8 | Hausparty a lá Berlin

390 13 1
                                    

Müde und total erschöpft wartete ich darauf, dass es gongte, als Zeichen zum Schulschluss. Und die letzten zwanzig Minuten durften wir uns leise beschäftigen, weshalb Kasimir mit seinem Freund im Doppelpack vor unsere Plätze kamen, da sein Sitznachbar der Freund von Ayla war. Sein Name war Can, er war etwas bräunlicher gebrannt und hatte grüne Augen, dennoch fand ich ihn in Ordnung und zugegebener Maßen war er mir lieber als Kasimir.

"Bist du heute auch dabei?", riss mich Can aus meinen Gedanken und sah mich grinsend an. "Wo dabei?", fragte ich und hob meine Augenbraue hoch. "Auf meiner Hausi", grinste er und ich grübelte. "Ja, bin dabei. Ayla, willst du mich dann abholen?", fragte ich sie und sie nickte. "Ich hol dich dann um acht spätestens ab." Ich nickte seufzend und keine Sekunde später grinste mich Kasimir vielsagend an. "Was? Sehe ich aus wie ne Kinoleinwand?", fragte ich genervt und sein Grinsen verwandelte sich in ein Lachen. "Nein, nur wie meine zukünftige Ehefrau." Zwinkerte er. "Wenn du mich noch einmal anzwinkerst, dann reiß ich dir die Eier aus und stopf sie dir ins Maul." Ich klimperte mit meinen Wimpern, was der Grund für Aylas und Cans Lachen war.

Es klingelte auch endlich und ich eilte zur Bahnstation, Ayla und ich hatten wegen der Party noch unsere Nummern ausgetauscht, damit ich ihr schreiben konnte, wo ich wohnte. Im Laufe des Tages hatte ich auch meine Fahrkarte bekomme und konnte somit (Ohne Ärger zu bekommen) Bahn und Bus fahren, was ich auch für guthieß. "Fährst du mit der Bahn?", fragte Ayla, als wir die letzten Schritte zusammengingen. "Ja, du?", antwortete ich und nickte. "Ladys!" Rief Kasimir und legte seine Arme um unsere Schultern und hakte sich förmlich ein. Ich drückte ihn etwas weiter weg und sah ihn seufzend an. "Ist der auch dabei?", fragte ich und flehte innerlich, dass er nicht mitkommen würde. "Natürlich bin ich dabei. Ohne mich gibt's doch keine Party." Grinste er und dann kam Aylas Freund – Can – noch dazu. Er gab ihr einen kurzen Kuss und wir gingen weiter. Der Kuss erinnerte mich an den von mir und Jonas. Was war das jetzt zwischen uns und vor allem vermisste er mich auch?

Wir warteten gespannt auf unsere Bahn und unterhielten uns, während ich Kasimir dauerhaft versuchte zu ignorieren und nicht auf seine Gespräche einzugehen und wenn, dann konterte ich ihn nur oder wir beleidigten uns. Lauthals. In einer Bahn. Doch nachdem meine Station genannt wurde, stand ich auf, um mich von Ayla und Can als Verabschiedung zu umarmen, bis Kasi die Arme breit machte und auf seine Umarmung wartete. "Krieg ich keine?", fragte er schmollend. "Nein, du nervst." Zwinkerte ich und im nächsten Moment wurden die Türen der Bahn geöffnet und ich eilte raus.

Ich bekam einen Anruf von meiner Oma, dass sie heute ein paar Sachen zu erledigen hatte, weshalb sie erst Abends zurück sein würde. Das hieß also, dass ich alleine gehen musste und sturmfrei hatte. Während ich Musik hörte, tippte ich auf Google Maps meine Straße ein und folgte der Route. Ich kam Zuhause an und zog mich bis auf die Unterwäsche aus und legte mich schlafen, da ich es die Nacht zuvor nicht konnte.

Durch ein Handyklingeln wurde ich geweckt und als ich verschlafen ein 'Mh' brummte, wurde mir klar, dass ich fast den ganzen Nachmittag geschlafen hatte. "Delilah? Wo wohnst du?", fragte Ayla. Ich nannte ihr meine Adresse und sie lachte auf. "Du wohnst in Steglitz? Pass auf, dass du Kasimir nicht begegnest." Grinste sie und ich stöhnte genervt auf. "Der wohnt hier?", fragte ich und schaute auf die Uhr – Ich hatte noch genug Zeit, um mich fertig zu machen, da es gerade mal achtzehn Uhr war.

Also redete ich gar nicht lange mit Ayla und fing an Klamotten rauszusuchen. Da ich wirklich große Lust auf einen extravaganten Look hatte, zog ich mir nur ein Lidstrich und normales Make-up, ehe ich mich anzog und mir was zu essen machte, da ich nicht große Lust hatte, auf leeren Magen zu saufen. Meine Oma hatte viel, was ich mochte, sogar mehr als bei meinen Eltern und trotzdem beließ ich es bei zwei Sandwiches, ehe es an meiner Tür klingelte. "Hey!" Begrüßte mich Delilah und umarmte mich. "Hey." Antwortete ich und trat einen Schritt zur Seite, damit sie hereinkommen konnte.

steglitz. | kasimir1441 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt