dreizehn

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Als ich die Augen aufschlug, spürte ich einen unvorstellbaren Druck an meiner Schulter. Etwas war fest um sie gebunden und ich blinzelte ein paar Mal, bis ich etwas sah. Ich hörte Sushis, Chases und Zeros Stimmen, die wild durcheinander redeten.

„Charlie", Sushis Gesicht trat in mein Sichtfeld und ich versuchte meinen Blick zu fokussieren, doch meine Augen schafften es nicht, an ihm hängen zu bleiben. „Du musst die Augen offen lassen. Bleib wach", sagte er und verschwand wieder aus meiner Sicht. An seine Stelle trat Chase:"Charlie, sieh mich an", er legte seine Hände an meine Wange, um meinen Kopf gerade zu halten:"Sushi hat das Messer rausgezogen und näht jetzt die Wunde okay? Alles wird gut", er streichelte mit seinen Fingern über meine verklebten Wangen.

Schmerz durchzuckte meinen Oberkörper und mein Schädel brummte schlimmer, als nach meinem intensivsten Kater. Das eingeritzte A brannte fürchterlich und auch die von den Schlägen aufgeplatzte Haut, die teilweise auf dem kalten Betonboden lag, kribbelte unangenehm. Als mir meine Augen zufielen, tippte Chase an meine Wange:"Charlie", ich öffnete sie wieder und sah in seine smaragdgrünen Augen:"Bleib bei mir, okay?", er schüttelte den Kopf:"Du darfst jetzt nicht einschlafen". Vorsichtig hob Chase meinen Kopf, legte ihn sich auf den Schoß und sah Sushi zu, wie er die Wunde nähte. Die Stiche waren Tropfen auf einem heißen Stein. Mein Körper schmerzte so sehr, dass er sich fast schon taub anfühlte.

„Hat sie dir irgendwas gebrochen?", fragte mich Sushi, als er mit Nähen fertig war:"Außer deiner Nase?". Ich schüttelte leicht den Kopf und Sushi nickte:"Gut, dann kann Chase dich tragen, ohne, dass wir mehr Schaden anrichten", er stand auf:"Zero. Sorg dafür, dass Puma nicht runter kommt. Er sollte das nicht sehen". Nickend lief Zero fort und Chase nahm mich hoch, legte meinen Kopf an seine Schulter und ich kniff die Augen zusammen, biss die Zähne aufeinander. Chase sah mich tot traurig an:"Es tut mir so leid, Charlie", sagte er und trug mich aus dem kalten Raum. Oben legte er mich vorsichtig auf die Couch, die Ginger mit einem großen Tuch überzogen hatte und setzte sich dann neben die Couch, hielt meine Hand. Sushi krempelte seine Ärmel hoch, nahm das nasse Tuch:"Du hast mehrere Platzwunden an Brust, Rücken und Schultern. Außerdem im Gesicht und am Kopf. Deine Nase ist gebrochen, du hast starke Prellungen am Bauch, vermutlich keine inneren Organe beschädigt. Und dann natürlich der große Schnitt auf der Brust".

Sanft lächelte er mich an:"Das kriegen wir schon wieder hin".

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Als Sushi fertig war, waren bestimmt zwei Stunden vergangen. Manche der Platzwunden musste er kleben und der Schnitt war so tief, dass er ihn nähen musste. Erschöpft schloss ich die Augen, als Sushi abnickte, dass ich außerhalb der kritischen Phase war. Chase, der mein Gesicht sanft mit dem Lappen sauber gemacht hatte, strich mir durch die Locken, legte den Kopf auf meine gesunde Schulter:"Ich hätte sie nicht herbringen dürfen", seufzte er:"Ich hätte nicht weggehen dürfen. Ich... ich...", er schüttelte leicht den Kopf:"Ich hätte dich retten können".

Mit geschlossenen Augen griff ich nach seiner Hand:"Du bist nicht Schuld", wisperte ich und schlug die Augen auf, drehte den Kopf zu ihm und sah ihn an:"Sie ist schuld. Sonst niemand, okay?", ich legte die Hand in seine Haare. „Nein", kam es hinter mir und ich blickte hoch. Zero stand hinter der Couch:"Ich habe gewusst, dass sie dich erpresst. Ich hätte es ahnen müssen". Verwirrt hob Chase den Kopf:"Erpresst? Mit was?". Seufzend setzte sich Zero neben Chase auf den Boden:"Molly hat Charlie gedroht dich zu verraten, wenn er nicht alles macht, was sie sagt", erklärte er und sah zu Boden.

„Trotzdem trifft auch dich keine Schuld", sagte Sushi, streifte sich die Handschuhe von den Fingern und setzte sich neben Zero, lehnte den Kopf an seine Schulter. Chase sah wieder mich an:"Du hast das alles nur meinetwegen über dich ergehen lassen?", fragte er und strich vorsichtig über meine Wange. Meine Augen fielen mir zu:"Weißt du noch", fragte ich trotzdem leise:"Als du dich drei Jahre von Arrow hast foltern lassen, nur damit mir nichts geschieht? Natürlich habe ich das selbe für dich gemacht", hauchte ich.

Eine Zeit lang sagte Chase nichts. Dann gab er mir einen Kuss auf die Wange:"Ruh dich aus. Tanke Kraft. Wir werden es diesen Arschlöchern zeigen!", sagte er mit fester Stimme und ich driftete in einen traumlosen Schlaf.

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Be kind :)

WarriorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt