Bei den paar Tagen blieb es nicht. Molly stellte sich tagelang schwach und krank. Den anderen ging es zwar auf die Nerven, doch sie kannten Molly und unsere Vorgeschichte nicht. Ich hatte nicht die Intention es ihnen zu erzählen. Von einem Mädchen vergewaltigt. Total stark. Nach einigen Tagen hatten wir die Grippe alle überstanden. Molly machte dauerhaft Anspielungen auf mich, wollte immer, dass ich ihr das Essen ans Bett brachte und tyrannisierte mich fortlaufend mit Berührungen und anzüglichen Kommentaren.
Ich trug gerade ein Tablett zu ihr hoch, öffnete die Tür mit dem Rücken und sah zu ihr. Sie saß aufrecht im Bett und winkte:„Ach, hi Charles", sie grinste lasziv:"Na, wie geht es uns heute?". Kommentarlos stellte ich das Tablett auf ihre Decke, wollte mich gerade wieder aufrichten, als sie mich an den Haaren packte und etwas zu sich runter zog:"Ich habe die Antwort nicht gehört", zischte sie. „Gut", murmelte ich nur. Sie ließ mich los:"Schön", sie lächelte wieder. Ich rieb mir den Kopf. Mollys Augen funkelten regelrecht und abermals fiel mir auf, wie verrückt und krank sie aussah. „Ich möchte übrigens etwas von dir",sagte sie und grinste wieder. Verwirrt blickte ich sie an:"Und zwar?".
Sie begann ihr Brot zu essen:"Zero, Cappuccino, Chase und Sushi gehen doch heute Abend zum alten Gefängnis, richtig? Um zu schauen, ob sie Lebensmittel finden, oder so", sie wischte sich die Finger an einer Serviette ab und nahm einen weiteren Bissen. Etwas unsicher über ihre Intentionen nickte ich."Und?", fragte ich sie. Molly grinste nur kauend und schluckte dann:"Naja wir beiden sollten mal wieder etwas Zeit verbringen. Nur wir zwei. Im Keller zum Beispiel. Ich habe gesehen, dass ihr hier sogar Handschellen habt", schmunzelte sie und mein ganzer Körper spannte sich an. Molly wollte damals schon irgendwelche Bondage Spielchen machen, doch ich hatte dankend abgelehnt. „Schmink es dir ab", knurrte ich und zeigte ihr einen Vogel:"Niemals", ich schüttelte den Kopf. Mollys Gesichtsausdruck wurde ernst. Sie stellte das Tablett weg, stand auf und kam auf mich zu:"Hast du vergessen, was passiert, wenn du mir widersprichst?",fragte sie und blieb vor mir stehen.
Mit festem Blick sah ich sie an, mein Kiefer zitterte vor Wut. „Auf die Knie", befahl sie mir, doch ich bewegte mich keinen Zentimeter. Molly holte aus, kickte mir ihr Knie in den Bauch und ich krümmte mich etwas, keuchte leise auf. Jetzt, da ich mich körperlich wehren konnte, verbot es mir mein Gewissen. Würde ich ihr auch nur ein Haar krümmen, würde Chase sterben. Das wusste ich.
Widerwillig ging ich vor sie auf die Knie, sah geschlagen zu Boden und presste die Lippen aufeinander. Molly legte die Hand in meine Haare, kippte meinen Kopf nach hinten, sodass ich zu ihr hochsah und legte die Hand auf meine Wange:"Du tust genau das, was ich sage. Hast du das vergessen?", sie griff auf das Tablett, das noch auf dem Bett lag und zog ein Messer unter der Serviette hervor:"Ich glaube du brauchst eine Lektion", ihre Augen funkelten wieder vollkommen geistesgestört. „Leg das Messer weg", presste ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Molly nahm mein Handgelenk, stopfte mir ein Shirt, das auf einem Stuhl lag, in den Mund und legte das Messer an meine Haut.
Als ich spürte, wie sich die Klinge in mein Fleisch bohrte, schrie ich gegen das Tuch, presste die Augen zusammen. Vor mir sah ich nur Chase, für den ich auf jeglichen Widerstand verzichtete und krallte mich in Mollys Hosenbein. Buchstabe für Buchstabe, ritzte sie in meine Haut und Tränen der Wut und des Schmerzes liefen mir die Wangen runter. Als sie fertig war, zog sie mir das Shirt aus dem Mund, schubste mich nach hinten und fassungslos sah ich mit vor Tränen verschwommener Sicht auf mein Handgelenk. 4 Buchstaben waren ganz deutlich in meine Haut geritzt: „ S L U T ". Mit aufgerissenen Augen sah ich zu ihr:"Was ist in dich gefahren? Wie verdammt krank bist du?".
Mit aller Seelenruhe setzte sich Molly zurück aufs Bett, hielt mir das Messer hin:"Ich brauche ein neues", forderte sie. Ein paar Sekunden blieb ich sitzen. Die Wunden waren nicht besonders tief, weswegen nur einzelne Blutstropfen aus ihnen quollen. Ich wischte mit meine Ärmeln über meine Augen, zog sie dann bis an meine Hände über die Wunden und stellte mich hin. Kommentarlos nahm ich das Messer. Einen Moment lang dachte ich darüber nach, Molly das Messer in die Kehle zu rammen. Doch dann müsste ich allen erzählen, was sie getan hatte, musste Chase gestehen, dass ich zu schwach war, ihn zu schützen. Ich musste meine Vergangenheit hinter mir lassen, musste das ertragen können. Für Chase. Wortlos nickte ich und verließ ihr Zimmer.
Als ich unten an der Treppe ankam, kam Zero gerade aus der Küche und sah mich an:"Na, Sportsfreund?", er lächelte breit. Mit aller Kraft versuchte ich, ein glaubwürdiges Lächeln zustande zu bringen:"Na?", antwortete ich ihm und wollte an ihm vorbei gehen, doch er hielt mich auf, indem er meine Schulter ergriff. „Was ist los, Charlie?", fragte er mich und musterte das Messer in meiner Hand, riss die Augen auf:"Sag mir, dass das Marmelade ist". Wortlos senkte ich den Kopf. Zero sah sich kurz um, drückte mich dann ins Bad:"Hast du sie umgebracht?", fragt er mich sofort, schloss hinter sich die Tür und ich sah ihn an:"Was? Nein!", brummte ich und setzte mich auf den Klodeckel. Er seufzte:"Schade eigentlich. Die geht mir voll auf die Nerven". Er ging vor mir in die Hocke:"Wovon kommt dann das...", er betrachtete meinen weißen Ärmel, durch den sich langsam etwas rote Flüssigkeit kämpfte. Fassungslos nahm er meinen Arm, zog vorsichtig meinen Ärmel hoch und starrte auf die 4 Buchstaben:"War sie das?!".
Seufzend sah ich ihn an und beschloss ihm alles zu erzählen.
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Be kind :)

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Warrior
ActionACHTUNG Das ist der dritte Teil einer Reihe. Bitte lest zuerst beauty in the beast und CORDIS, bevor ihr Warrior lest. „Ich weiß nicht was passieren wird", beteuerte Chase und sah mich ernst an:"Aber egal was es sein wird, ich gehe mit dir genauso d...