fünf

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Zero POV

Chase und ich saßen auf dem Dach der Halle und ließen unsere Füße in die Tiefe baumeln. Jeder von uns hatte ein Bier in der Hand. Chase starrte schon die ganze Zeit über auf den endlosen Wald, als würde er eine Antwort auf irgendeine Frage suchen, die in seinem Kopf schwirrte.

„Arthur?", ich sah zu ihm:"Du hast mich nicht umsonst hier her geholt. Was ist los", ich nahm einen Schluck von meinem Bier. Chase atmete tief durch, sah mich kurz an und nahm ebenfalls einen Schluck von seinem Bier. „Zero, ich denke, ich möchte Charlie erzählen, was damals passiert ist", sagte er und ich sah ihn kurz an nickte dann langsam:"Ich habe mir gedacht, dass das aufkommen würde. Jetzt wo Puma da ist". Nun war ich es, der über den Wald blickte:"Aber warum jetzt? Sobald du über dieses Thema redest stürzt du in ein Loch und wir brauchen jetzt jede Kraft die wir...", Chase unterbrach mich mitten im Satz.

„Ich möchte Charlie fragen, ob er mich heiraten möchte", sagte er ernst"Und ich kann das nicht tun, wenn noch etwas so großes zwischen uns steht".

Mein Mund klappte perplex auf und ich sah ihn fassungslos an:"D.. Du willst was machen?", fragte ich und musste aufpassen, dass ich die Flasche Bier nicht einfach losließ. Chase nickte ernst:"Ich weiß nicht was da drin passieren wird. Ich könnte sterben, Charlie könnte sterben. Und wenn das passiert möchte ich nicht, dass wir einfach nur irgendjemand füreinander waren. Ein Exfreund, der auf tragische Weise verendet ist. Wenn ich es kann und es nötig ist, würde ich Charlie mein Leben schenken und will es mindestens für den Rest meiner Existenz mit ihm teilen. Charlie gehört zu mir, ist ein Teil von mir. Seit wir uns kennen gehen wir gemeinsam fast ausschließlich durch die Hölle. Und trotzdem kann ich lieben, kann glücklich sein, habe jemanden, dem ich mich hingeben kann. Das ist so wertvoll...".

Ein großer Kloß bildete sich in meinem Hals, als Chase dies sagte. Ich klopfte ihm auf die Schulter:"Und ich hatte schon Angst, dass du niemals ankommen würdest", schmunzelte ich und legte einen Arm um ihn:"Ich bin so stolz auf dich". Chase lächelte, kramte in seiner Jackentasche rum und reichte mir eine kleine Schachtel. Etwas verwirrt öffnete ich sie und riss sofort die Augen auf:"Woher hast du...", Chase lachte leicht:"Als Charlie mich das erste mal gesehen hat, bin ich gerade in einen Juwelier eingebrochen. An diesem Tag habe ich Ware für Arrow besorgt und nur diesen Ring nicht abgegeben. Ich habe ihn in meiner Jackentasche, seit ich Charlie kenne. So als wäre er schon immer für ihn bestimmt gewesen".

Ich betrachtete den Ring. Er war silber, hatte die Form einer Krone und war mit unzähligen schwarzen Steinen bestückt.

„Du schenkst ihm also einen gestohlenen Ring?", ich lachte leicht und Chase schüttelte ebenfalls lachend den Kopf:"Kurz bevor Arrows Leute uns gefunden haben, bin ich zu eben jenem Juwelier gegangen und habe ihm in einem Briefumschlag das Geld ein...

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„Du schenkst ihm also einen gestohlenen Ring?", ich lachte leicht und Chase schüttelte ebenfalls lachend den Kopf:"Kurz bevor Arrows Leute uns gefunden haben, bin ich zu eben jenem Juwelier gegangen und habe ihm in einem Briefumschlag das Geld eingeschmissen. Dazu habe ich einen Brief gelegt, in dem stand: ‚Aus Mitleid für den Einbruch vor ein paar Jahren'".

Ich grinste breit:"Du bist ein echter Fuchs", ich klopfte ihm gegen den Oberarm und reichte ihm die kleine Schachtel wieder. „Was ist, wenn Charlie dich gar nicht heiraten möchte?", fragte ich Chase neckend und trank mein Bier aus, stellte die Flasche neben mich. Perplex sah Chase hoch, nun klappte ihm der Mund etwas auf:"Ach du scheiße, darüber habe ich gar nicht nachgedacht", sofort brach ich in lautes Lachen aus:"Das war nur ein Scherz!" lachte ich:"Der Junge würde für dich sterben".  Etwas erleichtert lachte nun auch Chase und schüttelte den Kopf:"Jetzt erschreck mich doch nicht so".

„Chase?", eine raue, verschlafene Stimme drang an mein Ohr und ich drehte mich um. Charlie stand an der Tür des kleinen Treppenhauses und rieb sich die Augen:"Was macht ihr denn noch hier? Es ist zwei Uhr morgens", gähnte er:"Komm jetzt endlich ins Bett, Arthur. Mir ist kalt. Bitte", er zog einen Schmollmund und sogar ich schmolz fast dahin. Charlie konnte soviel trainieren wie er wollte. Er blieb ein kleiner, sensibler Junge, der Chase von ganzem Herzen brauchte. Chase stand auf:"Aww tut mir leid, Baby", er lächelte mich sanft an:"Wir sehen uns morgen, Zero. Danke, mein Freund", er legte die Hand auf meine Schulter und lief dann Charlie hinterher.

Zufrieden grinsend sah ich wieder in den Wald. Meinen besten Freund so glücklich zu sehen tat gut. Als wäre meine Aufgabe, dich ich lange gesucht hatte, endlich erfüllt. Dieser Junge hatte ihm sein Leben zurück gegeben. Nach all dem was er durchmachen musste, nach all dem, was ihm angetan wurde.

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Chase POV

Ich lief Charlie hinterher, der müde die Treppen hinunter schlappte. Am Ende der Treppen drehte ich ihn zu mir, griff unter seine Oberschenkel und nahm ich ihn auf meinen Arm. Er war barfuß und sein nackter Oberkörper strahlte Kälte aus:"Och Schatz, warum bleibst du denn nicht im Bett?". Müde legte er den Kopf auf meine Schulter:"Ich kann hier ohne dich nicht richtig schlafen", murmelte er und legte die Arme um meinen Hals. In unserem Zimmer angekommen schloss ich mit meinem Ellbogen die Tür, legte Charlie aufs Bett, deckte ihn zu und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Er rollte sich zusammen, rieb sich nochmals die Augen und gähnte. Die Schuhe streifte ich mir von den Füßen, zog meinen Pulli und meine Hose aus und kroch in Boxershorts bekleidet zu ihm unter die Decke. Mit beiden Armen zog ich ihn an mich. Seine kalte Haut wärmte sich schnell an meiner auf, die regelrecht glühte im Vergleich zu seiner und er kauerte sich an meine Brust. Ich gab ihm einen sanften Kuss auf die Haare und streichelte über seinen Rücken. Behutsam glitt ich mit einem Finger über die vernarbte Schusswunde an seinem Arm, die er von unserer Flucht aus der Kur davongetragen hatte. Charlie legte die Arme um mich, zog sich etwas hoch, sodass er mir in die Augen sehen konnte:"Erzählst du mir morgen was mit dir los ist?", hauchte er:"Und sag nicht es ist nichts. Ich bin nicht blöd",sprach er ernst und ich nickte leicht:"Morgen. Versprochen", sagte ich und strich ihm durch die Haare:"Und jetzt schlaf schön".

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Be kind :)

WarriorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt