~𝟟~

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~𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟟~

"Was ist eigentlich in dem Fläschchen?", fragte ich Remus, der mich unsicher absah und anscheinend seine Chancen abwog, ob er es mir sagen soll oder nicht. Da er aber sowieso weiß, dass ich nicht lockerlassen würde seufzte er. 

"Das Alice, ist ein Trank damit ich an Vollmond als Werwolf nicht leiden muss. Wie ich noch in Hogwarts unterrichtet habe, hat mir dein Vater auch einen gebraut", erzählte er mir und senkte beschämt seinen Kopf. 

"Vielleicht hat Snape es nur gemacht, weil Dumbledore es ihm gesagt hat", sagte Sirius und ich konnte meinen Ohren nicht trauen. 

"Nein er hat es freiwillig gemacht Sirius! Wieso hasst du ihn so? Er ist voll nett!", sagte ich aufgebracht. Wenn er mal gut gelaunt ist und er keine Vorurteile gegenüber dir hat- fügte ich in Gedanken hinzu. 

"Mona hätte einfach etwas anderes verdient", sagte Sirius und schaute angewidert in sein Weinglas. 

"Sirius, man kann die Vergangenheit nicht mehr ändern. Ja wir haben eine gute Freundin verloren, aber sei doch froh, dass Alice nichts passiert ist", verteidigte mich Remus und schaute Sirius mit einem eindringlichen Blick an. 

"Ja, stimmt schon", sagte Sirius und ging. Ich redete noch mit den anderen und ging dann auch nach oben, um schlafen zu gehen. 

"Alice, warte bitte. Ich wollte mich bei dir entschuldigen, aber ich kann deinem Vater nicht vertrauen. Er hat zu viel mit den Dunklen Künsten zu tun", sagte Sirius und schaute mich einen Augenblick ertappt an, bevor er mich in ein leeres Zimmer zog. 

"Du meinst, dass Dad ein Doppelagent für Dumbledore ist?", fragte ich vorsichtig und setzte mich auf eine Couch. Sirius nickte und setzte sich zögerlich neben mich. 

"Aber Sirius, er kann nichts dafür. Er ist nur auf die dunkle Seite gegangen, um meine Mutter zu beschützen. Hätte er es nicht getan, wäre Mom schon viel früher gestorben und ich wäre nicht hier", sagte ich eindringlich. 

"Ja, Dumbledore hat uns darüber informiert. Snape hasste Harrys Vater und uns", sagte Sirius niedergeschlagen. 

"Ja und? Ihr habt ihn doch auch immer gehänselt. Wundert es dich dann noch?", sagte ich nun lauter. 

"Ja, es war nicht richtig, aber er hat auch viele Fehler gemacht."

"Da siehst du es. Jeder macht Fehler und nicht nur mein Dad", sagte ich nun ruhig. 

Er nickte und nahm mich überraschenderweise in den Arm. Ich erwiderte die Umarmung und er strich mir über meinen Rücken. 

"Du siehst deiner Mutter, sehr ähnlich. Nur die Augen und die Haare-"

"Sind von meinem Vater. Ich weiß", unterbrach ich ihn und schaute ihm in die Augen. Wir unterhielten uns noch lange und als ich ging, war es bereits ein Uhr Morgens. 

Ich ging duschen und legte mich schließlich in mein Bett und schlief sofort ein. 

Am nächsten Morgen wachte ich früh auf und ging mich anziehen. Hermine schlief noch, als ich fertig war. Ich ging zu meinem Koffer und nahm mir ein Buch heraus. Ich las eine Weile und schließlich wachte auch Hermine auf. 

"Guten Morgen", sagte ich und Hermine wünschte mir auch einen guten Morgen. Als Hermine auch fertig war gingen wir in die Küche, um Molly zu helfen den Tisch zu decken. 

"Wo sind Remus und Tonks?", fragte ich, als alle außer Remus, Tonks, Moody und Kingsley am Tisch saßen. 

"Sie mussten wieder los. Hier der ist für dich", sagte Molly und reichte mir einen Brief. Ich steckte ihn ein und nach dem Frühstück ging ich in mein Zimmer, um den Brief zu lesen. 

Liebe Alice,

es tut uns schrecklich leid, dass wir uns nicht mehr verabschieden konnten, aber wir wurden kontaktiert, da es im Ministerium anscheinend ein Problem gab

Liebe Grüße Tonks.

PS: Falls du reden möchtest oder ein Problem mit deinem Vater hast, kannst du mir gerne Schreiben. 

Nachdem ich den Brief gelesen hatte stieg ich von meinem Fenster aus auf das Dach und genoss die ruhige Zeit. Nach einer Weile kamen Vögel zu mir und setzten sich neben mich. Ich stellte mir in meinen Gedanken vor, was wohl passieren würde, wenn ich auch so frei wie ein Vogel wäre. Plötzlich kribbelte mein ganzer Körper und eine Sekunde später war ich ein Vogel. Ich schrie verwirrt auf, doch aus meinem Mund, der jetzt ein Schnabel war, kamen nur piepsige Geräusche. Als ich mir jedoch wünschte wieder ein Mensch zu sein, wurde ich wieder ein Mensch. Erschrocken lief ich nach unten und überlegte, mit wem ich als erstes reden konnte. Da fiel mir Sirius ein und ich bat ihn mit in mein Zimmer zu kommen. 

"Was ist passiert? Du siehst geschockt aus", fragte Sirius und musterte mich. 

"Ich war eben draußen am Dach und dachte daran, was wohl passieren würde, wenn ich ein Vogel wäre. Schwups! Ich war ein Vogel und als ich wieder ein Mensch sein wollte war ich wieder ich", erzählte ich und Sirius begann zu schmunzeln. 

"Du bist ein Animagus. Genau wie ich", sagte er. 

"Aber es war kein gewöhnlicher Vogel. Ich sah aus, wie der, der in Dumbledores  Büro lebt."

"Du meinst Fawks. Das ist ein Phönix. Als Animagus kannst du dich in ein Tier verwandeln. Du wirst zu einem Phönix, so wie ich zu einem schwarzen Hund werde", erklärte er mir. 

"Das heißt, ich kann wann und wo ich will zu einem Phönix werden?"

"Ja", sagte Sirius und schmunzelte noch immer. 

"Ist es verbreitet, also die Eigenschaft?", fragte ich. 

"Nein, deshalb sollte man auch stolz sein, wenn man ein Animagus ist", sagte er und verabschiedete mich mit einer Umarmung. 

"Leute ich bin ein Animagus", platzte ich in Rons Zimmer, indem gerade alle saßen und Zauberschach spielten. 

"Wann hast du es erfahren?", fragte Harry. 

"Jetzt gerade. Sirius hat es mir erklärt", erklärte ich stolz. 

"Welche Gestalt nimmst du an?", fragte Hermine. 

"Einen Phönix", sagte ich stolz und wir spielten noch einige Partien Zauberschach. Ich verlor jedoch jedes Mal und Ron gewann immer. 

Die Woche bei den Weasleys verging schnell und ich freundete mich sehr gut mit Hermine und Ginny an. 

"Pass auf dich auf. Es sind dunkle Zeiten und auch wenn ich deinen Vater nicht mag, versuche ich mein Bestes, um ihn zu respektieren", sagte Sirius und ich umarmte ihn. Er war mir sehr ans Herz gewachsen. Er war wie ein Onkel von mir gewesen, den ich nie hatte. 

Nachdem ich mich von jedem verabschiedete wollte ich meinem Vater einen kleinen Streich spielen. Also verwandelte ich mich in einen Phönix und setzte mich auf einen Baum vor dem Haus der Blacks. Ich wartete eine Weile und es wurde schon langsam dunkel. Plötzlich apparierte mein Vater und ich sah ihn, wie er dort stand und auf mich wartete. 

"Mit Pünktlichkeit hat sie es nun wirklich nicht. Genau wie ihre Mutter", sagte er und drehte sich genervt um, und schaute in meine Richtung. 

"Fawks?", fragte er und kam näher zum Baum. Das war mein Stichwort und ich flog hinunter zu ihm und setzte mich vor seine Füße. Ich verwandelte mich zurück und musste laut loslachen als ich sein verwirrtes Gesicht sah. 

𝔸𝕝𝕚𝕔𝕖 𝕊𝕟𝕒𝕡𝕖Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt