter 10%.

"Weißt du, eigentlich wäre es super, wenn du meine Mate wärst. Du bist nicht nervig, wir verstehen uns gut und wir wären auch total süß zusammen." sagte er irgendwann, nachdem wir schon stundenlang geredet hatten und ich musste leicht lachen.

"Stimmt, aber so einfach wird uns das Schicksal das sicher nicht machen. Ich werde mich hüten, nochmal Vermutungen und Hoffnungen zu haben, nur weil ich jemanden mag... ich glaube, bei meinem Glück kann ich meinen Mate nicht leiden oder es kommt irgendwas total verrücktes auf mich zu... würde zu mir passen." meinte ich bedauernd und er lachte mit mir.

"Ja, ich glaube auch nicht, dass es so einfach wäre. Aber auch wenn wir heute nicht unsere Mates gefunden haben, haben wir zumindest eine neue Freundschaft gefunden und sowas ist manchmal viel mehr wert." sagte er lächelnd und ich musste ihm zustimmen, wir waren beide eindeutig auf einer Wellenlänge und auch wenn ich ihn erst ein paar Stunden kannte, war er mir schon ans Herz gewachsen. Seine fürsorgliche Art, die er gerne hinter viel Sarkasmus versteckte, war genauso liebenswert, wie sein Sinn für Humor und sein Lächeln war genauso süß, wie Jungkooks Hasenlächeln. Aber leider war es sehr unwahrscheinlich, dass er mein Mate war, 5 Jahre Altersunterschied, waren sehr selten zwischen Mates.

Dieser Abend war der erste, an dem ich mich nicht in den Schlaf weinte, auch wenn mein Herz immer noch gebrochen war, war da jemand, der mir zuhörte und mich aufmunterte. Mit Yoongi zu reden hatte mir richtig gut getan, denn er bewertete und verurteilte mich nicht, so wie manch andere, die gehässig sagten, man sollte sich nicht verlieben, wenn man nicht sicher wusste, dass man Mates war und das ich selbst Schuld wäre. Wir hatten Nummern ausgetauscht und schrieben täglich, trafen uns öfters zum Filme schauen, reden, lachen und ab und zu gingen wir auch mal was zusammen essen. Wir fühlten uns sehr wohl zusammen, achteten aber immer darauf, dass wir eine kleine Distanz wahrten, da ich nicht wieder Gefühle in die falsche Richtung entwickeln wollte und ihn weiter nur als guten Freund sehen wollte. 

Das hielt ihn allerdings nicht davon ab, mich in den Arm zu nehmen, wenn es mir schlecht ging, worüber ich ihm sehr dankbar war, denn bei meinen Eltern konnte ich mich nicht ausheulen, da sie mir und Kookie die Schuld an unserer Misere gaben. Und Kookie war nun mal nicht da, um mich zu trösten. Leider musste Yoongi kurz vor meinem Geburtstag wegen seiner Arbeit für eine Woche weg, so dass er ihn nicht mit mir verbringen konnte, weswegen ich diesen Tag dann alleine verbrachte, da ich niemanden von unseren alten Freunden sehen wollte. Das geheuchelte Mitleid, ertrug ich einfach nicht.

Abends hatten meine Eltern dann genug davon, dass ich so depressiv auf meinem Bett rumlag und Löcher in die Luft schaute und so schleppten sie mich mit, zu dem neuen kleinen Restaurant, dass in unserer Nachbarschaft eröffnet hatte, um mit ihnen wenigstens ein bisschen zu feiern.

Die Atmosphäre im Restaurant war modern, aber gemütlich und das leicht gedämpfte Licht, ließ mich tatsächlich etwas wohler fühlen, zudem roch es auch wirklich sehr appetitlich, was bei mir direkt ein Magenknurren auslöste. An der Tür wurden wir von einem Kellner in Empfang genommen, der uns zu einer kleinen gemütlichen Nische führte und uns die Karten reichte, während er sich vorstellte.

"Guten Abend, ich bin Jin, ich bin der Inhaber und gleichzeitig ihre Bedienung für heute Abend. Schauen sie sich in Ruhe die Karte an. Darf ich ihnen denn schon etwas zu trinken bringen?" 

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